Dienstag, 13. April 2021

Reisen in Zeiten von Corona

Seit nun schon 6 Monaten steht sich Wombl die Reifen in den Bauch, durfte nur zum TÜV ein paar Kilometer rollen. Langsam werden wir alle rammdösig und wollen nur noch eins: mal wieder raus! Mal wieder das Leben führen, das wir uns für unseren Ruhestand erträumt haben.

Leider haben wir immer noch Pandemie mit all ihren Einschränkungen. Zum Glück kann es uns keiner verbieten, privat iwo zu stehen. Da trifft es sich gut, dass Liebling aus dem Münsterland kommt! Das war auch die letzte Ecke, die Wombl gesehen hat, ergo wird es mal wieder Zeit, seine Familie zu besuchen.

Gerne wären wir schon früher gefahren, wollten aber immerhin so lange warten, bis wir beide zumindest die 1. Impfung intus haben. Meine liegt schon über 4 Wochen zurück, bei Liebling sind es jetzt 10 Tage.

Und so haben wir die letzten Tage Wombl gesattelt: heute morgen ging es endlich mal wieder los.

Zuerst noch Sprit und Gas fassen, dann aber zügig ab Richtung Norden. Unsere Zwischenstation heute: Wertheim. Hier gibt es normalerweise einige Möglichkeiten, Wombl abzustellen. Aber was ist schon normal...

Schon auf dem Weg zum Discounter - der Kühlschrank braucht auch noch etwas Nachschub - sehen wir auf der anderen Seite des Mains, dass unser bevorzugter Stellplatz in Kreuzwertheim mit Flatterbändern abgespannt ist, der Parkplatz für Autos geöffnet, aber mit Verbotsschild für Womos. Klar, wir Camper mit unseren völlig autarken Mobilen, mit unserem Haus auf Rädern sind die Pandemietreiber... Das kannste dir nicht ausdenken.

Also fahren wir nach unsrem Einkauf erst mal einen Parkplatz direkt am Main an: riesig und fast leer. Und natürlich mit einem Schild, dass Womos von 22 - 6 Uhr verboten sind.


Nun gut: dann halt erst mal was essen und dann weitersuchen.

Zum essen habe ich einen strammen Max mit Kartoffelsalat geplant. Der Kartoffelsalat ist rumfort von gestern und durfte in einer Tupperbox mit. Zum servieren nimmt man diesen aus dem Kühlschrank und schmeißt die Box dabei schwungvoll auf den Boden. Murphys Gesetz nach natürlich so auf den Kopf, dass der Deckel dabei aufgeht und sich der schöne schwäbische, schlonzige, saftige Kartoffelsalat dekorativ auf Boden und Auslegware verteilt. Jetzt nehme man einen Löffel, nimmt das von oben ab, was sich noch nicht mit Teppich- und Staubflusen vereint hat. Den Rest nimmt man mit Küchentuch auf, schmeißt es in den Müll und schrubbt erst mal Boden und Läufer. Nun gut, wir sind immerhin satt geworden.

Wir packen wieder zusammen und fahren Richtung Hymer World. Das gibt es aber leider nicht mehr. Und der riesige Stellplatz ist geschlossen und abgesperrt. Wir erinnern uns, dass im daneben liegenden Wertheim Village auch ein paar Stellplätze sind. Die sind sogar offen und menschenleer. Sehr schön: hier wollen wir bleiben. Ich mache uns einen Kaffee, dazu gibt es den Rest Rhabarberkuchen vom Sonntag.

Wir schnappen uns jeder etwas zum lesen und wollen zum gemütlichen Teil übergehen, aber Pustekuchen. Ein Securitymensch nähert sich Wombl und klopft auch schon. Er ist wirklich sehr freundlich und zuvorkommend, sagt uns aber, dass wir noch bis 22 Uhr stehen können, aber hier nicht übernachten dürfen. #gnarf

Also wieder zusammen packen: der Mann der Security gibt uns den Tipp, wir sollten doch den Berg hoch fahren, da sieht er öfters Womos parken. Wir landen in einer Nebenstraße, in der schon einige LKWs parken, obwohl hier LKWs verboten sind. Ist uns relativ wurscht: wir stellen uns in eine freie Ecke und hoffen, dass wir hier nicht vertrieben werden!




Ab morgen haben wir einen exklusiven Stellplatz im Grünen mit allem zipp und zapp - da kann uns keiner weg jagen. So!