Sonntag, 31. Oktober 2010

Urlaub Kroatien 2010


Ach ja, im Urlaub waren wir ja auch noch.

Geplant war ein Aufenthalt in Vrsar auf dem Campingplatz. Leider waren sämtliche Plätze am Wasser belegt, also entschlossen wir uns kurzfristig, auf die Insel Rab weiterzufahren. Eine gute Entscheidung! Auch wenn wir feststellen mussten, dass Kroatien zwischenzeitlich alles andere alles günstig ist. Schon für die Überfahrt mit der Fähre waren hin und zurück 65€ fällig - für gerade mal 20 Minuten.
Zwischenübernachtung in Senj
Auch der Platz in Lopar würde regulär über 30€/Tag kosten, wenn wir nicht die ACSI Karte gehabt hätten. So war gerade mal die Hälfte fällig. Mehr würde ich für so einen Platz auch nicht bezahlen. Er hat zwar einen wunderbaren Sandstrand in einer schönen Bucht, eine tolle Aussicht und klasse Plätze direkt vorne am Wasser (Bretter nicht vergessen, sonst versinkt das Womo beim rein fahren bis zur Achse im Sand…). 
Unser Stellplatz am Wasser

Leider führt ein öffentlicher Weg durch den Platz und der Strand ist auch für alle zugänglich. Zumindest in der ersten Woche laufen Scharen von Leuten beinahe über unseren Vorzeltteppich - ein Verlassen der Parzelle ist nur mit Verriegelung aller Türen möglich. Auch wirkt der Platz recht heruntergekommen und die Sanitärgebäude sind teilweise eine echte Zumutung. Eines ist recht neu und ok, war aber von unserem Standort zu weit weg. Das Schlimmste war aber, dass ich nie eine Putze gesehen habe - in den letzten 10 Tagen wurde weder der Sand herausgespült noch einmal ein Mülleimer geleert. Beschwerden darüber wurden aber recht gelassen notiert - und vergessen…

Auch in den Supermärkten haben sie zwischenzeitlich Preise wie in einer Apotheke - eine Flasche Mineralwasser 1€!!! Die umliegenden Restaurants verlangen Fantasiepreise, nur direkt in Rab in der Altstadt konnte man wirklich gut und preiswert essen. Ansonsten kann ich nur empfehlen: Kühl- und Gefrierschrank vollpacken und selber kochen.

Rab auf Rab
Ansonsten entschädigt uns das traumhafte Meer, der schöne Strand und die entspannte Atmosphäre für vieles. Meist haben wir schönes Wetter und sind dann oft mit dem Schlauchboot unterwegs. Wir schnorcheln viel und erkunden die umliegenden Inseln. Auch Radtouren und lange Spaziergängen unternehmen wir, die manchmal von einem Feigenbaum zum anderen führen. Mmmmh, die sind vielleicht lecker! Und zuckersüß!
Früher eine Gefängnisinsel: Goli Otok
Liebling macht es sich gemütlich
Haustier
Wir erleben aber auch Sturm, Platzregen und natürlich die Bora. Überhaupt war dieser Sommer insgesamt viel kühler, nasser und unbeständiger als im letzten Jahr. Das fiel besonders auf unseren Reisen auf: Tunesien, Frankreich/Spanien, Übersommerungsplatz und nun Kroatien. Ich hunger jetzt schon wieder nach Wärme und Sonne.
Sauber machen und einpacken ist ätzend...
Nichtsdestotrotz wollen wir nächstes Jahr Pfingsten mit Murkel wieder auf den Platz fahren - für Kinder ist es hier das Paradies mit dem flachen Wasser und dem Sandstrand! Auch ein kleiner Vergnügungspark liegt direkt daneben, auch wenn für die Kosten dafür ein extra Posten in der Urlaubskasse bereitgestellt werden muss. Hüpfburg -> 3 Minuten 10 Kuna (ca. 1,40€). Karussell -> 2 Runden 15 Kuna usw. Die spinnen, die Kroaten!

Auf dem Heimweg schauen wir uns noch Triest an und erleben in Como ein Grand-Prix Rennen der Schnellboote.
Triest
Großer Preis von Italien in Rennbooten in Como
  
Dom in Como
Wenn dann zuhause ein Kind wartet, das strahlend: "Oooooma, Ooooopa, ich hab euch sooooo vermisst!!!" ruft, dann kommt man auch wieder gerne heim!
 

Freitag, 29. Oktober 2010

Ausnahmezustand

Stöhnen dringt durch die Stille. Fiebrige, entzündete Augen blicken aus einem schmerzverzerrtem Gesicht. Eine zittrige Stimme bittet um Erlösung. Ein Körper liegt matt und erschöpft unter dick aufgetürmten Kissen. Der Geruch nach Eukalyptus und Kampfer überlagert den von Desinfektionsmittel. Tablettenpackungen türmen sich auf dem Tisch. Eine volle Teekanne steht neben dem Bett, während die andere eben wieder frisch gefüllt wird. In der Waschmaschine dreht Bettwäsche - davor wartet schon die nächste auf die gleiche Behandlung.

Alltag im Krankenhaus? Mitnichten! Liebling liegt in den letzten Zügen hat eine schwere Grippe hat eine leichte Erkältung…
 

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Abgeschlossen!!!

Himmel, hab ich mir Gedanken gemacht über diese Hochzeit und die ganzen Umstände, die sie mit sich bringt! Nächtelang hab ich mich im Traum mit meinem Ex gefetzt und gestritten, überall Angriffe und Bedrohungen gesehen. Plötzlich kam alles wieder hoch, was jahrelang vergraben war: auch nach 22 Jahren ist das beherrschende Gefühl immer noch Groll und Wut, Vorwürfe stehen im Raum und Selbstbeschimpfungen darüber, so viele Jahre verschwendet zu haben, gehören ebenso dazu.

Ich weiß, dass ich zu der Hochzeit von meinem Sohn will, dass ich dabei aber mal wieder meinem Ex gegenüber treten muss, stört mich doch gewaltig.

Und dann ist es soweit: Liebling und ich sitzen schon in der Kirche, als die Tür aufgeht. Ich drehe mich um und flüstere dann: "Mein Ex kommt." Langsam kommt er mit seiner Partnerin den Gang vor gegangen. Kompakt ist er geworden und alt - aber das Gleiche gilt natürlich auch für mich. Immerhin haben wir uns mehr als 12 Jahre gar nicht gesehen und da auch nur für ein paar Minuten. Als ich ihn von hinten betrachte, denke ich noch, dass er seinem Vater immer ähnlicher wird. Dann höre ich ihn mit den Eltern der Braut reden - das ist eine fremde Stimme, ein fremder Slang. Ich flüstere Liebling zu: "Ich glaub, das ist er doch nicht. Er sieht so anders aus und außerdem hat er eine ganz andere Stimme."

Seine Partnerin schaut sich um, wo denn noch Platz frei wäre und deutet auf unsere Bank. Der fremde Mann nickt. Erst läuft sie an uns vorbei, dann kommt er. Unsicher hebe ich die Hand, um ihn zu begrüßen, da schaut er mich an - und wieder weg. Man kennt den Blick, ob jemand einen nicht kennen will oder wirklich nicht erkennt. Und dieser Mann kennt mich wirklich nicht, also lasse ich meine Hand wieder sinken. Er setzt sich neben Liebling und ich schaue immer wieder verstohlen zu ihm hin. Die Augenfarbe stimmt, auch wenn sie etwas mehr hinter den dickeren Wangen verschwinden und früher keine Brille gebraucht haben, die Haarfarbe passt auch, wenn sie auch etwas schütter geworden sind. Ansonsten ist mir dieser Mann fremd und er wäre mir, würde ich ihm heute auf der Straße begegnen, keinen zweiten Blick wert. Die Situation ist so skurril, dass ich einen Lachkrampf bekomme. Liebling be"pssst" mich die ganze Zeit und versucht mich zu beruhigen, doch mir laufen die Tränen herunter und ich bekomm fast keine Luft mehr: Da war man 17 Jahre miteinander verheiratet und nun kennt man sich nicht mehr! Ich fall vor unterdrücktem Lachen beinahe aus der Bank!

Nach der Trauung – ich habe gerade das Brautpaar beglückwünscht – stupst mir jemand auf die Schultern. Mein Ex steht vor mir und meint: „Ich glaube, wir können uns auch gegenseitig zu unserem Sohn gratulieren.“ Ich muss ihm Recht geben und begrüße ihn, während ich mir ein Grinsen nicht verkneifen kann.

Beim Sektempfang stellt er uns seine Partnerin vor – eine wirklich nette Frau. Interessant ist, dass wir beide nun bei unserem Typ gelandet sind: Dunkle Haare und dunkle Augen - wir entsprachen beide gegenseitig nie dem, was unser Traumtyp ist. Ein richtig nettes Gespräch entspannt sich, das sogar über Small-talk hinausgeht. Dabei erfahre ich auch, dass er mich wirklich nicht erkannt hat und erst als er an mir vorbei war – wie in einem schlechten Slapstickfilm – registriert hat, wen er da vor sich hat. Seiner Partnerin hat er dann zugeflüstert: „Weiß du eigentlich, neben wem wir sitzen? Ich glaube, das ist meine Exfrau.“ Auch das mit der Stimme wurde aufgeklärt: Anscheinend mussten ihm vor ein paar Jahren die Stimmbänder abgehobelt werden, was seine Stimmlage total verändert und viel zerstört hat.

Im Laufe des Abends entdecke ich bei dem mir inzwischen so fremden Mann Gesten, Bewegungen, Ausdrücke und Verhaltensweisen, die mir unglaublich vertraut sind. Und plötzlich löst sich alles auf, die Geschichte wird rund und ich kann sie einfach davon rollen lassen: aller Groll verschwindet und die (Selbst-)Vorwürfe lösen sich in Luft auf. Ich habe nie vergessen, warum ich mich getrennt habe, plötzlich weiß ich aber auch wieder, warum ich mich damals in diesen Mann verliebt habe und mit ihm zusammen war. Es hat nicht funktioniert, aber es waren keine verlorenen oder überflüssigen Jahre. Ich kann mir plötzlich selber vergeben. Und außerdem: zumindest 3 Dinge haben wir wunderbar zusammen hin gebracht – unsere Kinder!

Und so wird aus einer Art Lord Voldemort, dessen Name nicht genannt werden darf, plötzlich einfach ein alter Bekannter. Es wird in Zukunft so sein, dass man sich freut, wenn man sich sieht. Man vermisst aber auch nichts, wenn dem nicht so ist…

btw: habe ich eigentlich schon gesagt, dass ich froh bin, dass ich Liebling habe???!
 

Dienstag, 26. Oktober 2010

...in guten wie in schlechten Tagen...


"Mein Kleiner hat sich getraut,
M., seine wunderschöne Braut
um ihr Ja Wort zu fragen,
er will sie für immer auf Händen und im Herzen tragen!" 
*seufz* War das eine schöne Hochzeit!!! *seufz* Obwohl Hochzeiten eigentlich immer schön sind - wenn aber das eigene Kind heiratet, ist das immer noch etwas anderes.

Am Samstag, nach fast 1000 Kilometern und einer Zwischenübernachtung in Bad Salzdethfurt (eine enstpannte Schwimmrunde im direkt daneben liegenden Thermalbad inklusive) kommen wir gegen 14 Uhr bei meinem Kleinen (doch, ich als Mutter darf das sagen, auch wenn er inzwischen 33 Jahre und 1,92cm groß ist…) in der Nähe von Rendsburg an. Vor Freude steigen ihm bei der Begrüßung Tränen in die Augen: "Ach Mama, ich freu mich so, dass ihr da seid! Du weißt gar nicht, wie wichtig mir das ist, dass du dabei bist!" Doch, mein Baschtl, ich weiß es, deshalb bin ich gekommen… Er ist schon sehr traurig, dass mein Großer, sein Bruder, am Abend vorher kurzfristig absagte - auch dessen Anwesenheit wäre ihm sehr wichtig gewesen.

Um 17 Uhr ist die Trauung in der wunderschön geschmückten Dorfkirche. Die beiden haben sich zum Einlaufen "Amazing Grace" gewünscht. Als Überraschung haben die Eltern der Braut dafür einen Dudelsackpfeifer in voller Montur gebucht - mit dem Effekt, dass die beiden, besonders aber mein Kleiner, mit den Tränen kämpfend und verlierend, Richtung Altar schreiten. Die erste Runde Taschentücher taucht damit auch unter allen Anwesenden auf. Kurz darauf macht sich aber kollektives Schmunzeln breit, als wir sehen, dass M., mit nicht einmal 1,60m Größe mehr als 30 cm kleiner als ihr Zukünftiger, mit den Füßen den Boden nicht erreicht und fröhlich damit hin und her schaukelt…
Nach einer bewegenden Ansprache des Pastors versprechen die beiden einander die Liebe und Treue, tauschen die Ringe und empfangen den Segen. Überglücklich strahlend verlassen die beiden nun als Ehepaar, über viele Blütenblätter schreitend und in einer Reisdusche badend, die Kirche.
Nach dem nicht enden wollenden Glückwunschparcours geht es zum Sektempfang und weiteren Abend in ein schönes Landhausrestaurant.
Na, dieses Essen kann sich doch sehen lassen, oder?!!! Vollangriff auf mein Projekt Bikinifigur - aber dieser Anlass ist es mir wert, da darf es sogar ein wenig Dummfrass sein!
Sohnemann und Schwiegertochter haben sogar extra Tanzunterricht genommen, um den langsamen Walzer, den sie sich gewünscht haben, erstklassig präsentieren zu können. Sogar ich weiß noch, wie die Schritte gehen, obwohl ich sie seit bald 23 Jahren nicht mehr getanzt habe… 
Die beiden Väter halten einen launigen Vortrag über Glück, Vorsehung und Schicksal, das mit Sicherheit eine Rolle spielte, damit sich zwei Menschen - 1000 Kilometer voneinander geboren - finden und lieben lernen.

Wir erleben fröhliche, harmonische Stunden bei Musik, Tanz und guten Gesprächen. Um Mitternacht wird die Hochzeitstorte hereingefahren und meine Schwiegertochter macht es genau richtig: Sie hat die Hand oben, als die Torte angeschnitten wird! *g*
Dann wird ihr der Schleier abgenommen, der anschließend von dem Brautpaar zertanzt werden muss - ein Brauch, den ich nicht kannte, den ich aber sehr schön finde. Jeder der Gäste hat nun ein Stück des Schleiers - meiner wird seinen Ehrenplatz um das Hochzeitsbild gebunden finden.
Auch der geworfene Brautstrauß findet genau das richtige Ziel bei der Trauzeugin von M. 
Langsam leert sich nun der Saal, das Ende um 4 Uhr morgens bekommen wir allerdings auch nicht mehr mit.

Am anderen Morgen trifft sich die gesamte Hochzeitsgesellschaft um 10 Uhr nochmals zum gemeinsamen Frühstück, eine Idee, die mich begeistert! So kann ich mich noch etwas in Ruhe mit meinem Sohnemann unterhalten, bevor wir 3 Stunden später wieder im Wombl sitzen und die Heimfahrt antreten.
Ihr zwei Lieben, ich wünsche Euch für Eure gemeinsame Zukunft alles Glück der Welt, Gesundheit (Dir, mein Baschtl, ganz besonders!), Zufriedenheit und immer Verständnis für- und Respekt voreinander. Ich hoffe und wünsche, Euer Schutzengel wacht immer über Euch und beschützt Euch unter seinen Flügeln!

Eure Mama

Donnerstag, 14. Oktober 2010

Projekt zwölf2010 - Oktober

Trüb, trüber - Herbst... Alles ist grau und trostlos. Ich hasse dieses Wetter und die Stimmung, die es hervorbringt. Dabei hatten wir dieses Jahr noch nicht einmal einen Sommer...
Viele Blätter sind schon abgefallen, der Rest ist meist winterhartes Immergrün - so kann ich noch nicht mal von einem bunten Herbst sprechen. Meist schafft es die Sonne dieser Tage nicht, durch die dicke Nebelschicht zu kommen - also versinkt alles in einem Einheitsgrau. Merkt man, dass ich dieser Jahreszeit nicht abgewinnen kann???! *gnarf*

Ich weiß, es ist lange her, dass ich was geschrieben habe. Wir sind auch schon wieder fast 3 Wochen aus Kroatien hier - ich konnte mich einfach noch nicht aufraffen, Laut zu geben. Zumindest soviel: Es war schön, meist sonnig, meist warm, wir haben viel unternommen, waren viel mit dem Boot unterwegs und schnorcheln: Ich werde demnächst ein paar tolle Bilder einstellen.

Wombl ist schon wieder gepackt: Morgen früh fahren wir in die Nähe von Kiel zu meinem "Kleinen", der heiratet nämlich am Samstag. Die Gefühle sind gemischt - einerseits freue ich mich auf die Hochzeit, andererseits muss ich mal wieder meinen Ex sehen, vo dem ich schon 22 Jahre geschieden bin und mit dem ich mich trotzdem in den letzten Nächten regelmäßig fetze.  ??? Ich bin wirklich bekloppt, mich wegen so was verrückt zu machen...

Ich weiß, dass mein Großer auch hochfährt. Ist er allein, gibt es liebevolle, entspannte Gespräche, ist seine Frau dabei, darf er mich mit dem A... nicht anschauen. Warum tut man sich eine Hochzeit mit einer solchen Konstellation überhaupt an???!!! Nun, immerhin ist es einer meiner Söhne, der da den Bund fürs Leben schließt (hoffentlich!!!) und da schluckt man so manche Kröte. Also auf in den Kampf!

Von der Abnehmfront gibt es auch Neues: Ich wiege noch 69,2 Kilo, habe demnach schon 20,3 Kilo abgeschmolzen. 4,2 Kilo müssen noch weg - die kann ich ganz easy angehen! Letzte Woche mussten einige neue Klamotten her, da nichts mehr passt. Man musste mich aber nicht seeeeehr überreden... *g* Ich pass schon ganz locker in Größe 40 und knapp in 38 rein. *yipppppeahhh*

Ein entspanntes Wochenende Euch allen!