Sonntag, 2. September 2018

30.08. - 02.09.2018, Tage 54 - 57

30.08.18, Tag 54

Lang geschlafen, ausgiebig gefrühstückt - wir sind bereit für weitere Untaten!

Erst wird noch entsorgt und im daneben liegenden Discounter Vorräte aufgefüllt, dann geht's weiter auf sechs Reifen. In Dzwinówek verlassen wir die gut ausbaute 102 und folgen der 107 nach Süden Richtung Kamień Pomorski (Cummin). Wir wollen aber direkt an den Camminer Bodden und biegen kurz darauf nochmals rechts ab. Eine abenteuerliche Kopfsteinpflasterstrasse, gesäumt von ein paar Häusern eines verschlafenen Ortes, führt zum See, gleich darauf abgelöst von einer Schlaglochpiste, über die sich Wombl in  Schrittgeschwindigkeit schiebt. 


Bevor sich der Weg mit tiefem Sand füllt, ist links eine feste Wiese, auf die wir fahren. 

Wir sind begeistert: vor uns der Bodden mit einer Sandbucht, einem überdachten Schwenkgrill, ein paar Picknickbänken und einer Lagerfeuerstelle, hinter uns eine große Kuhweide, neben uns ein paar Bäume mit hunderten tschilpenden Spatzen, ansonsten keine Menschenseele - hier bleiben wir! 







Liebling macht sofort den Grill an und sammelt Holz für ein abendliches Lagerfeuer. Die Steaks schmecken hervorragend - es ist einfach ein großer Unterschied zwischen Holzkohle und Gas oder Elektro!








Leider macht uns das Wetter einen Strich durch alle weiteren Aktivitäten: es fängt an zu regnen. Auch wenn es später wieder aufhört, bleibt es trüb und kühl. Das Holz ist nass geworden, damit ist auch unser geplantes Lagerfeuer gestorben. 

Wir machen das Beste daraus: ein fauler Fernsehnachmittag mit Kaffee und Kuchen ist auch nicht zu verachten. Und die Aussicht entschädigt für vieles!



31.08.18, Tag 55

Morgens werden wir von Motorenlärm wach. Als wir hinaus schauen, sehen wir um uns herum bestimmt 20 Autos und geschäftige Menschen, die ihre Kite-Schirme aufpumpen oder sich in Neoprenanzüge zwängen. Das Wetter ist sonnig und windig, auch auf dem Bodden sind schon viele bunte Schirme sind zu sehen.

Wir sind auf einem Kitesurfer-Hotspot gelandet! 😉










Leider werden wir auch Zeuge eines kleinen Dramas: einer der Surfer verlässt den schenkeltiefen Bodden mit einem Schwan in den Armen und legt ihn neben einem Busch nieder. Nur noch schwach kann das Tier seinen Kopf heben. Sein Retter telefoniert hektisch und streichelt dem sterbenden Schwan dabei zärtlich über die ausgebreiteten Flügel. Es geht nicht lange, dann hat es der Schwan aber überstanden. Traurig, das stolze, schöne Tier da so liegen zu sehen.



Wir packen zusammen und fahren weiter. Erst mal wieder die tolle Strecke zurück, dann geht's aber flott: die Ostsee immer links im Blick, bis bei Rewal die Straße ins Landesinnere führt. Nach Trzebiatów (Trebtow) geht's wieder an die Küste und wir erreichen den Fischerort Mrzezino (Regamünde). Im Hafen schaukeln die Boote, der frische Fisch wird dort direkt nach dem Fang verkauft.



Im Hafen an der Mündung der Rega ist ein neuer Stellplatz eingerichtet mit toller Sicht auf Fluss und Meer, nur ein paar Schritte vom traumhaften Sandstrand entfernt. Gegenüber und schnell über eine Brücke erreichbar befindet sich die Promenade - Fischrestaurants reihen sich neben Eisdielen und Cafés.






Wir stellen Wombl ab und spazieren rüber: wir haben Hunger. Liebling bekommt einen riesigen Dorsch, ich entscheide mich für Flunderfilet. Dazu gibt es Pommes und Krautsalat. Bei den Preisen - wir bezahlen inklusive Getränke zusammen 15€ - lohnt es sich echt nicht zu kochen!




Es ist das letzte Ferienwochenende in Polen und das Örtchen ist voll. Während wir durch die Straßen bummeln, bestaunen wir die vielen Buden, Zelte, Stände, Lokale, Eisdielen... und alle 100 m steht mittendrin ein Bankomat. 

Wir befinden uns gerade in einem großen Zeit, das für wenig Geld Dinge anbietet, von denen man oft noch nicht mal wusste, dass es sie gibt, als plötzlich ein Platzregen niedergeht. Mit vielen andren warten wir den Guss ab und genau so schnell, wie er gekommen ist, verzieht er sich auch wieder und die Sonne bricht durch.

Es wird Zeit für den Nachtisch und in einer der vielen Eisdielen verputzen wir jeder einen großen Eisbecher mit vielen frischen Früchten.



Kaum sind wir wieder bei Wombl, kommt auch schon der Hafenmeister und kassiert die Stellplatzgebühr.


Entenparkplatz


Später gehen wir noch vor an den Strand und sehen die Sonne untergehen.






01.09.18, Tag 56

Eigentlich war geplant, dass wir weiter fahren. Eigentlich.

Doch Liebling verkündet morgens, dass er gerne noch nen Tag bleiben möchte. Kein Problem - niemand drängt uns. Und dass wir auf dieser Tour noch die russische Grenze erreichen, habe ich mir längst von der Backe geputzt. 

Gaaaaanz gemütlich lassen wir es heute angehen: erst sitzen wir vor Wombl in der Sonne, später bummeln wir wieder in den Ort zum essen. Heute entscheidet sich Liebling für ein Kotelett und ich nehme den Barsch. Das alles kostet uns heute fette 6,50€ *schwört*




Ein Eis passt immer hinterher. Heute ist Lieblings Jeeper aber größer: nach dem Eisbecher holt er sich noch ein Softeis: das ist so groß, dass er es fast zwischen den Beinen balancieren muss, um oben ablecken zu können. 😉



Wir sitzen noch ein wenig vor Wombl und schauen den vorüber fahrenden Booten zu, bis es kühler wird und wir rein gehen.





02.09.18, Tag 57

Eigentlich hatten wir geplant, das wir weiter fahren. Eigentlich.

Ach stimmt, das hatten wir ja schon... Gut, wir bleiben noch nen Tag! 😁

Es ist richtig warm, sonnig und windstill, deshalb geht's erstmal an den Strand zum schwimmen. Das Wasser ist herrlich - glasklar, sauber, warm und weich. Es ist ein Genuss und ich möchte gar nicht mehr raus!



Nach einer warmen Dusche muss erst mal Wombls Bauch geleert und wieder mit frischen Wasser gefüllt werden. Als das erledigt ist, legt sich Liebling etwas ins Stufenbett - es ist immer noch ein Kreuz mit seinem Kreuz - während ich mich in die Sonne setze und anfange zu schreiben.




Nachmittags bummeln wir auf die andere Seite und gönnen uns wieder frischen Dorsch und einen Eisbecher.






Inzwischen ist starker Wind aufgekommen. Bei einem Verdauungsspaziergang über den Strand lassen wir uns kräftig durchpusten und beobachten die schäumenden Wellen.








Dann lassen wir uns mal überraschen, wie es morgen weiter geht. Eigentlich möchten wir weiterfahren. Eigentlich. 😉

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