Mittwoch, 27. Februar 2019

Frühlingsreise 23.-27.02.19, Tage 11-15

23.02.19, Tag 11

Sehr früh am Morgen werde ich wach. Gerade geht die Sonne auf und spiegelt sich in satten Farben im Wasser. Schläfrig betrachte ich das Schauspiel vom Bett aus und schlummere kurz darauf wieder ein.

Als ich wieder wach werde, steht die Sonne schon hoch am blitzblauen Himmel. Wir lassen uns das Frühstück schmecken und brechen dann gemütlich auf. 

Flamingos stehen gleichmütig auf einem Bein rechts und links der Fahrbahn. 



Langsam ändert sich die Landschaft: der Frühling bricht sich mit Macht Bahn. Wiesen und Felder werden grün und die Straßen sind gesäumt von blühenden Mandelbäumen. Weniger schön ist die Tatsache, dass alle paar Kilometer ungeniert Müll verbrannt wird und Plastikflaschen dicht an dicht in den Straßengräben liegen...




Wir erreichen schon bald die spanische Grenze. 



In La Jonquera reiht sich ein Supermarkt an den andren, wo man günstig Spirituosen und Schinken erwerben kann. Auch wir stellen Wombl ab und gehen einkaufen. Der Wagen füllt sich mit Serrano-Schinken, Salami, Käse, Oliven und einigen Flaschen mit verschiedenen Likören und Schnäpsen.



Auch heute ist nach 150 km die Etappe beendet und führt uns bis nach San Pere Pescador. Wir finden ein schönes Plätzchen direkt am Fluss. 
























Heute gibt es nur Reste zu essen: Spätzle mit Soße und Kratzede ist übrig, dazu brate ich ein paar Würstchen und mache einen Salat. Gesättigt setzen wir uns in die Sonne und genießen die wärmenden Strahlen.

24.02.19, Tag 12

Nach einer wunderbar ruhigen Nacht weckt uns morgens wieder strahlender Sonnenschein. 

Für heute haben wir einen besonderen Plan: wir wollen Freunde überraschen. Diese fuhren Ende Dezember mit der Fähre von Genua nach Marokko und bummeln jetzt seit ein paar Wochen über den Landweg nach Hause zurück. Gestern haben sie in der Carthago-Gruppe gepostet, dass sie in Blanes auf dem Campingplatz stehen - gerade mal 80 km entfernt.

Schnell sind wir dort - unsre Befürchtungen, dass Sonntag Mittag vielleicht alles belegt ist, erweist sich als unbegründet. Im Gegenteil, wir bekommen vorne mit Meerblickt sogar einen Platz direkt neben unseren Freunden. Die sind allerdings nicht da, sondern  offensichtlich mit ihrer süßen Fellnase unterwegs.



Wir beschließen, auch etwas am Meer spazieren zu gehen, vielleicht läuft man sich über den Weg. Und richtig: wir sind noch keine zweihundert Meter weit gekommen, sehen wir sie. Wir bleiben stehen und grinsen sie an. Es dauert etwas, bis man das Begreifen in ihren Gesichtern sieht. Aber dann gibt es freudige Umarmungen!

Wie schlendern zurück zum Platz und köpfen erst mal ne Flasche Sekt. Dazu gibt es Kartoffel- und Nudelsalat, Serranoschinken, Salami und Ziegenkäse. Wir sitzen und erzählen, bis die Sonne untergeht und es richtig kalt wird.



25.02.19, Tag 13

Nach dem Frühstück ist erst mal Womoputzen angesagt, während die Männer entsorgen und neue Toidichtungen einziehen.

Dann spazieren wir am Meer entlang in den Ort. 








Frauenfreud und Männerleid: es ist Markt!!! 😍😍😜😜 Eine Weste und ein Shirt rufen laut: kauf mich! Und ich bin doch wirklich immer meist manchmal folgsam 😉 Auch Christa entpuppt sich als brave Frau und folgt dem Ruf.

Bei einem Restaurant am Hafen sieht die Speisekarte sehr vielversprechend aus - hier werden wir essen. Liebling nimmt als Vorspeise Spaghetti frutti di mare, für mich gibt's Mejillones alla marinara, als Hauptgericht wählt er Seebarsch und ich Hai mit Knoblauch, ein Flan catalan rundet das Menü ab. Dazu gibt es Brot, je eine Flasche Wasser und Roséwein und Espresso. Dafür zahlen wir gerade mal 36€.








Pappsatt machen wir einen Verdauungsspaziergang in die Altstadt, erklimmen bis zur örtlichen Kirche unzählige Stufen, kaufen Baguette und bummeln am Meer entlang zurück.
















26.02.19, Tag 14

Auch heute fängt der sonnige Tag bei uns erst wieder spät an, wir sind halt leidenschaftliche Langschläfer.

Ich setze mich gemütlich in die Sonne, während Liebling die Fahrräder aus der Garage holt. Heute Abend wollen wir grillen, so gibt es statt Mittagessen Kaffee und Kuchen.




Inzwischen hat sich noch ein weiterer Carthago zu uns gesellt. 😉



Mit unserem Freund radle ich zum Discounter - wir müssen unsre Vorräte, vor allem die flüssigen auffüllen. 😁😜

Es gibt Nackensteaks und Würstchen, Christa macht einen bunten Salat und eine Kräuterbutter, ich steuere einen großen Topf Kässpätzle bei. Da es draußen recht frisch ist, setzen wir uns zum essen in Wombl und verbringen dort einen sehr netten Abend.






27.02.19, Tag 15

Heute verabschieden sich Christa und Lutz leider - in einer Woche endet ihre lange Reise und sie müssen zu Hause sein. Anfang Juli ist großes Carthago-Treffen, da sehen wir uns bereits wieder!

Jetzt sind wir schon mehr als zwei Wochen unterwegs, da wird es Zeit, mal Wäsche zu waschen. Ich beziehe gleich die Betten frisch - die Waschmaschine soll ja schließlich was zu tun bekommen. Und wenn ich schon dabei bin, wird Wombl gleich einer Grundreinigung unterzogen, während Liebling sich um dessen äußeres kümmert. Ein paar Stunden später sitzt alles wieder sauber gefaltet und frisch duftend in den Schränken.

Liebling möchte heute Grünkohl essen, anderseits sind noch Kässpätzle von gestern da. Und so kommt es zu einer verrückten Kombi: Münsterland trifft Schwobeländle in Spanien, da ich in den Grünkohl zusätzlich noch etwas Chorizo schneide. 😜😋



Am späten Nachmittag machen wir noch einen kleinen Spaziergang auf der Uferpromenade, mit untergehender Sonne ziehen wir uns in Wombl zurück, weil es dann sofort empfindlich kalt wird.

Freitag, 22. Februar 2019

Frühlingsreise 17.-22.02., Tage 5-10

17.02.19, Tag 5

Wir haben bei dem ornithologischen Park gut geschlafen. Da wir nicht wirklich zu den Frühaufstehern gehören, ist, als wir langsam unsere Augen und die Jalousien öffnen, um uns herum schon ganz schön Betrieb. Viele Wandergruppen machen sich mit Rucksack auf zur Vogelbeobachtung, die Parkplätze sind dementsprechend schon gut belegt.

So wird es nur ein knappes Frühstück - wir wollen ja nicht eingeparkt werden.

Unser Weg führt uns ins nur 60 km entfernte Palavas-les-Flots. Hier sind wir vor 15 Jahren mal hängen geblieben und haben unseren ganzen Urlaub verbracht. Seither ist dieser Ort immer eine Zwischenstation für uns, oft sogar über mehrere Tage.

Trotz der frühen Jahreszeit ist der Stellplatz erstaunlich voll und die Plätze am Wasser sind alle belegt. Wir haben jedoch Glück: eine Französin erklärt uns, dass sie in ungefähr zwei Stunden fährt. Na bitte, kurz darauf ist dieser Eckplatz unser!

Schon während der Herfahrt war mir die ganze Zeit seltsam kodderig, mein Magen grummelt und zieht sich wellenartig zusammen. So mache ich nur Liebling die Reste von gestern warm und verziehe mich ganz schnell: schon beim Geruch und Anblick dreht sich mir der Magen um. Ich lege mich ins Bett und jammere ein bissi vor mich hin, während Liebling die Scheiben putzt und dann ausgiebig duschen geht. Und während ich so vor mich hin jammere, merke ich plötzlich: jetzt wirds Zeit, dass du dich bewegst: ich muss mir was durch den Kopf gehen lassen. 

Ich und spucken: das passiert alle paar Schaltjahre mal...

Keine Ahnung, ob ich mich irgendwo angesteckt habe oder das Eis gestern am Meer was hatte: ich habe mir richtig was eingefangen.

Ein Lerngeschenk hat aber auch das für mich bereit: Womo ist besser als Wohnung - die Wege zwischen Bett und Klo sind kürzer.

Später geht's natürlich auch noch in der anderen Richtung los, Fieber kommt hinzu - diese Nacht wird seeeeehr unruhig. Liebling hat andere Prioritäten: er futtert voll Inbrunst eine ganze Dose Eis. 🙈

18.02.19, Tag 6

Eine Tasse Tee und ein Toast: schmecken tuts nicht, der Hunger treibts rein. Leider nicht lange...

Die Magenkrämpfe sind das Schlimmste, so verziehe ich mich einfach wieder ins Bett. Ihr erinnert euch: direkt neben der Toilette.

Liebling hat Schwalldichtungen geschenkt bekommen - danke Sissi und Andreas - und bastelt an Wombl rum. So kommen die Türen und Klappen zu einer zweiten Dichtung.

Später mache ich ein paar Pellkartoffeln, für Liebling gibt's noch Kotelett dazu, mir reicht etwas Butter.

Ich schlafe viel und bin froh, wenn ich mich nicht groß bewegen muss.

19.02.19, Tag 7

Juchuu, Tee und Toast bleiben, wo sie hin gehören! Der Blick vom Frühstückstisch auf Flamingos hebt die Laune beträchtlich!




Doch jetzt fängt Liebling an zu jammern: es geht nicht lange und er findet den Weg von Bett zu Klo zielsicher. Alter Schwede, sind wir ein Gespann! 😉

Heute gibt's nur das Allheilmittel Hühnersuppe, was wir auch beide behalten. Kurz setzen wir uns in die Sonne, bevor wir wieder ins Bettchen gehen.

20.02.19, Tag 8

Wir sind zitterig und wacklig, aber es geht uns beiden etwas besser.

So gehen wir heute das erste Mal, seit wir da sind, ins Städtchen. Erst noch schnell an der Rezeption vorbei und zwei Tage verlängern - in dem Zustand brauchen wir nicht weiter fahren.

Wir spazieren am Kanal entlang, sind beide aber so kreislauflabil, dass wir froh um jede Bank sind, zum ausruhen. 




Wir gehen in einen kleinen Tante-Emma-Laden, kaufen Brot, Bananen (2,90€/kg!!!), Eier und noch ein paar Kleinigkeiten. Dann wechseln wir von der rechten auf die linke Flussseite... und stehen mitten im Wochenmarkt...

Shit happens: hier hätten wir alles um einiges günstiger bekommen. Ich nehme noch Avocados direkt vom Bauern mit: etwas kleiner, wunderbar im Geschmack und nur drei Euro für 8 Stück! Mein malträtierter Magen freut sich schon richtig darauf.

Wir kommen mit einem Standbesitzer ins Gespräch, der uns stolz seine Deutschkenntnisse präsentiert: "Guten Tag, Auf Wiedersehen, Bitte, Danke, ich liebe dich, mein Benzintank ist leer." 😁😜

So kann Entspannung auch aussehen! 😉





21.02.19, Tag 9

Es geht aufwärts, heute gibt's sogar ein Omelett zum Frühstück. 



Dann bummeln wir wieder in den Ort, kaufen frisches Baguette und staunen über eine riesige Sandburg am Strand.





Bei unsrer Rückkehr werden wir von einem jungen Pärchen angesprochen, die vor unserem Bild auf Wombl stehen und sich freuen, heimatliche Gefilde zu sehen. An ihrem knuffigen Nugget mit Hochdach prangt auch ein FN-Kennzeichen.

Er ist Lehrer und hat ein Jahr Auszeit genommen, sie ist im Mutterschutz - die 10-monatige Zuckermaus ist natürlich auch dabei. Sie sind gerade auf dem Heimweg von ihrer dreimonatigen Marokkoreise - ihrer ersten Campingerfahrung überhaupt. 

Natürlich ist hier Gesprächsstoff garantiert! Ich finde es einfach klasse, was die drei da tun - jetzt wollen sie einen Monat zu Hause bleiben, anschließend geht's dann Richtung Albanien. Top! Einfach machen!

Zum Essen gibt's heut Kratzede, für Liebling dekoriert mit zwei Steaks, für mich nur mit Puderzucker und Kompott.




22.02.19, Tag 10

Heute soll es weiter gehen.

Unsre netten Bekannten vom Bodensee kommen vorbei zum verabschieden und schauen sich noch Wombl an. Die Kleine krabbelt hin und her - sie macht richtig Strecke und findet so viel Platz toll!

Wir packen zusammen und werden auch gleich von einer Besatzung hinter uns angesprochen, ob der Platz frei wird. Wir raus, die nächsten rein - so schnell kann man gar nicht schauen!

Geplant sind heute nur mal so 100 km, größere Strecken wollen wir noch nicht in Angriff nehmen. Erst mal müssen wir aber unsre Vorräte auffüllen. Liebling holt ein Brot und präsentiert mir stolz sein Ergebnis. Auf die Idee muss man auch erst mal kommen, das Brot der Länge nach in die Schneidemaschine zu legen... 😂🤣😁



Weiter geht's Richtung Peyriac de Mer. Hachz - das sind Temperaturen, die mir gefallen! 😍



Am Stellplatz fährt Liebling vorbei - er will selbst was suchen. Nicht weit und wir werden fündig: in einem kleinen Fischerort direkt am Étang bleiben wir stehen.















Heute ist mir nach gefüllten Tomaten mit Spätzle und Gurkensalat, zum Nachtisch nach einem Karamell-Flan. 
Göttlich sage ich euch - und unsre Mägen sind auch erfreut!