Samstag, 16. Mai 2009

Venedig - immer eine Reise wert?!

Das ist ja schon lange verboten in Venedig: Sitzen auf den Stufen am Marcusplatz. Dabei noch etwas zu essen, kostet noch mal extra Strafe.

Jetzt haben sich die Venezianer aber noch was einfallen lassen:

Venedig muss mal ganz dringend - seine Finanzen aufbessern!
Venedig ist pleite: Das bekommen die Millionen Touristen der Lagunenstadt demnächst zu spüren. Wer in Venedig ein dringendes Bedürfnis verspürt, der muss ab Februar tief in die Taschen greifen. Vom 1. Februar an kostet eine Tageskarte in Venedig drei Euro, wenn man öffentliche Toiletten aufsucht. Billiger wird es für die Millionen Touristen nur, außer im Karneval oder sonst in der Hochsaison, wenn sie ihren Klo-Besuch, so wie andere Eintrittskarten oder Fahrscheine, vorab im Internet buchen.
Die Stadtväter am Canale Grande setzten diesen Klo- Erlass als jüngsten Hebel ein, um die Kassen zu füllen. "Venedig hat keinen Cent mehr, weder für seine Kirchen noch für die Denkmäler oder das Ausbaggern der Kanäle. Also wird Pipi machen teuer.", erläutert Bürgermeister Massimo Cacciari. "Wir haben keine Gelder mehr, um den Dogenpalast zu restaurieren, der mit privater Werbung tapeziert ist." Er sieht das große historische und kulturelle Erbe der Dogen-Stadt in Gefahr. Es gebe nur Geld für das geplante mobile Deichsystem zum Schutz gegen Hochwasser. "Das wird viereinhalb Milliarden Euro kosten, und für den Rest der Stadt bleibt nichts mehr übrig." Angesichts der Flut von insgesamt über 21 Millionen Besucher jährlich sucht die Lagunenstadt die Mittel, sich finanziell über Wasser zu halten und zu entwickeln.
Sparen mit der "Pipi-Card"
Wer in der Nebensaison ein öffentliches "Häuschen" aufsuchen muss, seine Bedürfnisse aber bereits zuvor einkalkuliert und online bezahlt hat, für den kostet der Klo-Gang "nur" 1,50 Euro. Die Venezianer, die auch beim Besuch der öffentlichen Toilette zukünftig besser wegkommen als die Besucher aus aller Welt, haben ein vorab bezahltes Benutzer- Abo der Stadt bereits die "Pipi-Card" getauft. "Wer vorbestellt, der zahlt weniger, das ist Venedigs neue Logik", tönt es aus dem Rathaus. Wie bei Parkplätzen, Vaporetto, Museen oder anderen Diensten könne die vorbestellte "WC-Card" zu einem nachhaltigen Tourismus beitragen und jene begünstigen, die für einen längeren Besuch vorab buchen. (küs/dpa)

Fazit: Pinkeln gegen das Hochwasser (eigentlich ab einer gewissen Menge ja kontraproduktiv) *g*

5 Kommentare:

  1. unglaublich...! man muss sich wirklich fragen, wie die mit ihrem geld umgehen?! bei 21 millionen besuchern im jahr muss doch eine menge zusammenkommen!
    und bitte: wer bucht einen klo-gang vorab im internet?!

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  2. Bestimmt niemand. Deshalb werden es von allen Touris immer 3 Euronen sein.
    Aber die Preise sind dort schon immer verrückt: das letzte Mal hab ich der Bedienung schon erklärt, dass ich nicht den Laden kaufen, sondern nur 2 Esspressi bezahlen wollte - sie verlangte dafür 8.40€!!!

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  3. Also, ich fand Venedig ist durchaus eine Reise wert! Ist zwar schon eine Weile her, dass ich da war, ich glaube, das war so 2001, hab das aber noch gut in Erinnerung, war ein sonniger Tag, viele Tauben auf dem Markusplatz. Haben eine Gondelfahrt gemacht und uns einige historische Gebäude angeschaut. Frage mich immer, wie tief die Gräben wohl so sind ;)

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  4. @olaf
    Herzlich willkommen hier!

    Ich bin auch nach wie vor der Meinung, dass Venedig eine Reise wert ist! Nur was die venezianischen Stadtväter sich da haben einfallen lassen, ist glatte Abzocke!
    Als wir das letzte Mal da waren, durften wir nicht mehr auf die Stufen sitzen - wurden von kontrollierenden Hostessen sofort weg gejagt. Wir haben uns dann in ein Strassencafe gesetzt und - na siehe Kommentar oben!
    Auch die 6€ die man gleich, wenn man den Boden betritt zahlen muss, ist eine Unverschämtheit!
    Die Besucherzahlen sind seither aber auch sehr zurückgegangen...
    Liebe Grüße

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  5. Ja, es gibt eine Menge Dinge, die empörend. Aber die Stadt ist unglaublich und es ist einen Besuch wert.

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