Polizeiautos, wohin man schaut - Mannschaftsbusse und Einsatzfahrzeuge, vor dem Bahnhof ein gepanzertes Ungetüm mit 4m hoher Antenne, an anderer Stelle ein Riesengefährt mit aufgepflanztem Wasserwerfer, dazwischen Rettungs- und Notarztwagen. Uniformierte Beamte mit umgeschnallten Holstern an jeder Straßenecke, die stichprobenartig Ausweise kontrollieren. Aus Bussen steigen Männer mit schwarzen Kampfanzügen, Helme unter dem Arm, Schutzschild und Knüppel in der Hand. Am Himmel stehen 2 Hubschrauber wie fest gezimmert. Ausnahmezustand in der Stadt – viele Straßen sind für den allgemeinen Verkehr gesperrt, nur Busse und Taxis haben bedingte Durchfahrtserlaubnis.
Was ist passiert?
Neonazis haben für den 3. Oktober eine Demo vor dem Verwaltungsgericht erstritten. Das Aufmarschverbot unseres OB´s hat selbiges ganz schnell mit dem Hinweis auf demokratische Rechte kassiert.
Erwartet werden ca. 200 Rechte und in deren Schlepptau einige Hundert gewaltbereite, autonome Linke. Alle Parteien, Gewerkschaften und christliche Verbände haben zu einer friedlichen Gegendemo aufgerufen.
1000 Polizisten – Landes- und Bundespolizei, Bundesgrenzschutz und Beamte aus Österreich und der Schweiz – mit ca. 350 Fahrzeugen würden diesen sonnigen Feiertag bestimmt lieber anders verbringen, als zu versuchen, einige hundert Extremisten im Zaum zu halten.
Die Demo der Nazis verläuft, Gott sei Dank, ohne Vorfälle. Als 250 Linksautonome auftauchen, bekommen sie sofort einen Platzverweis, den sie einfach ignorieren. Sie kommen alle in Polizeigewahrsam, 15 davon werden wegen Gewaltanwendung festgenommen.
1000 Gegendemonstranten ziehen friedlich durch die Straßen, alle sind der gleichen Meinung: „Wir wollen keine Nazis in der Stadt!“
Soweit die Fakten.
Ich will auch keine Nazis in der Stadt. Ich will überhaupt nirgends Nazis. Und ein Verbotsverfahren der rechtsextremen Parteien unterstütze ich uneingeschränkt – genauso wie ich ein Verbotsverfahren gegen linksextreme Parteien unterstützen würde.
Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, dass sich viele Leute über den Platzverweis für die Linksautonomen und deren in Gewahrsamnahme aufgeregt haben. Bei beiden Gruppierungen finde ich das Gleiche: Extremes Gedankengut, extreme Gewaltbereitschaft und extreme Menschenverachtung – mit dem einzigsten Unterschied, dass die politische Färbung eine andere ist. Ansonsten habe ich bei rechtem oder linkem Gesindel nur die Wahl zwischen Pest und Cholera!
Über die Kosten, die für den Steuerzahler bei diesem Einsatz wieder anfallen, will ich gar nicht nachdenken. Schade, dass diese knapp 500 Leute die Demonstration ihres kranken Gedankengutes nicht auf Heller und Pfennig selber bezahlen müssen. Gäbe es ein entsprechendes Gesetz, würde sich ihre Anzahl ganz beträchtlich verringern, bzw. gen Null tendieren.
Ich bin froh, dass ich in einem demokratischen Rechtsstaat lebe, aber manchmal muss er teuer bezahlt werden...
Was ist passiert?
Neonazis haben für den 3. Oktober eine Demo vor dem Verwaltungsgericht erstritten. Das Aufmarschverbot unseres OB´s hat selbiges ganz schnell mit dem Hinweis auf demokratische Rechte kassiert.
Erwartet werden ca. 200 Rechte und in deren Schlepptau einige Hundert gewaltbereite, autonome Linke. Alle Parteien, Gewerkschaften und christliche Verbände haben zu einer friedlichen Gegendemo aufgerufen.
1000 Polizisten – Landes- und Bundespolizei, Bundesgrenzschutz und Beamte aus Österreich und der Schweiz – mit ca. 350 Fahrzeugen würden diesen sonnigen Feiertag bestimmt lieber anders verbringen, als zu versuchen, einige hundert Extremisten im Zaum zu halten.
Die Demo der Nazis verläuft, Gott sei Dank, ohne Vorfälle. Als 250 Linksautonome auftauchen, bekommen sie sofort einen Platzverweis, den sie einfach ignorieren. Sie kommen alle in Polizeigewahrsam, 15 davon werden wegen Gewaltanwendung festgenommen.
1000 Gegendemonstranten ziehen friedlich durch die Straßen, alle sind der gleichen Meinung: „Wir wollen keine Nazis in der Stadt!“
Soweit die Fakten.
Ich will auch keine Nazis in der Stadt. Ich will überhaupt nirgends Nazis. Und ein Verbotsverfahren der rechtsextremen Parteien unterstütze ich uneingeschränkt – genauso wie ich ein Verbotsverfahren gegen linksextreme Parteien unterstützen würde.
Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, dass sich viele Leute über den Platzverweis für die Linksautonomen und deren in Gewahrsamnahme aufgeregt haben. Bei beiden Gruppierungen finde ich das Gleiche: Extremes Gedankengut, extreme Gewaltbereitschaft und extreme Menschenverachtung – mit dem einzigsten Unterschied, dass die politische Färbung eine andere ist. Ansonsten habe ich bei rechtem oder linkem Gesindel nur die Wahl zwischen Pest und Cholera!
Über die Kosten, die für den Steuerzahler bei diesem Einsatz wieder anfallen, will ich gar nicht nachdenken. Schade, dass diese knapp 500 Leute die Demonstration ihres kranken Gedankengutes nicht auf Heller und Pfennig selber bezahlen müssen. Gäbe es ein entsprechendes Gesetz, würde sich ihre Anzahl ganz beträchtlich verringern, bzw. gen Null tendieren.
Ich bin froh, dass ich in einem demokratischen Rechtsstaat lebe, aber manchmal muss er teuer bezahlt werden...
Hallo Michaela,
AntwortenLöschenich habe die Demo ganz hautnah miterlebt. Die Demonstration hat direkt vor meinem Balkon halt gemacht und die Rechten, haben ihre Statements von sich gegeben. Zum Glück verlief alles friedlich.
Hier ein kleines Video von der Demo: http://www.youtube.com/watch?v=Ax7xano26I8
Liebe Grüße,
Michaela
Wir waren nur an der Uferstrasse, in der FuZo und am Fridolin-Endrass-Platz.
AntwortenLöschenGlücklicherweise ist alles glimpflich abgelaufen! Einerseits hat mich diese Polizeipräsenz beruhigt, andererseits erschlägt sie einen beinahe...
btw: Ich weiß jetzt, wo du wohnst! *ggg*
Liebe Grüße
Michaela
btw: Ich weiß jetzt, wo du wohnst! *ggg*
AntwortenLöschenDITO *handheb* :-)))
Wir sind gar nicht aus dem Haus, bzw. ich erst am Nachmittag Richtung Meersburg. Wir wollten uns das gar nicht antun.
Hi hi, ja das ist nicht schwer zu erraten gewesen wo ich wohne :-), es steht sowieso, irgendwo ein klein wenig versteckt, auf einer der Seiten meines Blogs ;-)
AntwortenLöschenHm tja das Pack wird es wohl immer geben - egal ob rechts oder links.
AntwortenLöschenSolange sie Ihre Meinung in Ruhe kundtun hätte ich nichtmal etwas dagegen. Jeder kann seine Meinung äußern wenn er will, auch wenn ich sie nicht gut heiße. Aber wenn das ganze immer nur mit Krawallen oder sonstigen Auseinandersetzungen endet, reichts einfach.
Aber du hast recht, man sollte Ihnen die Kosten für so einen Einsatz auferlegen, dann wäre da schnell ruhe.
Mitrennen können se nämlich alle ganz schnell, aber wenn man seine "Überzeugung" auch wirklich vertreten soll, selbst wenns vielleicht was kostet, dann sind die meisten Mitläufer eh schon wieder weg und der revolutionäre Gedanke gestorben.
Liebe Michaela,
AntwortenLöschendas ist ein sehr schöner Beitrag und eine Laudatio auf unseren schützenswerten demokratischen Rechtsstaat.
Beeindruckt hat mich, dass Du nicht nur wie allgemein üblich die Rechtsextremisten und Rechtsradikale kritisch beäugst, sondern dass Du weitblickend die gleichen Gefühle gegenüber Linksextremisten und Linksradikalen regst. Letzteres wird in unserer Gesellschaft leider immer häufiger mit einem blinden linken Auge vergessen und in der Politik finden sogar Annäherungen gemäßigter Linker Kräfte an die Extremen statt.
Ich verweise in diesem doppelmoralischen Zusammenhang immer gerne auf Kurt Schumachers Zitat: "Kommunisten sind rot lackierte Nazis".
Beste Grüße!
HP
Und Kapitalisten sind schwarz geschminkte Braune?!...
AntwortenLöschenHört sich an wie ein ganz normaler Tag in Berlin... ;-)
AntwortenLöschenNicht ganz, Rudhi. Der Kapitalismus ist kleine politische Richtung, sondern ein Phänomen, das sich in allen politischen Richtungen wiederfindet. Insbesondere auch bei rechten und linken Eliten.
AntwortenLöschenDas hast du gut ausgedrückt. Niemand will die Nazis, aber die linken Chaoten verursachen momentan weit höhere Schäden und Kosten. Ihnen scheint jedes Mittel recht zu sein, um Krawall zu machen. Ich kann diese Menschen schon aus diesem Grunde politisch nicht ernstnehmen.
AntwortenLöschen