Samstag, 16. Februar 2019

Frühlingsreise, Tage 3 + 4

15.02.19, Tag 3










Villars-les-Dombes - Pont du Gard, Remoulins



Wir schlafen lange, ruhig und gut, dann gibt's erstmal ein opulentes Frühstück.



Übrigens: mal wieder eine typische Lieblingaktion.

Ich wundere mich, warum unsere Seife plötzlich so eine pervers blaue Farbe hat. Des Rätsels Lösung: Liebling hat Spülmittel rein gekippt. In der Flasche war nur noch wenig drin: zu wenig zum mitnehmen, zu schade zum weg kippen... 🙈🙊



Wir wollen weiter in den Süden. Da wir schon oft von Lyon an der Rhône entlang gefahren sind und wissen, dass uns ungefähr 2756 Kreisverkehre erwarten, nehmen wir gleich die Autobahn. So kommen wir schnell voran, auch wenn 32€ für ca 250 km kein Schnäppchen sind.

Wir nehmen die Abfahrt Remoulins und fahren weiter zum UNESCO Weltkulturerbe Pont du Gard, einem der am besten erhaltenen, römischen Aquädukte aus der Zeit von Christi Geburt. Eine 50 km lange Leitung versorgte damals die Stadt Nimes mit Wasser.



Wir fahren auf den Parkplatz, kaufen Tickets und bummeln dann zur Brücke, darüber und auf der anderen Seite an den Strand. Wir haben traumhaftes Wetter mit Temperaturen bis 20°C und bestaunen während des Rundweges das imposante Bauwerk. Unglaublich, was die Baumeister damals geleistet haben - auch ohne, dass ein Programm die Statik berechnen muss.
























Tausend Jahre alte Olivenbäume stehen auf dem Gelände, knorrig und um die eigene Achse gedreht.




Staunend nehmen wir die vielen Eindrücke auf, auch wenn Liebling ob 19€ Eintritt immer wieder in Schnappatmung verfällt.

Auf den Parkplatz dürfen wir über Nacht nicht stehen bleiben, also fahren wir nach Remoulins zurück und stellen uns auf den offiziellen Platz am Fluss Gard. Er ist ok, aber nicht wirklich ein Brüller.

Jetzt haben wir Hunger: Liebling öffnet Austern, während ich uns aus Avocado, Tomate, Paprika, Mandarine, Chinakohl und Zitrone einen leckeren Salat zaubere. Dazu gibt es ein Walnussbaguette und einen Rosewein.






16.02.19, Tag 4

Remoulins - Saintes Marie de la Mer



Gemütlich machen wir uns fertig, entsorgen erstmal und machen uns dann auf den Weg Richtung Meer. Das wird heute eine kurze Fahrt - um 12.30 Uhr erreichen wir das Herz der Camargue: Saintes Marie de la Mer. Bekannt ist der Ort auch als Wallfahrtsort der Zigeuner, in der Kirche steht die Statue der schwarzen Sara, eine Heilige und Schutzpatronin des fahrenden Volkes.

Erst mache ich uns aber was zu essen. Ich habe im Supermarkt eine Saucisson a cuire Lyon Pisteché, eine Kochwurst mit Pistazien, gekauft - einfach, weil sie gut aussah, ohne einen Plan der Zubereitung. Also hab ich das Teil aus der Pelle geholt, mit Zwiebel und Knoblauch angebraten, Gemüsebrühe, Paprika, Sahne und Ei rein, dazu Pasta - fertig. War sehr lecker und würzig - geht bestimmt auch als eine Art Hackepeter aufs Brot.




Liebling betreibt etwas Augenpflege, ich bring die Küche wieder auf Vordermann, dann machen wir uns auf den Weg in den Ort. Und dann: Meer voraus! Wir setzen uns an den Strand und atmen tief ein. Auf die gleiche Idee kommen hunderte andere Leute auch: überall wuselt es. Menschen liegen am Strand, stehen mit den Füssen im Wasser, sitzen in den Restaurants, stehen Schlange vor den Eisdielen.








Eis - das ist das Stichwort. Rhabarbereis habe ich noch nie gegessen, ich kann euch sagen: es schmeckt genial!



Wir schlendern in die Fußgängerzone, tauchen ein in enge Gassen und in die Gerüche von Lavendel, Seifen, Fisch, Herbes de Provence und viel Undefinierbares. Wir kaufen Salz und Reis, Seife und einen Keramikuntersetzer.






Dann besuchen wir die Kirche, zünden bei der schwarzen Sara ein Kerze an und staunen über deren steinernes Kopfkissen.











Der Parkplatz, wo wir Wombl abgestellt haben, ist leider nur bis 18 Uhr nutzbar. Also packen wir zusammen und suchen uns inmitten von Wasserläufen einen Übernachtungsplatz. So schön haben wir selten gestanden! Der Meinung ist wohl noch eine andere Mobilbesatzung, die sich ein ganzes Stück von uns entfernt hinstellen.





Wir spazieren etwas umher, beobachten dutzende von Flamingos und staunen über einen phänomenalen Sonnenuntergang. 











Gerade haben wir uns es beim Abendbrot gemütlich gemacht, als ein PKW ankommt. Freundlich werden wir aufgefordert, den Platz zu verlassen: über Nacht darf keiner hier bleiben, fertig essen dürfen wir aber noch.

Also nochmals zusammen packen und in der Dunkelheit langsam über die Schlaglochpiste zurück. Letztendlich landen wir beim nur drei Kilometer entfernten Vogelpark auf dem Parkplatz. Hier können wir bleiben.

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