Mit einem ausgedehnten Frühstück starten wir in den sonnigen Sonntag.
Danach geht es ans Geld ausgeben: wir sind seit einem Monat hier auf dem Platz und die Rezeption bittet um Zahlung des bisherigen Aufenthalts. Wenn wir schon hier sind: schnell noch in der Bücherei vorbei spaziert und ein paar Bücher getauscht.
Dann wollen wir schwimmen gehen, das ist aber plötzlich nicht mehr so einfach: am Eingang zum Poolgelände sitzt einer, der kontrolliert, ob man den Aufenthalt gebucht hat.
Ja, so haben wir auch geschaut!
Wieder zurück zur Rezeption. Die behaupten, sie hätten uns schon bei Beginn unseres Aufenthalts eine Email mit der Buchungsnummer geschickt. Das mit der Email stimmt, die enthält nur keine Buchungsnummer und null Aufklärung über ein Procedere, das wir einen Monat lang nicht gebraucht haben. Die Dame an der Rezeption entschuldigt sich, schickt uns unsere Buchungsnummer und erklärt, dass das jetzt nur während der Osterfeiertage notwendig ist, da der Platz rappelvoll ist und nur max 12 Leute ins Hallenbad dürfen.
Nun denn: dann buchen wir uns ein, zu einem Termin, wo wir höchstens zu viert sind. Das klappt auch ganz gut und wir können uns ausgiebig unserem Nudelprogramm widmen.
Heute wird mal wieder der Grill angeschmissen. Erst gibt es Rindfleischsüppchen mit Rumfort-Maultaschen,
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| Schmeckt besser wie Lieblings Gesicht suggeriert |
anschließend ganz ordinäre Bratwurst mit Kartoffelsalat.
11.04.2022, Tag 46, Benicàssim
Die Sonne begrüßt uns, da schmeckt das Frühstück gleich nochmals besser!
Liebling dreht die Markise raus und macht mich darauf aufmerksam, dass damit etwas nicht stimmt: die rechte Seite hängt viel tiefer, muss von Hand über Außenlicht und Tür gehoben werden. Sie lässt sich rechts auch nicht mehr in die Kassette fahren, sondern händisch rein gedrückt werden.
So was geht bei meinem Bastl-Wastl natürlich gar nicht.
Also Leiter raus und Schrauben auf, verstellen, Schrauben wieder zu. Und wieder eindrehen.
Geht nicht - nächster Versuch.
Jedesmal hängt die Markise rechts noch weiter runter und passt noch weniger in die Kassette.
Stunden und elfundreißig Versuche später, hat Liebling die Schnauze voll und konstatiert: das muss jemand einstellen, der sich damit auskennt. Er stoppt seine Reparaturversuche, bevor das Teil noch auseinander fällt.
Da wir inzwischen in der brütenden Sonne sitzen, kommt die Markise ganz raus und wird fixiert - wir brauchen ein bissi Schatten. Bis wir wieder zuhause sind, müssen wir sie halt zusammen raus und rein drehen.
Während Liebling leicht frustriert in seinem Stuhl sitzt und die Markise grimmig mustert, sagt er plötzlich: "Schau mal, der Bolzen am Gelenkarm schaut raus!" Also Werkzeug wieder raus aus der Garage und mit dem Hammer den Bolzen rein geklopft. Ob das jetzt die Ursache war?
Und siehe da: als wir gerade die Markise wieder rein gedreht haben, hängt sie nicht mehr und schließt satt in der Kassette. Und mein Altargeschenk grummelt seither ob der unnützen Arbeit.
Bezüglich des heutigen Speiseplans herrscht Uneinigkeit: Liebling möchte einen strammen Max, ich Pfannekuchen mit Spargel. "Nein, ich mag keine Pfannekuchen!" Das ist ja mal was ganz Neues! Da kann ich echt froh sein, dass er die nicht mochte, sonst hätte ich bei den bisherigen Zubereitungen nie was davon abbekommen!
Ich bin ja flexibel und berücksichtige Wünsche: also gibt es erst eine strammen Max - ne extra große Portion mit 3 XXL-Eiern für mein Altargeschenk.
Da die Vorstellung von Eierpfannekuchen bei mir akuten Speichelfluss ausgelöst hat, backe ich mir zum Nachtisch welche aus. Und da ich Liebling ganz genau kenne, mache ich 4 Stück davon. Ich stelle sie auf den Tisch: ein kurzer Blick und einer wandert davon auf Lieblings Teller. "So mit Marmelade gefüllt kann man die wohl essen!"
Ich nehme mir einen zweiten, Liebling schiebt seinen Teller auf die Seite. Ich: "Ich hab genug. Wenn du auch nicht mehr magst, gibt es morgen Flädlesupp." Mit einem genuschelten: "Dann kannst neue machen." schnappt er sich seinen Teller und denn letzten Pfannkuchen und in nullkommanix ist der Fladen Geschichte.
Heute buchen wir uns erst um 19 Uhr ein, weil wir da das Hallenbad für uns haben. Zumindest laut Buchungsportal. Schon als wir ankommen, ist keiner da, der kontrolliert. Nun denn, wir sind wenigstens alleine. Zumindest die ersten 5 Minuten. Dann kommt eine Mutter mit drei Kindern, so im Alter zwischen 5 und 12 Jahren. Sie setzt sich auf die Bank, zieht ihr Handy raus und ist nicht mehr anwesend. Die Drei kreischen, toben, spritzen und springen uns von allen Seiten zu. Wen interessiert es schon, dass ab 17 Uhr nur noch Schwimmer zugelassen sind und das Springen vom Rand generell verboten ist. Nach 10 Minuten geben wir entnervt auf und verschwinden in Wombl.
12.04.2022, Tag 47, Benicàssim
Liebling hatte ne schlechte Nacht mit ziemlich schlimmen Kreuzschmerzen. Xmal die Leiter rauf und runter, das Verrenken und Verbiegen unterm Markisendach ist halt nur was für junge Hüpfer ohne marode Wirbelsäule.
Wir radeln nach dem Frühstück zum einkaufen: auf vielfachen Wunsch eines einzelnen Herrn soll es heute was zum nagen geben: Spareribs!
Vorher aber nochmals ins Hallenbad: laut Buchung sind wir um 16 Uhr ganz alleine! Schön!
...hätte es werden können. Natürlich wieder keine Kontrolle vor dem Bad, im Bad ist eine Mutter mit zwei Kindern, die mit ihnen Kopfsprung übt. Ein junges Pärchen kommt dazu, die auch aufpassen müssen, dass sie nicht angetaucht werden. Als dann noch ein Paar mit einem ca 8jährigen Jungen kommt und der Vater seinen Sohn als erste Handlung im hohen Bogen ins Becken wirft, ohne zu schauen, ob da überhaupt frei ist, kriege ich zuviel und frage lautstark, ob sie des Lesens mächtig sind: die Poolregeln hängen dick und fett vor ihrer Nase! Eine gemurmelte Entschuldigung und schon kommt die nächste Arschbombe von Vater und Sohn. Genug für heute, wir verschwinden wieder. Und kommen das nächste Mal wieder ohne Buchung und nach Sichtkontrolle.
In Wombl kommen dann erstmal die Spareribs auf den Grill. Als Vorspeise gibt es heute Melone mit Serranoschinken
Zu den sehr leckeren Spareribs gibt's einen Gurkensalat.
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