Montag, 28. Dezember 2015

Männerschnupfen. Schwere Verlaufsform.

Liebling ist krank. Todkrank. 

Er hat Männerschnupfen. Schweren, bemitleidenswerten Männerschnupfen.

*// erstellt To do-Liste:

- Schweiß ab tupfen
- Medikamenten-und Taschentüchervorrat heran karren (freut sich, dass Wombl ein 5-Tonner ist...)
- Jammerarien ausblenden
- mitleidigen Blick üben
- die Todesangst hinweg trösten
- Kissen aufschütteln
- für das adäquate Unterhaltungsprogramm sorgen

Ich bin dann mal beschäftigt. 

Wenn es dann statt Tee Bier sein soll und er das Bett nicht nur zum jammern benutzen will, besteht Hoffnung, dass er auch dieses Mal wieder überlebt!

Mittwoch, 9. Dezember 2015

Urlaub Italien/Frankreich/Spanien 2015 01. - 03.05.2015

Freitag 01.05.2015 Argens-Minervois => Erôme Gervans


Morgens fahren wir noch auf die andere Seite des Kanals zu der Hausbootvermietung und lassen uns einen Katalog mitgeben - warum nicht auch mal eine oder zwei Wochen auf dem Wasser verbringen?





Dann fahren wir weiter. Liebling bekommt beinahe einen Herzkasper, bis wir durch Beziers, Seté und Montpellier sind - die Straßen sind derartig schlecht und voller Schlaglöcher, dass es nur so quietscht und rumpelt. Mit Schweißperlen auf der Stirn murmelt er immer nur was von Achsbruch vor sich hin. Außerdem regnet es wie aus Kübeln, dass die Scheibenwischer es kaum schaffen. Deshalb nehmen wir in Montpellier die vierspurige Nationalstrasse, auf der es dann doch etwas ruhiger und flotter läuft.

In Castillon-du-Gard essen wir einen Döner, bevor es weiter geht. Der Regen hat etwas nachgelassen und ich staune über die Entwicklung der Natur. Als wir Ende März hier entlang fuhren, waren die Weinstöcke noch schwarze Knorzen. Jetzt treibt es überall grün und bunt.

In Rochemaure machen wir halt und besichtigen eine alte Burganlage, so lange, bis es wieder anfängt zu schütten. Wenn wir nicht sowieso heim gewollt hätten, dieses Wetter hätte uns von alleine dazu gebracht.




Wir wollen heute in Tournon-sur-Rhône den offiziellen Stellplatz anfahren, der angeblich zwischen Rhône und Dome liegt. Tatsächlich befindet er sich zwischen Busbahnhof und Inter-Sport-Geschäft auf einem furchtbar lauten Parkplatz, der mit Betonblöcken abgegrenzt ist. Was ich noch viel schlimmer finde: er ist fast voll belegt! *schüttel* Das ist nix für uns! Meine Handy-App zeigt mir einen Platz in Erôme auf einer Halbinsel der Rhône - den fahren wir an. Das ist genau der Platz, den wir uns vorgestellt haben.








Es hat aufgehört zu regnen und wir können noch raus zum Schwäne füttern und Schiffe gucken.

Samstag 02.05.2015 Erôme Halbinsel => Montbeliard

Liebling pflückt mir für den Frühstückstisch ein paar Blümchen.


Ab Lyon nehmen wir heute mal die Autobahn. 110 km für 19,80 €!! Die spinnen, die Franzosen...

An der Dombs entlang geht es weiter. Hier muss der Regen, den wir gestern schon erlebt haben, überdimensionale Ausmaße erreicht haben: der Fluss ist voll mit brauner Brühe, Radwege, Fußballfelder, Campingplätze, Äcker - alles überschwemmt. Bäume stehen bis zur Krone im Wasser, tiefer gelegene Häuser bis zur Fensterbank. Die Strasse ist gerade noch so befahrbar.

In Montbeliard liegt der Stellplatz direkt an der Dombs. Leider ist er komplett von PKW's zugeparkt. Parallel zur Dombs läuft der Canal Rhône ou Rhin - hier finden wir ein Plätzchen mit Aussicht.


Wir bummeln durch den Ort, da es im Moment gerade mal wieder trocken ist.



Leider ist nicht nur diese Kirche, sondern alle anderen auch, geschlossen. Lautes Gehupe lässt uns auf die Seite springen: eine türkische Hochzeit mit einer endlosen Autoschlange, von denen viele auch aus München sind, bahnt sich ihren Weg durch den Ort und versprüht pure Lebensfreude!

Da es später wieder anfängt zu regnen, verbringen wir den Abend vor dem Fernseher  - Severino Seeger von DSDS sorgte mit seiner "Unchained melody" für Elefantenpickel der monströsen Art! *hach*

Sonntag 03.05.2015 Montbeliard - Friedrichshafen


Wie jeden Morgen in den letzten paar Tagen ist Liebling früh auf. Er lässt sich einen Kaffee raus und reißt solange die Tür auf und zu, bis ich auch wach bin und sein Trieben beobachten kann. Er hat sich wieder aus Stock und Schnur eine Angel gebastelt, an die er die übrige Bratwurst von gestern Abend hängt. 


Als er zum zweiten Mal die Angel schwungvoll auswirft, fegt er die Kaffeetasse, die er neben sich auf eine Stromsäule gestellt hat, runter. Gerade kann er sie noch fangen, bevor sie in den Kanal rollt. Also stellt er die Angel in eine Halterung, um sich einen neuen Kaffee raus zu lassen. Als er mit seiner Tasse wieder nach draußen geht, ist die Wurst weg. Seine Erklärung: ein riesiger Fisch kam vorbei geschwommen und hat sich die Wurst geholt. Im Zweifelsfall könnte es allerdings auch die Entenfamilie gewesen sein... 

Wir haben die letze Etappe vor uns. Der Himmel weint wieder heftig vor sich hin - ich fühle mich genau so... Aber wie heißt es so schön: nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub!

Wir nehmen den Weg über Freiburg und durchs Höllental. Hier muss es auch heftige Regenfälle gegeben haben - der Rhein tritt fast über die Ufer, jeder kleine Bach neben der Straße führt Hochwasser, selbst der See ist, als er in Ludwigshafen das erste Mal wieder zu sehen ist, so voll wie schon lange nicht mehr. Murkel meldet sich: "Wann komt ihr denn endlich?" Als wir ihm sagen, dass wir in einer Stunde zu Hause sind, meint er nur sehr erleichtert: "OK! Ich warte da auf euch!" Und so ist es - wir kommen um die Ecke und er winkt uns entgegen. Seine Begrüßung: "Bin ich froh, dass ich das nächste Mal mit fahre!"

Fazit:
37 Nächte im Wombl verbracht.
6 Länder
4625 km
496 l Sprit, Durchschnittsverbrauch: 10,7 l
Spritkosten: 684,50 €, Durchschnittskilometer: 0,145 €
Kosten SP + CP: 312,80 €
Mautkosten: 77,11 €
Sonstige Kosten: reichlich!
Schön wars!!!

Freitag, 4. Dezember 2015

Urlaub Italien/Frankreich/Spanien 2015 28. - 30.04.2015

Dienstag 28.04.2015 CP "Playa de Mazarron", Bolnuevo => Corinto


Murkel hat Heimweh. Das hält Liebling nicht aus. Er will nach Hause. Lissabon muss wohl oder übel noch ein wenig warten. Um 10.30 Uhr verlassen wir den CP.

Am ersten Kreisverkehr nach Bolnuevo steht ein Obsthändler. 14 Kilo Orangen und 1,5 kg Erdbeeren für gerade mal 10 € wandern in Wombls Garage. Dann geht es über vierspurige Nationalstraßen flott weiter. In Sagunt verlassen wir die Bahn Richtung Porto de Sagunt und von dort am Meer entlang. Nach Almardá werden wir fündig: da wo der Sèquia del Rei ins Meer mündet, gibt es einen großen Parkplatz direkt am Meer.



Irgendwann bemerken wir, dass es sich um einen FKK Strand handelt. Trotz der noch etwas kühleren Temperaturen gibt es schon ein paar Nackedeis, die Sonnenanbeter spielen. Plötzlich steht auch Liebling pudelnackig vor mir, um sein bestes Stück hat er sich eine weiße Schleife gebunden. Keine Ahnung, ob er sich zum Geschenk machen oder nur zeigen will, dass er in Frieden kommt - letzten Endes hat er dann doch keine Traute, sich so unters Volk zu mischen. Also setzen wir uns bekleidet vors Womo und genießen eine Schüssel voll gezuckerter Erdbeeren. Da dies Murkels Leib- und Magenspeise ist, ist der Zwerg gleich wieder Gespräch und das Heimweh macht sich bemerkbar.

Um der Erdbeermassen Herr zu werden, gibt es abends noch eine Erdbeer-Sangria. Auch die nutzt zur Beruhigung nix: Bayern verliert den Supercup gegen die Wölfe mit 4!!! verschossenen Elfmetern! Ich bin bedient!

Mittwoch 29.04.2015 Playa de Corinto => Mataró

Liebling steht heute früh auf. Als ich vom Bett aus dem Fenster schaue, sehe ich ihn auf einem Stuhl am Strand sitzen. Er angelt.



Was? Er angelt???? Er hat doch gar keine Angel, findet angeln pervers und würde erst recht nie einen Fisch kaputt machen können! Des Rätsels Lösung: ein langer Stock, eine Schnur und ein vergessener Flip-Flop als Beute.


Nach einem Frühstück mit von Liebling frisch gepresstem O-Saft geht es weiter.

Zügig fahren wir nach und durch Barcelona (das wir schon gut kennen) bis nach Mataró. 

Unterwegs entern wir einen Lidl und füllen unseren Kühlschrank wieder. Ich kann nicht widerstehen - eine fertige Paella muss auch noch mit. 

In Mataró gibt es neben einem Freizeitzentrum mit Schwimmbad, Tennis- und Volleyballplatz einen großen Parkplatz direkt am Strand, auf dem schon einige Womos stehen. Die meisten davon entpuppen sich als uralte Vehikel, in denen anscheinend Saisonarbeiter wohnen. Egal. Wir bleiben hier und genießen noch ein paar Stunden am Strand. Heute fallen wir schon früh in die Betten - wir sind beide richtig müde!

Donnerstag 30.04.2015 Mataó, Passeig Callao => Carcassone => Argens-Minervois


Liebling ist heute offensichtlich mit dem falschen Fuß aufgestanden und kann sich selbst nicht leiden. Also verläuft die Fahrt recht schweigsam. An der Grenze hält er nicht an: "Ich brauch nix!" Gut. Ich in dem Fall auch nicht... 

Ich erinnere Liebling an sein Versprechen: ich will nach Carcassone! Er grummelt nur einmal ganz kurz.

Irgendwann wäre tanken mal langsam  angesagt - das Display zeigt schon hektisch "wenig Kraftstoff" an. Die Tankstelle, die linker Hand liegt und bei der der Sprit 1,20 € kostet, ignoriert er. Tja, und dann kommt keine mehr. Bis wir in Carcassone sind, habe ich beinahe einen Magendruchbruch. Endlich ne Tanke! Dass es hier 1,30 € kostet und Wombl fast auf der Straße steht zum tanken, da eine Durchfahrt mit 8 m nicht möglich ist - geschenkt! Lieblings Hinweis: "Und was soll hier besonderes sein? Die Stadt sieht aus, wie jede andere auch!" kann ich nur noch mit einem müden Lächeln quittieren.

Da wir uns von der anderen Seite "La Cité" nähern, lotst uns Stefan durch recht enge Gassen zum Stellplatz - das ist Futter für meine Magenschmerzen! Doch Wombl und wir kommen heile an. Der SP liegt ruhig, ist großzügig angelegt und nur ein paar Minuten zu Fuß von "La Cité" entfernt. Die Hinweise auf der Tafel bezüglich der Parkgebühren sind sehr verwirrend. Nach unserer Rechnung müssten wir 20 € pro Nacht löhnen. Nun egal. Wir machen uns so gegen 14 Uhr auf in die alte Stadt. Und - oh Wunder - der Anblick versöhnt sogar Liebling wieder!




  


















Alles erinnert mich hier an den Mont-St-Michel - man fühlt sich wirklich ein paar Jahrhunderte zurückversetzt.

Spät kehren wir zu Wombl zurück. Da uns die Gebührensituation auch nach dem fünften Lesen immer noch nicht klar ist, beschließen wir, weiter zu fahren - immerhin liegt der Canal du Midi in unmittelbarer Nähe. Noch schnell entsorgt, bezahlt - komischerweise gerade mal 5 € - und weiter geht es. In Argens-Minervois, gegenüber eines Hausboot-Vermieters, gibt es einen tollen SP direkt am Kanal. In der Dunkelheit sitzen wir noch etwas am Kanal und lassen den Tag ausklingen.