Donnerstag, 9. Juni 2022

Zurück nach Deutschland! 05. - 15.05.2022, Tage 70 - 81

05.05.2022, Tag 70, Klüsserath

Ein weiterer ruhiger Tag an der Mosel liegt vor uns. Wir sitzen in der Sonne, lesen, stricken, lassen uns vom "Bimmel-Bimmel-Auto" (Bezeichnung meines Murkels für das Eisauto) ein Eis munden und den lieben Herrgott einen guten Mann sein.



Abends gibt es Pellkartoffeln mit frischen Matjes, als Nachtisch ein paar Weintrauben.


06.05.2022, Tag 71, Klüsserath - Dormagen

Während wir morgens nach dem Aufwachen die Aussicht auf die Mosel genießen, überlegen wir uns, wo wir heute hinfahren.


Weiterzufahren ins Münsterland macht wenig Sinn, wenn wir immer noch nicht ins KH dürfen, da machen wir uns lieber noch ein paar schöne Tage am Rhein. Wenn Dienstag die Quarantäne endet, reicht es auch, wenn wir Montag da sind.



Ich suche uns ein paar Plätzchen am Rhein aus. Der erste Platz liegt in der Nähe von Leverkusen. Der ist zu dreivierteln gesperrt, weil Baumaschinen drauf stehen, der Rest ist belegt. Heute ist wirklich nicht unser Tag: belegt, kein Hinkommen, weil Durchfahrt gesperrt, für Womos verboten, vom Schützenfest belegt, nochmals voll. 

Iwann fahren wir vor lauter Verzweiflung einen Campingplatz an, der sehr schön liegt, aber auch keinen Platz frei hat: es ist Freitag und sie sind bis auf den letzten Platz ausgebucht.

Der Rhein macht hier eine große Schleife und wir haben die Hoffnung, dass innerhalb der Schleife ein Plätzchen für uns zu finden ist. Deshalb setzen wir über. Früher wäre mir bei der Aktion himmelangst geworden und ich hätte mich schlichtweg geweigert, auf die Fähre zu gehen - der Schock, als wir bei unserer Sardinienreise von 4 Auf- und Abfahrten dreimal aufgesetzt und uns die gesamte hintere Traverse demoliert haben, sitzt immer noch tief. Doch inzwischen hat Wombl Rammschutzrollen und eine Zusatzluftfeder hinten: der Arsch wird hoch gepumpt und dann geht's easy auf die Fähre!



Auch auf der anderen Rheinseite ist alles, was möglich ist, belegt, also fahren wir auf den nächsten Campingplatz. Ich bekomme schon ganz sehnsüchtige Augen: ganz vorne, direkt am Strand, sind zwei Plätze frei. Doch die Besitzerin erklärt uns, dass sie ausgebucht sind. Auf meine Frage nach den beiden Plätzen kommt die Gegenfrage: "Brauchen Sie Strom?" was von uns verneint wird. Das wäre prima, dann könnte sie uns für eine Nacht unterbringen. Ich bin ganz happy und hole schnell Bargeld aus Wombl, da Kartenzahlung nicht akzeptiert wird, während Liebling die übrigen Formalitäten erledigt. Nach der Bezahlung gehe ich zu den Plätzen am Rhein, doch Liebling winkt ab: da dürfen wir nicht hin, er fährt schon mal vor. Und so landen wir ziemlich hinten drin, mit Blick auf die Wiese und keinen auf den Rhein. Jetzt bin ich grad froh, dass wir nur für eine Nacht untergekommen sind, auch wenn die Betreiberin später noch vorbei kommt, um uns zu sagen, dass wir doch länger bleiben können, wenn wir wollen. Nein, wir wollen nicht!

Erst mache ich uns was zu essen: scharfe Mango, Avocado und Mozzarella als Vorspeise, Bratwürste und Kartoffelsalat hinterher.



Der Platz ist ganz hübsch, aber nur, wenn man auch vorne steht. Es springen reichlich Hühner herum und der Sandstrand im Sonnenuntergang ist bombastisch!







07.05.2022, Tag 72, Dormagen - Ascheberg

Sehr früh am Morgen bekommen wir eine beunruhigende Whatsapp: wir haben eine Sondergenehmigung, um den Schwager zu besuchen. Da klingeln natürlich alle Alarmglocken! Wir packen zusammen und sind um 11 Uhr bereits in Ascheberg.


Schnell noch einen Test und dann ab ins Krankenhaus. Glücklicherweise stellt sich alles nicht so schlimm dar: der Schwager wurde frei getestet und liegt alleine im Zimmer, deshalb dürfen wir da auch rein. So langsam beruhigen sich damit auch die vibrierenden Nerven.

08. - 13.05.2022, Tage 73 - 79, Ascheberg

Viel will ich hierüber gar nicht erzählen, nur so viel: der Schwager ist schwer krank, es ist aber noch nicht lebensbedrohlich.

So verbringen wir die Tage zwischen Teststation und Krankenhaus. haben aber immer noch genügend Zeit, auch ein bissi zusammen zu sitzen,





zu kochen,



essen zu gehen, den Garten zu genießen



oder der örtlichen Eisdiele einen Besuch abzustatten.





Auch Muttertag wird nicht vergessen!


Am Freitag Nachmittag fahren wir nochmals ins Krankenhaus, morgen soll es dann Richtung Heimat gehen. Nach so langer Zeit warten auf uns wichtige Termine.

14.04.2022, Tag 80, Ascheberg - Marktbreit

Nach einer ziemlich emotionalen Verabschiedung fahren wir auf die Bahn. Da in Lüdenscheid immer noch Vollsperrung herrscht, können wir entweder über Köln oder Kassel fahren. Wir entscheiden uns für Kassel und den Main als Zwischenstation.

Die Fahrt ist entspannt, geht vorbei an blühenden Rapsfeldern und grünen Wiesen. Was für ein Unterschied zu unserer Abreise im Februar, als wir in Leutkirch sogar noch Schnee hatten.





Wir kommen in Marktbreit an, die Zufahrt zu unserem ausgesuchten Platz ist inzwischen verlegt. Da die ganze Verkehrsführung geändert ist, müssen wir nochmals raus aus dem Ort und am Kreisverkehr drehen. Und da entdeckt mein Altargeschenk eine versteckte Zufahrt zu einem ewig langgestreckten Platz direkt am Main. Hier bleiben wir!



Ich schnibbel uns einen Wurstsalat zusammen, den wir ganz gemütlich vor dem Womo sitzend verspeisen.








Die Ruhe, die Aussicht, das schöne Wetter: ich sage zu meinem Altargeschenk, dass ich hier bis ans Ende meiner Tage sitzen bleiben könnte.







Doch auch die schönsten Stunden gehen zu Ende. Mit diesem Sonnenuntergang und der Aussicht aus dem Schlafzimmerfenster kann man in Ruhe einschlafen.





Selbst mitten in der Nacht ist es so windstill und ruhig, dass die Spiegelungen fast identisch sind.



15.05.2022, Tag 81, Marktbreit - Friedrichshafen

Und so machen wir uns nach einem ausgiebigen Frühstück und nochmaligem Aufsaugen dieser wunderbaren Landschaft am Tag 81 unserer Reise auf den Weg nach Hause. Dieser letzte Tag war richtiges Seelenbalsam!




Das schöne Wetter begleitet uns nach Hause, dort erwartet uns eine Blumenpracht rund ums Haus.






Mein alter Vater ist überglücklich, uns nach knapp 12 Wochen wieder in die Arme schließen zu können. Das feiern wir, indem wir abends gemeinsam essen gehen.




Und so endet unsere Reise heute hier. Wir hoffen sehr, dass wir nicht mehr so lange warten müssen, wie das letzte Mal, bevor wir wieder auf die Gass dürfen.

Jetzt müssen wir uns erstmal um unsere Familie, viele Termine, Lieblings Gesundheit und Wombls und Rollers TÜV kümmern,

Aber: NACH DER REISE IST VOR DER REISE!!! 





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