Montag, 13. März 2023

Frühling im Süden! 11. - 13.03.2023

11.03.2023, Tag 36

Alcossebre

Es ist schon richtig warm, als ich die Augen aufschlage - gemeldet sind heute 25°C und ich liebe alles daran!

Erst mal ein ausgiebiges Frühstück!


Bei den Bäumen, die bisher nur ihre kahlen Zweige in die Luft gereckt haben, zeigt sich nun jeden Tag der Frühling: erst nur ein paar Knospen, jetzt sprießt schon zartes Grün.




Nachdem im und um Wombl herum klar Schiff ist, gehen wir in den Pool und lassen uns erst mal schrumplig baden, bevor wir uns auf die Liegestühle legen. 

Der Außenpool ruft leise: "Komm, teste mich, ich bin heute schon viiiiel wärmer!" Ok, ich lasse mich überreden und steige langsam die Leiter runter in das kühle Nass. Die dritte Stufe meint, das sei zu langsam - sie ist nämlich gebrochen und ich tauche mit einem lauten Platsch unter. Meine Fresse, das Wasser ist arschekalt und ich schnappe nach Luft, muss aber bis zur nächsten Treppe schwimmen, da eben erste kaputt. Gut, wäre das für heute auch geklärt. Mit nur leicht verletztem Stolz gehe ich an die Rezeption und melde den Schaden, muss aber schon wieder lachen, wenn ich an meinen graziösen Abgang denke.

Bei uns soll es heute Albondigas geben, das sind spanische Fleischklößchen in einer Tomatensoße. Ich schnipple Zwiebeln, Knoblauch, Paprika und Tomaten und mache die Klößchen fertig. Dazu gibt es Pasta. Ich muss mich selbst loben, es ist einfach genial geworden!




Zum Nachtische gibt es einen Karamellpudding mit frischen Erdbeeren.



Am Abend machen wir noch einen kleinen Ausflug ans Meer.




12.03.2023, Tag 37

Alcossebre

Das Wetter ist einfach ein Traum, so frühstücken wir heute das erste Mal draußen. Es ist so warm, dass man schon den Schatten sucht. Ich muss mir immer wieder klar machen: wir haben Anfang März und bei uns am Bodensee ist es knackig kalt und grau.

Wir drehen unsere tägliche Runde im Hallenbad und Whirlpool - inzwischen hat sich das mit der Temperatur gut eingespielt: das Innenbecken hat 32°C, der Jacuzzi 38°C. Während wir da sind, sehe ich, dass aus dem Außenbecken sämtliche Leitern gezogen, inspiziert, repariert und wieder eingesetzt werden. Ich trau dem Frieden nicht so ganz und nehme die Rollstuhlrampe, um in den Pool zu kommen. Auch heute reichen mir wieder 2, 3 Züge - mehr als 15°C hat das Wasser nicht zu bieten.

Zum essen haben wir heute Rumfort: die Albondigas schmecken heute noch besser als gestern.

Zum Sonnenuntergang spazieren wir ans Meer vor und werden im Vorrübergehen lautstark vom Papagei mit einem "Hola" begrüßt.


Wie zwei so alte Romantiker sitzen wir da und lassen die Ruhe auf uns wirken.









13.03.2023, Tag 38

Alcossebre - Torrenostra - Alcossebre

Ein weiterer schöner Tag zieht auf, allerdings soll es heute "nur" 21°C geben.

Ausgeruht und gestärkt schwingen wir uns aufs Radl, heute ist mal wieder ein Ausflug geplant.

Wir kommen an diesem Überlaufbecken vorbei, an dem wir gestern Abend den Kormoran beobachten konnten und sehen einen Seehund.


Zumindest macht der große Boxer den Eindruck, als ob er Seehund werden wollte. Der Hund steht erwartungsvoll am Ufer und fixiert sein Herrchen: "hechel, werf, mach schon, hechel!" Und Herrchen wirft nen Stein, der Hund schmeißt sich in die Fluten, schwimmt in die Mitte und taucht ab. Ich habe noch nie einen Hund tauchen sehen! Nur noch sein Schwänzchen schlägt auf die Wasseroberfläche, dann taucht er wieder auf, schwimmt zu Herrchen und das Spiel beginnt von vorne! 

Wir radeln weiter und kommen zum Tunel, früher ein Hafenlager aus dem 18. Jahrhundert, heute ein Restaurant und eine Disco. Hier wird gerade fleißig gearbeitet, am 24.03. soll wieder aufgemacht werden.


Dahinter liegen zwei Villen mit großem Grundstück, die ich beide nehmen würde, bevor ich mich schlagen lasse.






Wir lassen die Burg hinter uns und folgen den Wegweisern Richtung Torrenostra.



Die Blüte ist ziemlich vorbei, nur noch wenige rosa oder weiß aussehende Bäume sind zu sehen. 

Linker Hand sehen wir im Gelände einen Transporter mit Anhänger, aus dem gerade mehrere Enduromaschinen geladen werden. Und schon geht es los! Hier ist anscheinend die Trainingsstrecke dafür, wie man auf Maps gut erkennen kann, und sofort rattern vier Fahrer mit lautem Getöse an uns vorbei.



Liebling ist sofort dabei und macht seine eigene Teststrecke auf.


Der Weg führt wieder ans Meer und wir radeln die Strandpromenade entlang. Hier gibt es einen breiten Sandstrand, der sehr einladend wirkt. 






Wir versichern uns gegenseitig, wie schön es hier ist, kommen an das Ende der Promenade und erinnern uns schlagartig, dass wir vor ziemlich genau einem Jahr hier schon mal mit Wombl gestanden haben. Und einen der schönsten Regenbogen ever beobachten konnten.



Ein Stück weiter liegt der offiziell geduldete Stellplatz und ich erinnere mich, dass uns der damals zu voll und zu siffig war. Und auch heute ist das erste, was wir sehen ein vollgestellter Platz und was wir riechen, dass es keine Ver- und Entsorgung gibt. Die Leute lernen es nie, dass es eine Vergünstigung ist, wenn der Ort einen kostenlosen Platz zur Verfügung stellt und dieser auch ganz schnell wieder geschlossen werden kann.

Wir fahren über die Promenade zurück und setzen uns in eine Tapasbar. Hier essen wir Muscheln und Sandwich, trinken Cola und Kaffee und zahlen gerade mal 20 €.




Auf unserer Rückfahrt kommen wir an einem lost place vorbei, das ich unbedingt anschauen muss. Es ist vollkommen leer geräumt, die Fenster fehlen, insgesamt ist es aber noch gut erhalten. Hier hat bestimmt mal eine Familie gewohnt und ich kann gar nicht verstehen, wie man so was aufgeben kann.










Von der Terrasse aus kann man das Meer sehen. Und ein paar Womodächer. Da müssen wir doch gleich mal genauer nachschauen! Über einen holprigen Feldweg kommen wir ans Meer und uns bleibt der Mund offen stehen: auf bestimmt 1000 m stehen viele Womos: vom ausgebauten Reisebus über Planwagen, Selbstausbau, konventionellen Mobilen bis zu den Bullies einer kleinen Hippiewagenburg ist alles vorhanden.










Weiter geht die Tour durch Olivenhaine und an kleinen Ortschaften vorbei, deren Briefkästen gesammelt am Straßenrand stehen.



Ein bissi Mundraub fällt auch an, muss aber erst mal testen, was das überhaupt ist: diese Teile sind größer und runder als Kumquats, die Bäume sind höher und sie wachsen auf der Spitze, aussehen tun sie wie Miniorangen.


Wir kommen an einem Hof vorbei, dessen Vorgarten schön und bunt angelegt ist und ich mache ein Bild davon, bis mir auf einer grauen Trennplatte ein wohlbekannter Schriftzug ins Auge fällt: 1500 km von zuhause entfernt ist plötzlich die Heimatstadt präsent!




Wieder zurück bei Wombl stellen wir die Räder ab und bewegen unsere müden Glieder Richtung Hallenbad. Dabei kommen wir an unserem Seehund vom Vormittag vorbei, der vollkommen erledigt vor seinem heimischen Womo liegt und auf Ansprache nur ein Auge halb öffnet.


Müde und schlapp kehren wir zurück, nur der gigantische Sonnenuntergang lockt uns nochmals aus Wombl.







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