Samstag, 9. März 2019

Frühlingsreise 05.03. - 09.03.19, Tage 21 - 25

05.03.19, Tag 21

Unsre Bekannte Anne hat gestern Abend mitgeteilt, dass sie uns heute eine Paella macht. Darauf freue ich mich wie ein Schnitzel. Ich werde zumindest einen bunten Salat und den Nachtisch beisteuern.

Erst aber müssen wir noch ein paar Sachen einkaufen, was aber, da wir den direkten Weg nun kennen, schnell erledigt ist. Während wir Frauen in unseren Küchen stehen, stellen die Männer draußen Tisch und Stühle auf.

Die Paella schmeckt genau so sensationell, wie sie aussieht - höchstes Lob an die Köchin. 






Als Nachtisch serviere ich ein Waldfrüchte-Sorbet mit frischen Erdbeeren, Sahne und einem Likör nach Wahl. 



Wir bleiben mit einem Glas Wein und angeregten Gesprächen draußen sitzen, bis die Sonne untergeht und es langsam kühl wird. Anne und Siggi wollen morgen weiter, so wie wir auch, da sie aber Frühaufsteher und wir Langschläfer sind, verabschieden wir uns am Besten gleich. Wir sind sicher - wir sehen uns wieder!

06.03.19, Tag 22

Morgens ist es bedeckt, als wir die Augen aufschlagen - Anne und Siggi sind tatsächlich schon weg. Gemütlich machen wir uns fertig und fahren erst mal zurück nach Deltebre - nach vier Tagen frei stehen ist der Frischwassertank leer, Grau- und Schwarzwasser dafür eben voll. Dass wird jetzt anders herum geändert, dann setzen wir unseren Weg nach Süden fort. 

Nach gut 70 Kilometer erreichen wir Peńiscola, das wir bisher immer umfahren haben. Eigentlich war der Plan, auf einen der CP am Meer zu gehen, doch erstens sind sie alle voll oder haben noch nen Platz in der hintersten Ecke und zweitens liegt keiner, entgegen der Beschreibung, in direkter Meernähe. Schnell ist das Thema abgehakt - wir finden bestimmt was besseres! Und richtig: zwischen Peńiscola und Benicarló führt eine Straße zum Strand und endet in einem Parkplatz. Wir könnten sogar direkt auf den befestigten Strand fahren, doch dort ist es uns zu windig - da stehen wir etwas zurück auf dem Parkplatz besser.




Heute gibt es als Vorspeise Artischocken mit Creme-fraiche-Knobi-Dip, dann grillt Liebling Nackenkoteletts, während ich uns dazu Petersilkartoffeln und frischen Spargel mit Sauce Hollandaise mache. Zum Nachtisch gibt's dann Kuchen. 






Wir spazieren noch etwas am Strand entlang, doch der Wind ist kühl - da setzen wir uns lieber ins gemütliche Wombl und schauen aufs Meer hinaus.





07.03.19, Tag 23

Nun sind wir schon über drei Wochen unterwegs und haben noch nicht mal die Costa Blanca erreicht. Ob wir wohl auf dieser Reise noch in Marokko ankommen?!! 🙈

Wir sind gerade mit dem Frühstück fertig, als plötzlich ein freundliches Hallo erklingt. Und wieder stellen wir fest: Carthago Fans sind überall - jetzt: Mini-Carthago-Treffen 3.0

Ein weiteres Paar aus unsrer Gruppe, das wir vor 1 1/2 Jahren bei einen Treffen kennen gelernt haben und sich zur Zeit auf einem CP in Peńiscola aufhält, hat mitbekommen, dass wir da sind, sich aufs Radl geschwungen und uns zu einem kleinen Schwatz überrascht.

Wir haben uns riesig gefreut, sie wieder zu sehen, wünschen ihnen noch einen schönen Aufenthalt und eine gute Heimreise und hoffen auf ein spontanes Wiedersehen! ❤😘

Wir fahren weiter nach Grao de Castellón. Der Stellplatz bei einem kleinen Sportflughafen am Meer ist rappelvoll, so versuchen wir es bei dem Platz am Planetarium. Der liegt zwar landschaftlich sehr schön, ist kostenlos mit V+E, hat aber sehr enge Boxen - hier ist Kuschelcamping angesagt. 



Wir setzen uns mit unseren Stühlen hinters Womo auf die Wiese, schwupps kommt aus der Touristinformation ein junger Mann, der mir einen Flyer in die Hand drückt und mir erklärt: keinerlei Stühle, Tische und dergleichen gestattet. Es gibt zwei Picknickbänke, da können wir hin. Wir waren vor zwei Jahren schon mal hier, da gab es keine Probleme dieser Art. Um 14 Uhr schließt der junge Mann sein Büro ab und geht. Und plötzlich werden aus allen Womos die Stühle geholt und auf der Wiese platziert! 😜🙃

Liebling holt die Räder raus und wir erkunden etwas die Gegend. Später setzen wir uns mit einem Wodka-Lemon in die Sonne.



08.03.19, Tag 24

Wir hatten ein paar Scheiben Weißbrot übrig. Liebling hat sich davon arme Ritter gewünscht. In Ermangelung von Milch habe ich zum Ei etwas Sahne und Kaffee gerührt - was soll ich sagen: schmeckt genial!



Da heute Frauentag ist, hat Liebling dann das Frühstücksgeschirr inkl. Pfanne gespült. Als ich ein Knirschen und Krachen höre, begleitet von nicht ganz so leisem Fluchen, ist mir klar: er hat schon wieder eine Pfanne getötet. 

Aus Platzgründen habe ich Töpfe und Pfannen mit abklappbaren Griffen. Bei der Pfanne heißt das: click, ziehen, drehen. Bei Liebling heißt das: click, drehen. 🙈 Er murmelt nur was von "Sollbruchstelle" und "ein bissi Verlust ist immer" 😜

Manchmal liebe ich mein Altargeschenk besonders...

So machen wir uns auf den Weg, radeln von einem Supermarkt zum nächsten, werden aber leider nicht fündig. Letztendlich ists halt ne normale Pfanne geworden, die, solange wir unterwegs sind, in Lieblings Kleiderschrank aufbewahrt wird. Ein bissi Strafe muss sein 😁😉



Heute werden wir in Hafen essen gehen - für uns der Hauptgrund, dass wir diesen Ort ansteuern. Wir haben hier im Lauf der Jahre die Speisekarte rauf und runter gegessen und waren jedesmal vollauf zufrieden. Der Kellner weist uns einen Tisch mit Blick aufs Wasser zu und stellt uns gleich einen Teller mit Baguette, Aioli und pürierten Tomaten hin. 


Liebling wählt als Vorspeise gegrillte Gambas, ich nehme Scampi mit zweierlei Soße auf Salatbett. 




Sein Hauptgericht besteht aus einem Steak vom Ibericoschwein, meines aus einer gegrillten Flunder. 




Zum Nachtisch gibt es frische Ananas und ein Mandarinensorbet. 





Ein Espresso rundet alles ab. Zum Glück haben wir die Räder dabei, sonst wären wir heimwärts gerollt.










Am Womo angekommen lädt Liebling unsre Bikes ein, dann machen wir noch einen Verdauungsspaziergang am Meer. Ich gehe mit den Füssen ins Wasser und bin erstaunt, dass das Wasser bestimmt schon 17°C hat. Ich weiß jetzt schon: wenn der Wind nicht mehr so kühl ist, gehe ich schwimmen!






Inzwischen stehen schon einige Carthagos da, neben uns alleine schon zwei. 



Mit einigen Besatzungen kommen wir ins Gespräch und lassen den Abend entspannt ausklingen.

09.03.19, Tag 25

Kaum fahren wir von unserem Platz raus und zur Entsorgung, werden wir angesprochen, ob wir weiterfahren und schwupps, ist die Box schon wieder besetzt. Vor dem Platz warten noch einige Womos auf so eine Gelegenheit. Wir verabschieden uns von neuen Bekannten und bringen Wombl wieder auf Touren. Eine belgische Womobesatzung hat uns den Tipp gegeben, dass es in Alboraya, kurz vor Valencia, ein großes Einkaufszentrum am Meer gibt, wo der Sprit sehr günstig ist und man auch am Strand stehen kann. Das wollen wir uns anschauen.

Wir haben ein Camper Navi, bei dem man Länge, Breite, Höhe und Gewicht eingeben kann. Wir wundern uns schon, dass wir auf eine kleine Nebenstraße geführt werden, die die Bahn unterquert, obwohl wir das Einkaufszentrum schon sehen können. Und stehen plötzlich vor dieser Unterführung - bei 3 Meter Höhe eher  suboptimal... 🙈🙈



Es ist seeeeehr eng und so dauert es, bis Liebling 8 m Womo wieder gedreht hat. Als sich seine Nerven beruhigt haben, startet er Wombl wieder und wird leicht panisch: "Der nimmt kein Gas mehr an!" Motor aus, Motor an - gleicher Effekt. Beunruhigt schaue ich in den Fußraum und lache dann laut los: "Versuchs mal mit dem rechten Pedal, dann klappts auch mit dem Gas!" 🤪😁😂🤣

Wir fahren die schmale Straße zurück, über die Brücke und sind auch schon da, als unser Navi uns immer noch durch das Nadelöhr schicken will. Erst an die Tankstelle (Ultimate Diesel für 1,121€!), dann an den Strand. 




Wir stellen Wombl ab und bummeln in den Ort. Eigentlich stand für heute schon der Essensplan, doch als wir an einem chinesischen Restaurant mit einem Tagesmenü für 7,50€ vorbei kommen, schmeißen wir diesen über den Haufen. Wir essen Salat und gebackene Ton-wons, 




dann nimmt Liebling Ente mit Bratnudeln und ich Scampi in Austernsoße und Bratreis. 






Der Nachtisch ist ein Flan catalan und ein Kaffee.




Gesättigt verlassen wir das Restaurant und biegen in die Innenstadt ab. Und sind geflasht!!! Überall ziehen sich Kanäle, auf denen Boote und Yachten schaukeln, gesäumt von wunderschönen, bunten Häusern. Vieles erinnert an Venedig, doch dort gibt es keine Palmen. 










Wir sind total begeistert von diesem wundervollen Ort, mit dem wir überhaupt nicht gerechnet haben und von dem wir auch noch nie gehört haben!

Einmal um die Ecke gebogen, stehen wir wieder am Einkaufszentrum und es lässt sich noch nicht mal erahnen, was die Mauern der Häuser verbergen.

Und dann ist Liebling plötzlich schockverliebt: auf dem Parkplatz sitzt eine junge Familie, die einen Welpen dabei haben. Der Kleine ist erst 8 Wochen alt, tapsig und wackelig und macht noch, was er will. Laufend versucht er meine Zehen anzuknabbern - er verzaubert jeden, der vorbei kommt. Liebling würde den kleinen Wonneproppen am liebsten mitnehmen!




Mit untergehender Sonne kommt wieder ein kühler Wind auf und wir verziehen uns ins Womo und sehen ein paar Fischern beim angeln zu.

Die Bayern schenken den Wölfen ein 6:0 ein und übernehmen aufgrund des besseren Torverhältnis die Tabellenspitze. Wenn ich keine Ohren hätte, würde ich im Kreis grinsen! 🤪😁

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