Geplant haben wir heute die Fahrt nach Alcossebre. Als wir jedoch bei Amposta über den Ebro fahren, kommt uns die Idee, mal das Ebrodelta genauer anzusehen. Schon die Fahrt durch die Orangen- und Zitronenplantagen ist klasse! Liebling muss anhalten, da ich mich des Mundraubs schuldig machen will... Ich sag's euch: zuckersüß!!!
Wir suchen uns die "Casa des Fusta" mitten im Delta als Stellplatz aus. Und was soll ich sagen: es ist toll hier!
Die Farm beherbergt Pferde, Esel, Hühner, Enten, Schwäne und sonstiges Geflügel, man kann sich mit einem Kahn durch die kleinen Kanäle staken lassen, eine Minirennbahn für Kinder ist aufgebaut, Fahrräder warten auf Mieter, ein Restaurant auf Gäste und ein Kiosk beliefert einen mit notwendigen Lebensmitteln, regionalen Produkten und Souvenirs. Der Stellplatz für ca. 50 Womos ist kostenlos, der Schlüssel für die Ver- und Entsorgung kostet 3€. Man muss sich nicht wundern, dass bei diesem Angebot der Platz gut gefüllt ist!
Unterwegs haben wir Langustinis und frischen grünen Spargel gekauft.
Die kommen jetzt als erstes auf den Grill.
Während ich mich um die leiblichen Genüsse kümmere, lädt Liebling die Fahrräder aus. Damit erkunden wir nach der Fütterung erstmal das Delta.
Überall quaken Frösche, schnattern Enten und pfeifen Vögel. Das Wetter ist schön, die Sonne scheint und wir können gar nicht genug bekommen von diesem tollen Fleckchen Erde.
Flamingos stehen im flachen Gewässer und zeigen überhaupt keine Scheu.
Wir radeln bis an den Strand und sehen in einiger Entfernung Womos stehen. Der Weg führt zu einer Saline, die auf einer langgestreckten Landzunge liegt. Einige LKW's fahren, voll beladen mit Salz, an uns vorbei. Wenn die im Sand nicht stecken bleiben, schaffen wir es mit unseren 5 to auch. Also beschließen wir, dass wir morgen den Tag hier verbringen. Quer durch das Delta radeln wir zurück. Mit Eselsgeschrei und Pfauengekreische im Ohr schlafe ich ein.
Samstag 11.04.2015 Ampsota Casa di Fusta => Amposta Strand => L'Eucaliptus Strand
Wir bemerken schon länger, dass unser Abwasser nicht richtig abläuft, sondern sehr langsam plätschert. Heute morgen ist es besonders schlimm, es wird wimmer weniger, bis es nur noch tropfenweise kommt. Also öffnet Liebling den Abwassertank, um vielleicht die Ursache der Verstopfung zu finden. Zu unserer größten Verblüffung holt er händeweis diese "Ahornflieger" raus. Wie, um Himmels willen, kommen die da rein??!!!!
Und das ist nur ein Bruchteil dessen, was darin war! Die einzigste Erklärung die wir haben: der Wassertank wurde draußen gelagert und wurde bereits mit den Samen eingebaut...
Leider ist der Wasserdruck an der Entsorgung zu gering, um den Ablauf frei zu bekommen, auch einen Draht bekommt Liebling nicht um die Ecken geschoben. Also muss das erst einmal vertagt werden. Wir sind jetzt schon so lange an der Entsorgung tätig, dass sich eine Schlange anderer Womos gebildet hat, die auch etwas los werden wollen.
Wir fahren an den Strand von gestern und folgen genau der fest gefahrenen Spur. Keine Probleme, ein paar Minuten später sind wir angekommen.
Auf der einen Seite das offene Meer, auf der anderen Seite das Delta, in dem sich viele Kitesurfer tummeln. Wir schauen zu, nehmen ein Sonnenbad, später wird gegessen. Wir kommen mit ein paar Nachbarn ins Gespräch, die uns erzählen, dass man hier nur von 8 - 21 Uhr stehen darf. Dies wird sehr streng überwacht. Allerdings jagt die Polizei einen nicht weg, sondern sie fotografieren das Kennzeichen und schicken die Rechnung über ca. 6000€!!! nach Hause. Die Begründung: unerlaubtes Übernachten im Naturschutzgebiet.
Darauf wollen wir es nicht ankommen lassen! Zwischenzeitlich ist es kühl und windig geworden, deshalb fahren wir gegen 18 Uhr weiter an den Strand von L'Eucaliptus. Dort stehen auch schon zwei Womos - eines davon ist sogar aus Konstanz. Die Leute leben im Womo, überwintern immer in Spanien und stehen an diesem Strandabschnitt schon seit knapp 3 Wochen.
Hier ist es relativ geschützt und wir machen noch einen ausgedehnten Abendspaziergang am Strand entlang. Kaum sind wir wieder zurück, fängt es an zu regnen.
Sonntag 12.04.2015 L'Eucaliptus => Alcossebre Playa Tropicana
Heute morgen kommen plötzlich zwei Pferdeanhänger, aus denen drei Pferde geladen, gesattelt und dann am Strand ausgeritten werden.
Liebling will sich verewigen und betätigt sich als Baumeister. Für die Nachwelt hinterlässt er einen Steinhaufen und ein undichtes "Zelt".
Gegen 13 Uhr kommen wir auf dem CP "PLaya Tropicana" an.
Als erstes geht es zur Entsorgung. Diesmal ist der Wasserstrahl so stark, dass das verstopfte Abflussrohr frei wird und nochmals massenhaft zusammengedrückte Ahornsamen entlässt. Anschließend muss ich erst mal die Sauerei im Womo aufputzen und den Abwassertank säubern. Frisches Wasser drauf und dieses Kapitel ist endlich auch erledigt.
Aufbauen, Essen kochen und faulenzen. Zumindest ich. Liebling werkelt den ganzen Nachmittag in der Garage oder unter dem Womo.
Montag 13.04.15 Camping Playa Tropicana
Endlich mal wieder Frühstück vor dem Womo!
Wir haben eine blinden Passagier im Küchenschrank: Bärbel. Sie lässt sich zwar fotografieren, aber nicht fangen. Sofort verzieht sie sich in unwegsame Gefilde.
Nachdem Liebling bei uns der Handwerker und ich der Techniker bin, muss ich mich immer um sämtliche Elektronik kümmern. Ganz besonders mag ich es, wenn er voll Freude alle Knöpfe einer Fernbedienung drückt - solange, bis kein einziges Programm mehr aufrufbar ist, im schlimmsten Fall die Antenne komplett verstellt ist. So nehme ich mr heute unseren Fernseher im Schlafzimmer vor, um ihm mal wieder Leben einzuhauchen und mit ein paar Programmen zu füttern. Erfolgreich, muss ich sagen!
Die nächste Aufgabe: Womo putzen. Gründlich! Ich von innen, Liebling von außen. Die Waschmaschine läuft auch, dann gehen wir einkaufen. Mittags setzen wir uns bei 24°C an den Strand.
Dienstag 14.04.2015 Playa Tropicana
Heute morgen wasche ich nach dem Frühstück meine restliche Wäsche. Liebling baut immer noch in der Garage rum - keine Ahnung, was er da genau macht. Hauptsache, er hat seinen Spaß! Wir lassen uns am Strand bräunen und drehen eine Runde im Pool.
Nachmittags fahren wir durch die Ortschaft bis zum Leuchtturm von Alcossebre.
Mittwoch 15.04.2015 Playa Tropicana
Heute ist es den ganzen Tag bedeckt, immer wieder tröpfelt es sogar. Wir gehen ins Hallenbad, ansonsten ist das heute ein richtig fauler Tag mit lesen, essen und fernsehschauen.
Ein Nachbar, der schon 4 Monate da ist, hat Verbindungen zu einem Orangenbauer. Er fragt uns, ob wir auch Orangen und Zitronen haben wollen. Na klar, gerne! Und so bringt er uns 7 Kilo Orangen und 2 Kilo Zitronen für zusammen 4 €. Frisch vom Baum, zuckersüß und herrlich duftend!
Donnerstag 16.04.2015 Playa Tropicana
Heute ist es wieder schön und warm!
Vormittags, wir sitzen gerade beim Frühstück, klopft es an unser Womo. Draußen steht einer, der fragt, ob er unseren Aufkleber fotografieren darf. Wir seien die Ersten, bei denen er einen sieht.
Zur Erklärung: ich bin, unter anderem, bei FB in einer Womo-Gruppe, die für ihre Mitglieder Aufkleber entworfen hat. Ein Mitglied dieser Gruppe steht seit gestern auch auf dem Platz und hat uns im Vorbeigehen entdeckt. Obwohl die Gruppe fast 6000 Mitglieder hat, kenne ich ihn sogar vom Namen her und freue mich sehr über die neue Bekanntschaft. Leider fahren sie heute weiter.
Nachmittags spielen wir mit unseren Nachbarn aus Düsseldorf Doppelkopf und haben einen Riesenspaß dabei. Der bleibt nicht aus, wenn es nebenher Sekt bzw. Hugo gibt... :)
Freitag 17.04.2015 Playa Tropicana
Bei den herrschenden Temperaturen bleibt nur Strand. Das Meer lädt förmlich ein, deshalb gehe ich heute ins Wasser, das ungefähr 17°C hat.
Nachmittags radeln wir zu einer alten Burg, die ein Restaurant mit Terrasse mit gigantischer Aussicht beherbergt.
Auch die Anlagen sind wunderschön gestaltet.
Uns wird langsam klar: unsere Tour wird wesentlich kürzer als geplant. Wir bleiben da, wo es uns gefällt und lassen uns einfach treiben. Hach! Urlaub kann so schön sein!
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