Donnerstag, 23. März 2023

Frühling im Süden! 21. - 23.03.2023

21.03.2023, Tag 46

Alcossebre

Der letzte Tag bricht an - morgen wollen wir ein Stück weiter südlich fahren. Ostern wollen wir in der Nähe von Mazarron verbringen, da habe ich uns auf einem Campingplatz angemeldet, der diesen Preiswahnsinn über die Osterfeiertage nicht mitmacht.

Wir haben eine Rabattkarte, die auf vielen Plätzen in der Vor- und Nachsaison gültig ist, bei 80% der Plätze sind aber 6 - 10 Tage über Ostern ausgenommen, da gilt der Preis der Hauptsaison. Das wären auf diesem Platz ca. 80 €/dia, sprich für eine Woche Mehrkosten von 420 €. Das ist es uns echt nicht wert!

Da wir eh noch ein Stück nach Süden wollen, kann man das Eine mit dem Anderen verbinden.

Und so gehts ans Zusammenräumen. Die gute Laune bekommt schlagartig einen Knacks, als Liebling unser Frontbanner abmacht und darunter ein Riss in der Scheibe sichtbar wird. Wir hatten an dieser Stelle, auf der Beifahrerseite ganz unten, vor Jahren einen Steinschlag, der auch repariert wurde. Jetzt zieht sich ein Riss ca 20 cm schräg zur Seite. Was für eine gequirlte Scheixxe!!!

Liebling greift erstmal zum Allheilmittel: er klebt Panzertape drauf. Dass hier schnellstens was passieren muss, ist uns klar. Eigentlich muss ne neue Scheibe rein, ob die hier in Spanien bestellbar ist, wie es versicherungstechnisch (Glasschaden ist mitversichert) im Ausland läuft - kein Plan. Das müssen wir erst mal alles abklären.

Nun gut, der Schaden ist da: wenn wir uns jetzt davon die Laune verderben lassen, ist er immer noch da. 

Stück für Stück verschwinden unsere Utensilien in Wombls Bauch, bevor mein Fahrrad verpackt wird, hole ich schnell noch Saftorangen, dann wird auch das eingeräumt.

Die Fritteuse und der Grill werden noch benötigt: heute gibt es Steak, Pommes und scharfe Champignons.




Die Rechnung bezahlen, eine letzte Runde im Bad, das letzte Mal duschen - ich kann gar nicht glauben, wie schnell die Zeit hier vergangen ist!

22.03.2023, Tag 47

Alcossebre - Playa Tropicana, 11.00 - 12.40 Uhr, 95 km

Nach 26 Tagen in Alcossebre fahren wir tatsächlich mal wieder ein Stück weiter - der Stellplatz am Playa Casablanca in gut 90 km Entfernung ist unser Ziel.


Liebling auf dem Thron

Der Weg über die Autobahn geht flott, die Abfahrt zu unserem Ziel am Meer führt uns durch ein Feuchtgebiet mit vielen Tümpeln rechts und links, in denen dutzende Flamingos stehen.




Wir kommen auf dem Stellplatz an, der schon gut gefüllt ist. 2 Buchten dazwischen sind noch frei, die die Größe eines normalen Parkplatzes haben. Da kann man froh sein, wenn man die Tür noch aufbekommt! Mein Altargeschenk zirkelt uns wieder raus, das ist nichts für uns!

An den Stellplatz grenzt ein weiterer Parkplatz, der bestimmt viermal so groß ist. Und leer.




Wir stellen uns in die hinterste Ecke und erfreuen uns an der schönen Umgebung. Wir inspizieren erst den Strand und die Umgebung, da sehe ich auf die Entfernung, dass sich langsam ein Womodach immer weiter Wombl nähert. Wir kennen es ja: je größer der Platz, desto mehr muss man zusammen rücken. Isso!












Ich schnappe mir etwas zu trinken, ein paar Kekse und setze mich mit einem Buch auf eine Bank bei der nebenan liegenden Pergola.

Ich erschrecke mich, als mich plötzlich was in meine Schulter piekst, drehe mich um und schaue in ein strahlendes Gesicht: Freunde von uns, Gerlinde und Helmut, die wir schon viele Jahre kennen, sind gerade in die andere Richtung unterwegs, da ihre Zeit in Spanien langsam zu Ende geht. Sie stehen ein Stück weiter und haben am Strand einen Spaziergang gemacht, als sie plötzlich Wombl und davor einen Mann mit sehr wenig Haaren entdecken und wissen: das sind doch Michaela und Charly! Ist die Welt ein Kuhdorf oder ist die Welt ein Kuhdorf?!



Wir freuen uns sehr und sitzen ne gute Stunde zusammen, bis sie ihrem Spaziergang fortsetzen und zu ihrem Womo gehen.
Bei unserem Carthagotreffen im Juli werden wir sie wiedersehen.

Im Laufe des Nachmittags kommen immer mehr Womos an, gegen Abend sind wir schon zu acht.




Heute gibt's nur schnelle Küche: Rumfort-Bollo und Spiegeleier, ein Eis zum Nachtisch.





Gesättigt von Freude, Sonne und Essen fallen wir ins Bett. Und haben von dort eine fantastische Aussicht!




23.03.2023, Tag 48

Playa Casablanca - Denia, 11.20 - 15.30 Uhr, 166 km

Wir haben fantastisch geschlafen, hier herrscht absolute Ruhe! Nach dem Frühstück fahren wir erst bei der Entsorgung vorbei, dann führt uns das Navi zu einer Tankstelle in Sagunt: wir müssen Gas tanken.

Das Navi verrichtet zuverlässig seine Arbeit, mein Altargeschenk trägt seine Ohren heute allerdings nur zur Zierde. Zweite Ausfahrt, links abbiegen, rechts halten - alles Dinge, die er heute anders interpretieren will. Dass wir in engen Gassen drehen müssen, vor Durchfahrtshöhen von 2,50 m stehen - wen juckts. In seiner unnachahmlich charmanten Art sind sowohl das Navi als auch ich die Schuldigen.

Zu guter Letzt bekommen wir aber sowohl unseren Gastank voll als auch den Kühlschrank im daneben liegenden Discounter mi L.

Wir fahren wieder Richtung Autobahn ("Wenn ich da vorne abgebogen wäre, wären wir viel schneller da gewesen, da sind bestimmt viel weniger Kreisverkehre!" Manchmal, aber nur manchmal...), kommen gut durch Valencia mit nur einem kleinen Umweg, obwohl die Bahn richtig voll ist. Nach Valencia wirds leerer und nicht lange, und wir fahren die Abfahrt Denia. Schon während der Fahrt war zu merken, dass es ziemlich windig ist. In den letzten Wochen hatten wir fast gar keinen Wind, selbst wenn es anderswo gestürmt hat, war die Gegend um Alcossebre auf den Satellitenkarten eine windstille Insel der Glückseligkeit.

Der Platz, den wir ansteuern liegt am Strand und schon bei der Einfahrt sehen wir Staubwolken. Zum Glück sind es immer wieder nur Böen, ansonsten ist es auszuhalten.

Wir erwischen am Ende den vorletzten Platz und machen uns erstmal was zu essen - Baguette mit Schinken, Salami und Käse - bevor wir uns in die Sonne setzen.





Wir waren vor 4 Jahren schon mal hier, damals hat mich Liebling mit einem "Spezialmenü" überrascht.


"Geschmorte Palme mit gehackten Muscheln, aufgefüllt mit goldgelber Meeressoße!"

Deshalb will er mich heute wieder überraschen. Das gelingt!


"Muschelsalat mit Honig-Knoblauch-Sauce und Spezialkartoffeln"

Möchte jemand - wär noch was da!

Der Sundowner - ein Gin-Tonic 0,0 - passt zum Stimmungsbild.








Und morgen Vormittag werden wir erstmal in der Autoglaserei in Altea vorbei fahren - der Sprung ist um ca. 1 cm länger geworden. Die Hoffnung besteht, dass die uns weiterhelfen können.

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