Freitag, 9. August 2024

Immer der Nase nach! 05. - 08.08.2024, Tag 33 - 36

05.08.2024, Tag 33, Hellvoetsluis-Heliushaven

Ich bin heute morgen sehr erleichtert, als ich Lieblings Fuß sehe: wesentlich abgeschwollen, von den vielen Blasen ist nur noch eine kleinere gefüllt. Kann sein, dass das Narben gibt, er muss mit seinem Fuß jedoch keine Schönheitskonkurrenz gewinnen (ja ich weiß, wird er auch mit allem anderen nicht 😁😉), also ist das zu vernachlässigen.





Waschmaschine gibt es hier im Hafen nicht, deshalb ziehe ich von Hand ein paar Stücke durchs Wasser, die in nullkommanix trocknen.

Zum Essen gibt Rumfort-Bollo, anschließend etwas Obst.

06.08.2024, Tag 34, Hellevoetsluis - Quackstrand - Stellendam

Was war das wieder für ein grandioser Sonnenaufgang heute morgen!



Lieblings Fuß sieht abermals ein Stück besser aus, worüber wir sehr froh sind.

Nach 5 Tagen fahren wir tatsächlich mal wieder weiter, begleitet von den guten Wünschen des Betreiberpaares.

Erst geht's zum Lidl, weil der Kühlschrank so gut wie nix mehr hergibt und das letzte Stück Brot zum Frühstück verzehrt wurde. (Für alle Fälle hab ich immer noch Aufbackbrötchen und auch ein Brot eingefroren). Ansonsten: kein Obst, kein Gemüse, kein Salat, kein Fleisch mehr - ich musste mir trotzdem mindestens 3 mal anhören: "Was kaufst du denn da alles ein?" Spoiler: die Kabelbinder brauche ich nicht!.

Als wir am Samstag ins Krankenhaus gefahren sind, haben wir gesehen, dass auf dem Damm zwischen Hellevoetsluis und Stellendam unterhalb der Straße viele Womos am Strand stehen. Da wollen wir hin, ist sogar extra als Womostellplatz ausgeschildert. Nach langen fast 10 km kommen wir an! 😉

Wir erwischen noch eine Lücke, weil natürlich auch ganz viele Autos kommen: alle wollen ans Wasser und schwimmen.






Und das mache ich auch gleich, geht prima an der Slipanlage direkt daneben.



Das Wasser ist glasklar, das Schwimmen macht richtig Spaß.





Wir kommen mit ein paar Womobesatzungen ins Gespräch, die alle sagen, dass sie nicht über Nacht hier bleiben. Und das, obwohl der Platz mit Piktogramm ausgewiesen und auch nirgends ein Verbotsschild bezüglich Übernachtung zu sehen ist.

Wir sind uns unsicher, deshalb packen auch wir iwann zusammen - ich weiß, wo man übernachten kann.

Erst fahren wir in den Hafen und essen dort Kibbeling.


Auf unsere Nachfragen erhalten wir die Erlaubnis, in dem Fischereihafen zu übernachten, das sei kein Problem.Falls die ausgesuchte Alternative nix ist, kommen wir hierher zurück.

Aber: die Alternative kann sich sehen lassen.





Die Fischerboote, die vorhin noch im Hafen lagen, fahren jetzt an uns vorbei ins offene Meer. Wir sehen auf die Klappbrücke, die in kurzen Abständen öffnet und wieder schließt.

Die Nordsee macht sich bemerkbar: derzeit haben wir auflaufendes Wasser.

07.08.2024, Tag 35, Stellendam-Strand



Und wir haben eine neue Baustelle! Wobei, so neu ist die gar nicht. Nachdem Lieblings Wundrose sukzessive besser wird, macht ihm jetzt sein Kreuz wieder Probleme.

Gestern hat es schon immer gezwickt und gezwackt, die Nacht davor war schon nicht so gut, im Laufe des Tages wurde es jedoch immer schlimmer. Gestern Abend konnte er mit dem rechten Bein nicht mehr auftreten, jede kleinste Bewegung entlockte ihm ein Schmerzensschrei.

Iwann hat er es mit viel Mühe ins Bett geschafft, wimmernd, trotz hochdosierter Schmerzmedikation. In der Nacht hat er kaum geschlafen und wusste vor Schmerzen nicht, wie er liegen soll.

Deshalb bleiben wir, wo wir sind, an eine Weiterfahrt ist nicht zu denken.

Ich mache einen ausgedehnten Deichspaziergang: rechts schwimmen Schwäne, links ist Niedrigwasser mit hunderten, schreienden Möwen.











Ich bin ja ein großer Fan von Ebbe und Flut und kann stundenlang den Gezeiten zusehen.




Inzwischen hat sich bei Liebling wohl der eingeklemmte Nerv gelöst, wir sind vorher sogar vorsichtig ein paar Schritte gegangen.



Wir werden sehen, wie es morgen ist.

08.08.2024, Tag 36, Stellendam-Strand - Bruinisse

Wieder weckt uns ein traumhafter Morgen und ich habe gute Nachrichten: Liebling geht es besser!


Er konnte schlafen die Nacht, der Fuß heilt ab - eine einzelne Blase ist noch da, die langsam kleiner wird und austrocknet. Die Nervenblockierung im Kreuz ist raus, die Schmerzen sind erträglich und beherrschbar.

Wir fahren vom Damm weg, der uns 2 Nächte beherbergt hat und sehen, dass ein gerade angekommener Wohnwagen aufgebaut wird. Platz ist hier wirklich genug!


Die Felder sind trocken und gelb und müssen gewässert werden. Liebling schaut zur Wasserfontäne und meint nur lapidar: "Tja, das war einmal!" 😁🤣🙈



Weiß gar nicht, was er meint. 😉

Wir fahren den Stellplatz im Hafen von Haringvliet an, hier wollen wir eine Nacht bleiben. Leider reist heute mittag eine Campinggruppe an, von den 8 Buchten sind 7 reserviert, die, die noch frei wäre, hat den Blick nur aufs Toihäuschen, von Wasser nix zu sehen.


Also bezahlen wir die V+E und fahren weiter.

Unser Weg führt uns über den Grevelingendam, hier beginnt die Provinz Zeeland. Es ist Ebbe und in den jetzt frei liegenden Muschel- und Austerbänken wird fleißig geerntet. Viele suchen auch im Boden nach Muscheln und Krebsen.

Wir machen Halt in Fischereihafen von Bruinisse. An der Einfahrt steht eine riesige Miesmuschelskulptur.




Sofort erwacht Hunger auf dieses Meeresgetier und wir spazieren zum Restaurant in Hafen. Obwohl die schattige Terrasse nur zur Hälfte belegt ist, weist uns die Bedienung im stickigen Innenraum am Toi-Durchgang einen 2er Tisch zu. Wir nehmen noch nicht mal Platz, sondern verlassen die Lokalität. Wer unser Geld nicht will 🤷‍♀️


Direkt daneben ist eine Fischbude, die sowohl frischen Fisch, Muscheln, Austern, Krabben und mehr verkauft, außerdem bieten sie Fischbrötchen und verschiedenen Backfisch an. Leider keine Muscheln als Gericht...

Liebling sucht sich 5! frische, kleine Schollen aus, diese werden in Milch ausgebraten (er hat endlich wieder Hunger!), während ich mich für einen Backfisch entscheide. Was man hier als Soßenportion dazu bekommt, müssen sich zu Hause 6 Mann teilen.



Während Liebling sein Kreuz und seinen Fuß schont, unternehme ich einen kleinen Spaziergang ums Hafenbecken herum - hier gibt es noch ein paar Stellen, wo Wombl hin passt.





hier zum Beispiel an der Schleuseneinfahrt.


Mit auflaufender Flut kehren die Fischerboote zurück und bringen ihren Fang an Land. Einer der Fischer schenkt mir eine Auster, die darf mir Liebling später aufmachen.




Nach der Mittagsruhe nun Kaffeestunde vor Wombl mit frischem Apfelkuchen.



Hinter dem Hafen verbindet eine Schleuse das Grevelinger Meer mit Hollands Diep. Das schauen wir uns mal aus der Nähe an. Als alle Boote in der Schleuse sind, sinkt der Wasserspiegel um fast 2 Meter, dann löst sich das Knäuel wieder auf. Autofahrer müssen Geduld mitbringen: jede Stunde ist die Straße für ca. 20 Minuten gesperrt.








Später machen wir noch einen Spaziergang in den kleinen Ort.




Um 20.49 Uhr war Flut. Jetzt kehrt Ruhe über dem Hafen ein, während es leise anfängt zu regnen.




Trotz der geäußerten Sorge, dass sich Liebling bei seinem derzeitigen Glück die halbe Hand beim Öffnen der Auster abtrennt: alles geht gut und ich lasse es mir schmecken!

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