Sonntag, 21. Juli 2024

Immer der Nase nach! 16. - 20.07.2024, Tag 13 - 17

16.07.2024, Tag 13, Lelystad - Sloten - Lemmer

Nach einer ruhigen Nacht fahren wir nach Sloten, einem süßen, kleinen Yachthafen am Slotermeer. Der Platz ist echt schön und es gibt sogar noch 2 freie Parzellen, eine sogar am Ende mit unverstellter Aussicht und reichlich Gelände vor dem Ausstieg.

Tiefe Furchen auf der Wiese zeigen uns aber auch, warum diese Plätze noch frei sind. Wenn wir Wombls 5,5 to da drauf stellen, kommen wir nur noch mit einem Trecker wieder raus. Die restlichen 8 Parzellen sind mit Rasengittersteinen unterfüttert und deshalb auch belegt.

Wir entsorgen also nur, entrichten unseren Obolus dafür und fahren traurig wieder von dannen.

Inzwischen habe ich einen Parkplatz in Lemmer gefunden, den steuern wir an.

Voila, hier sind wir und hier bleiben wir heute Nacht - man könnte es schlechter treffen!










Gerade eben haben wir auch wieder einen Nachbarn bekommen - bei der tollen Ecke nicht verwunderlich.


Liebling packt die Fahrräder raus, dann geht's ab in den Ort. Wir schlendern an den Kanälen entlang, beobachten schleusende Schiffe und gönnen uns ein Eis.




Im nächsten Supermarkt decken wir uns mit etwas Essen und Getränken ein, im Action-Markt ist mein Altargeschenk wieder in seinem Element: Silikonspray und Panzerband finden den Weg in unsere Taschen. Diesen Einkauf bringen wir erst zurück, bevor wir uns wieder auf den Weg nach Lemmer machen.

In großzügigem Bogen fahren wir an der Bucht entlang und schauen uns außerdem den neuen Camping- und die zwei Stellplätze am Yachthafen an: auf einem davon sind wir vor 9 Jahren mit Murkel schon mal gestanden.

vor 9 Jahren
Alles ganz schön, doch wir kommen zu der Erkenntnis, dass der Parkplatz, auf dem wir heute übernachten wollen, schöner liegt.

Jetzt haben wir Hunger, also zurück in die Altstadt.


Direkt am Kanal lassen wir uns dann Kibbeling schmecken!





17.07.2024, Tag 14, Lemmer - Stavoren

Heute Nacht hat es viel geregnet und ziemlich gestürmt. Umso schöner, dass morgens schon wieder ein kleines Stück blauer Himmel zu sehen ist.

An der Brücke in Lemmer, unweit einer der Stellplätze, die wir uns gestern angeschaut haben, blinkt die rote Ampel: die Brücke klappt hoch. Ein ganzer Konvoi Segelschiffe fährt in die Schleuse ein. Macht richtig Laune, da zuzuschauen!






30 km weiter ist unser heutiges Ziel: ein Stellplatz in Stavoren mit eigenem Badestrand. Das Wetter soll jetzt besser werden, am WE auch heiß, da brauchts ein bissi Abkühlung. Wir sind auch extra heute schon angereist - der weiß, wie voll es am Wochenende wird, so haben wir noch nen schönen Platz.








Leider ist der Platz vor uns schon vergeben, ab Freitag dürfen wir dann aber in die erste Reihe umziehen.

Wir sitzen draußen zum essen, das erste Mal auf dieser Reise. Und nichts könnte uns besser gefallen.

Heute wird auch mal wieder gekocht: es gibt Schweinefleisch süß-sauer und wegen des Reisallergikers Bratnudeln dazu.


Den Abend lassen wir im platzeigenen Restaurant mit einem Absacker ausklingen. Die Ruhe kann man förmlich hören und tut auch dem Auge gut.


Langsam gesunden wir an Körper und Geist.

18.07.2024, Tag 15, Stavoren

Wir haben wunderbar geschlafen, die Sonne scheint durch das Dachfenster rein und blinzelt uns wach.

Ein gemütliches Frühstück später radeln wir in den bezaubernden Ort voll von Kanälen, kleinen Gassen, Brücken, Kibbeling-Buden, tollen Schiffen, typischen Häusern, gut gelaunten Menschen: ich bin ganz begeistert!












Wir fahren zum Supermarkt: wir brauchen Brot, Obst und Getränke.

Lerngeschenk: es macht Sinn, bei den Preisauszeichnungen genauestens das Kleingedruckte zu lesen. Liebling packt sich ein paar Nektarinen ein, die mit 2,79 € ausgezeichnet sind. Verblüfft stelle ich beim Bezahlen fest, dass die 4 Stück fast 4 € kosten und der Kilopreis bei 5,58 € liegt. Auf meine Nachfragen zeigt mir der Angestellte, dass unter dem fettgedruckten Preis in Mikroschrift pro 500 gr steht. 🙊

Nach dem Einkauf biegen wir gerade wieder in den Fahrradweg ein, als ein anderer Radler mit Anhänger quer über die Wiese direkt auf Liebling zugeschossen kommt, dieser kann nicht mehr bremsen und legt sich der Länge lang hin. Als ich den Typ wutentbrannt anfahre, warum er nicht aufpassen kann, während ich meinem Altargeschenk wieder aufhelfe, meint der nur lapidar: wir hätten ihn ja kommen sehen und fährt weiter. Keine Entschuldigung - nichts! Sogar junge Leute vom Schiff am anliegenden Kanal fragen nach und kümmern sich. GsD ist Liebling bis auf einen leicht aufgeschürften Knöchel nichts passiert, aber die Nerven vibrieren erst mal.

An einer Fischbude fahren wir runter und stillen unseren Hunger mit - was auch sonst in Holland - Kibbeling.






Den Abend lassen wir mit einem Blick auf den fast vollen Mond und einem leckeren Cocktail in der Hand ausklingen.





19.07.2024, Tag 16, Stavoren

Unser Vordermann hat versprochen, dass er klopft, wenn sie fahren, als ich aber kurz nach 9 die Augen aufmache, sind sie sang- und klanglos verschwunden - nicht gerade die nette Art... Die ersten Neuankömmlinge fahren gerade auf den Platz, also setzt sich Liebling schlaftrunken ans Steuer und fährt die paar Meter vor. Keine 5 Minuten später sind wir schon wieder aufgebaut. Jetzt haben wir die beste Parzelle des ganzen Platzes: wir stehen auf Asphalt, können also nicht einsinken, sitzen aber auf Rasen und haben einen tollen Blick aufs Ijsselmeer.




Den Ausblick genießen wir gleich darauf beim Frühstück.


Obwohl es den ganzen Tag leicht bewölkt ist, ist es ziemlich warm. Nicht weit von uns entfernt gibt es eine Badebucht, die wir aufsuchen. Die Brücke ist oben, in der Schleuse sind unzählige, kleine Jollen: die Segelschule kommt vom Meer zurück, ein kleines Motorboot hat immer zwei oder drei davon an der Leine und die Jugendlichen winken uns fröhlich zu.







Und dann komme ich zu meinem ersten Bad im Ijsselmeer.









Ende Februar hatte ich meinen 70. Geburtstag, außerdem war unser 30. Hochzeitstag. An diesem Morgen um 5 Uhr bekam ich die Nachricht, dass bei Liebling die zweite von 4 Not-OPs gemacht werden muss. Da war nur hoffen und beten angesagt, zum feiern war keinem zumute.

Heute, wo es meinem Altargeschenk wieder gut geht, holen wir das nach und gehen im gehobenen, platzeigenen Restaurant "De Potvis" (Der Pottwal) mit Blick aufs Meer essen.

Für Liebling gibt es den Seebarsch, ich nehme meine heißgeliebten Muscheln.





Zum Nachtisch gibt's es eine Crème Brûlée mit Schokoeis und Himbeercrunch.


Gesättigt nehmen wir den Espresso vor Wombl ein.


20.07.2024, Tag 17, Stavoren

Heiß ist es heute! Denn ganzen Tag läuft der Maxxfan, wir finden Schatten unter der Markise.


Die Badebucht ist gut belegt, das Wasser warm, trotzdem sorgt es für Erfrischung.

Mittags mache ich uns nur einen Früchtequark, was anderes bekommt man bei der Hitze nicht runter.

Schön ist unsere Außendusche, mit der man sich etwas abkühlen kann.

Nach 19 Uhr machen wir uns ins Örtchen auf: wir wollen auf das Fischerfest. Die Häuser sind beflaggt, die Schiffe mit Wimpeln geschmückt, von vielen ertönt laute Musik.





Leider werden die Buden gerade wieder abgebaut, nur im Festzelt herrscht noch Halligalli mit Live-Musik und einem Sänger, dem beim "Viva Colonia" die Stimme kippt. Im Festzelt drin herrscht gähnende Leere, die Leute haben Tische und Bänke nach draußen geschleppt, da herrscht drangvolle Enge und ein Lärmpegel, bei dem kein Wort verständlich ist.

Nix für uns.

Wir setzen uns wieder aufs Radl und halten bei einem Gasthaus, das außen Pfannkuchen anpreist. Während Liebling eine Haxe nimmt, freue ich mich auf einen Pfannkuchen mit Ananas und Eis. Lecker!





Jetzt sitzen wir noch vor Wombl mit einem alkoholfreien Gin-Tonic und hoffen, dass es noch etwas abkühlt.


1 Kommentar:

  1. Ich freue mich so für Euch, dass es wieder besser geht. Deinem Mann sieht man die wiedergewonnene Lebensqualität richtig an...😘

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