Dienstag, 24. August 2010

Sommerurlaub 2010 - Südfrankreich/Spanien

09.06.10 8.Tag
Eigentlich wollten Doro und Sigi um 11 Uhr hier sein, doch plötzlich kommt eine SMS: „Kann noch ein wenig dauern – unsere Toilette ist kaputt. Sind am reparieren…“ Okeeeeeey, manche Details will frau gar nicht so genau wissen…

Wir holen unsere Fahrräder aus der Garage und radeln ans Schiff. Ein Glück wissen wir den Code für den Steg, denn weit und breit ist niemand zu sehen. Erst als wir schon das Boot betreten, kommt Jenny schwanzwedelnd aufs Deck. Tief im Schiffsrumpf sind die beiden am Arbeiten. Sigi ist gottenfroh, dass Liebling gekommen ist – Dorothea fehlen etwas die Muckis, um seine Anweisungen ausführen zu können. Und während wir zwei Frauen uns aufs Achterdeck verziehen, bekommen die zwei Männer ganz schnell alles wieder „klar Schiff“.

Es windet sehr stark, so ist unser geplanter Strandtag nicht möglich. Also setzen wir uns alle auf unsere Räder und erkunden die Gegend. St. Cyprien ist ein schönes, kleines Dorf mit einer alten Kirche, alten Fachwerkbauten, viel Kopfsteinpflaster, Bauernhöfen und Weinbergen. Bei einem Kaffee auf dem Marktplatz genießen wir den rustikalen Charme.

Im Bogen geht es zurück nach St. Cyprien-Plage. Bei unserem Bummel über den Kai weht es uns beinahe herunter – der Tramontana zeigt sich von seiner windigsten Seite.
Und plötzlich fängt es auch an zu regnen. Schnell ziehen wir uns in ein Cafe zurück und beobachten Wind und Wellen. Das macht natürlich noch viel mehr Spaß bei einem Eisbecher. Der uns spätestens bei der Rechnung vergeht! Kann mir mal jemand sagen, warum Eis in Frankreich so teuer ist? Ich bin mir sicher, dass kein Goldstaub und keine Diamanten darin verarbeitet werden! Für eine Kugel Eis muss man hier 2,50€ hinlegen, 2 Kugeln gibt’s dann schon für unschlagbar günstige 4 Teuronen. Als es wieder aufhört mit regnen, fahren wir auf dem Heimweg deshalb beim Discounter mit dem großen „L“ vorbei und kaufen die Hausmarke „Magnum“ – 4 Stück für 2 €! *g*

Heute Abend sind wir auf „Sancho Pancho“ zum Abendessen eingeladen. Dorothea kocht einen leckeren Fischtopf mit Reis. Ich habe im Womo einen Tomatensalat und einen frischen Obstcocktail vorbereitet, auch den Rosewein, einen „Vin de Sables“, den wir aus der Camargue mitgebracht haben, nehmen wir mit. Da das Wetter unbeständig bleibt, sitzen wir in der Pantry, was der Gemütlichkeit keinen Abbruch tut, und verspeisen das tolle Essen.
 

10.06.10 9. Tag
Das Wetter ist immer noch nicht so, wie wir es gerne hätten: windig und bewölkt! Aus der geplanten Schiffstour wird also nichts. Egal! Wir sind ja flexibel, holen Wombl, laden Doro, Sigi und Jenny ein und los geht’s nach Cerét – eine kleine Stadt am Fuß der Pyrenäen. Deren Wahrzeichen ist die Kirsche (cerises). Davon zeugen riesige Kirschbaumplantagen, Kirschenfeste, Schaufenster mit Kirschdeko und gewöhnungsbedürftige Gourmetkreationen wie Schinken-Kirsch-Pastete, Lachs mit Kirschen oder Kirschbrot. Manches stelle ich mir sehr lecker vor, anderes will ich nicht probieren.
Dorothea besucht das örtliche Kunstmuseum, während wir das Städtchen in Angriff nehmen. Wir marschieren über die Teufelsbrücke aus dem 14. Jahrhundert, laufen durch verwinkelte Gassen, besichtigen die alte Burg und erfreuen uns an einem Konzert auf dem Marktplatz. Die paar Regentropfen, die immer mal wieder fallen, nehmen wir gelassen zur Kenntnis. In einer rustikalen Pizzeria nehmen wir nach Doros Rückkehr ein schmackhaftes Mittagessen ein.
 
Unsere Weiterfahrt führt uns nach Elne. Doch kaum haben wir einen Parkplatz gefunden, fängt es an, wie aus Kübeln zu schütten. Die Gullis fassen die Wassermassen nicht und wir schauen fasziniert nach draußen in den Weltuntergang, während wir einen Kaffee trinken.
Doch auch dieser Regenguss hört schnell wieder auf. Sofort kommt die Sonne heraus und gleich wird es wieder warm. Einem Spaziergang in die Stadt steht nichts mehr im Wege. Wegweiser zeigen den Touristenweg, bergauf, bergab, zu allen Sehenswürdigkeiten. Einmal biegen wir anders ab und landen in einem Hinterhof mit einer Kunstschmiede und einer Bisquiterie. Ein Geschmackserlebnis! Diese Bisquits, bei uns einfach Kekse oder (Weihnachts-)Brötle, gibt es in allen Geschmacksrichtungen – süß und pikant – und wir sitzen in der Sonne und lassen es uns schmecken.
Das Kloster ist die letzte Sehenswürdigkeit auf unserem Rundgang, bevor wir zufrieden wieder die Heimfahrt antreten.
Den Abend verbringen wir wieder zusammen auf dem Achterdeck – unser letzter gemeinsamer Abend, denn morgen wollen wir nach Spanien weiterfahren. Dorothea und Sigi wollen auf die Frioul-Inseln segeln – je nach Windverhältnissen am nächsten oder übernächsten Tag und in 6 Wochen dann wieder hier sein. Wir verabreden, dass wir uns auf unserer Heimreise in Marseille treffen und freuen uns schon sehr darauf.

11.06.10 10. Tag
Nach einer herzlichen Verabschiedung setzen wir unsere Fahrt fort. Wir wollen erst mal nach Empuriabrava, eine Stadt an der Costa Brava, die komplett von Kanälen durchzogen ist. Hier hat fast jeder einen eigenen Boostliegeplatz vor der Haustür – etwas, wofür ich mich durchaus auch erwärmen könnte. Wohnen am Wasser, in der Wärme und trotzdem überall hin Touren mit Wombl machen können – doch, das würde mir gefallen!

Dass Immoangebot ist riesig und es sind durchaus ein paar Wohnungen/Häuser dabei, die uns sehr gut gefallen würden! Ja, uns – unser Portemonnaie hat heute kein Stimmrecht. Träumen darf man doch, oder…

Nachmittags bezieht es sich schon wieder und kaum sind wir wieder eingestiegen, kommt auch ein Unwetter angebraust. Wir entschließen uns, weiterzufahren.

In Spanien ist wild campen eigentlich verboten, offizielle Stellplätze sind noch sehr rar gesät und die meisten Parkplätze und Strandzugänge sind mit Teppichstangen beschrankt. Davon lassen wir uns aber die Laune nicht verderben - wir haben noch immer einen schönen Platz gefunden. So auch dieses Mal: im Jachthafen von L’Escala können wir uns hinstellen. Da wieder ein richtiger Regenguss runter geht, aber leider nicht aussteigen. Na gut, dann wird halt erst gekocht!
Gegen später können wir uns dann noch gemütlich vors Womo setzen und dem Treiben zuschauen.

12.06.10 11. Tag
Es ist Samstagmorgen und draußen herrscht schon geschäftiges Treiben: Boote werden ins Wasser geslipt, ein Bus mit jungen Leuten, die Arme voll mit Ausrüstung, die auf ein Tauchboot gehen und ein Ausflugsboot, das nicht weit von hier ablegt.

Ich wage es  und gehe an der Slipanlage ins Wasser: puuuuuuuh, ganz schön kalt! Bisher war es mit Baden noch nicht so viel: Es hat viel geregnet oder der Tramontana hat so meterhohe Wellen gebracht, dass Schwimmen gar nicht möglich war. Laut Wettervorhersage soll es ab jetzt aber warm und und beständig werden – hoffen wir, dass es so bleibt!

Wir wollen Barcelona besuchen. Ca. 15 km westlich davon, in Castelldefels, habe ich einen Campingplatz herausgesucht, den wir heute anfahren. Direkt davor fährt stündlich ein Bus in die Stadt und zurück.

Der Platz liegt sehr schön und wir finden auch gleich eine Parzelle in der ersten Reihe. Tisch und Stühle werden ausgeladen und wir legen uns in die Sonne – ahhh, das tut gut. Abends bekommt der Grill auch wieder Arbeit und wir beschließen den Tag mit einem Verdauungsspaziergang am Strand entlang.
Morgen gehts nach Barcelona - da drauf freue ich mich schon wie Bolle!
 

2 Kommentare:

  1. Oh das sieht aber wirklich nach tollen und erlebnisreichen Tagen aus. Eines der mittleren Bilder, vor dem Lappi, bist du das? So ein herzlich ansteckendes Lächeln, göttlich und noch immer unheimlich schön erschlankt oder? Toll.

    LG Shoushou

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  2. Jepp, das bin ich! Danke für das Kompliment!

    Erschlankt, na ja... wenn du auf einem Bild weiter unten siehst, was für ein A... auf dem Stuhl sich breitdrückt... *g* Aber es ist viel besser geworden - heute morgen waren es 17 Kilo!!! *freu*

    LG Michaela

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