Sonntag, 29. Dezember 2019

Silvester-Kreuzfahrt 2019/2020, Tag 4

28.12.2019, Tag 4

So langsam stellt sich bei mir wieder ein normaler Schlafrhythmus ein: ich wache kurz auf, sehe die beleuchtete Küste in der Entfernung und schließe beruhigt wieder die Augen. Öffne sie dann schnell wieder, weil irgendwas anders aussieht. Das muss ich genauer wissen und begebe mich auf den Balkon: das,  was da fast zum Greifen nahe ist, ist eine Kaimauer. Es ist 7 Uhr und wir laufen ganz langsam in Barcelona ein. 






Erst wird mal ein Kaffee geschlürft, bevor wir uns zum Frühstück im Restaurant fertig machen. Liebling hält sich an den Dresscode, iwie ist es aber doch nicht ganz richtig... 😁🤦‍♀️🙈



Unsere erste Station beim Landgang soll die Sagrada Familia sein. Dafür nehmen wir uns ein Taxi, das nach knapp 8 km ca 17€ auf der Uhr stehen hat. Moni zückt einen Zwanni, als der Taxifahrer auf dem Display herum drückt, in einem andren Feld nochmals 7€ auftauchen und er als Gesamtrechnung 24€ will. Wir sind uns nicht sicher, was das für eine Tax sein soll, bezahlen skeptisch aber den Betrag. 

Um die Sagrada Familia herum herrscht heftiger Trubel - was bin ich froh, dass ich die Tickets bereits im Juli gebucht habe! Ich bekomme mit, dass alle Besuchszeiten für das ganze Wochende komplett ausgebucht sind, was bei einigen Leuten für lange Gesichter sorgt. 

Unser Einlass ist um 10.30 Uhr: nach einer ausführlichen Sicherheitskontrolle bekommen wir unsre Audiogiudes und fangen an, die Kirche zu erkunden. 

Inzwischen wird an dem monumentalen Bauwerk bereits fast 150 Jahre gewerkelt, im Jahre 2026, dem 100. Todestag von Gaudi, soll es dann vollendet sein. 

Unglaublich beeindruckend, was sich der Bauherr bei den Plänen und deren Umsetzung für Gedanken gemacht hat. Da Gaudi wusste, dass er die Fertigstellung nie erleben würde, hat er detailliertef Anweisungen hinterlassen, wie sein Lob für Gott am Ende auszusehen hat. 

Ich möchte hier ein paar Bilder einstellen, nur um zu zeigen, wie beeindruckend, fantastisch und berührend diese Kirche ist. 
















Grab von Gaudi in den Katakomben 









Zwei Stunden später, nicht ohne in der Kapelle eine Kerze entzündet zu haben, sind wir wieder auf der Straße - glücklich, zufrieden und demütig.

Wir fahren mit einem Taxi zur La Rambla. Seltsamerweise erhebt dieser Fahrer keine ominöse Zusatztax, langsam stellt sich bei uns das Gefühl ein: bei unsrer ersten Fahrt wurden wir gewaltig beschissen.



Die Rambla zieht sich vom Plaza Catalunya bis zur Columbussäule eineinhalb Kilometer bis hin zum Meer. Sie ist gesäumt von Buden, Straßenverkäufern, Cafés, Künstlern und schönen Bauten. 

Dazwischen liegt die Markthalle. Hunderte von Ständen reihen sich hier Gasse für Gasse aneinander, gefüllt mit Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch, Schinken, Getränke usw. Bei all diesen Leckereien läuft einem das Wasser im Mund zusammen. Wir schnabulieren Serrano-Schinken, Salami und  Obstsalat, zu guter Letzt lassen wir uns ein paar riesige Bretagne-Austern öffnen. 😋😋 So was von lecker!!!












Wir bummeln weiter, schauen den Straßenkünstlern zu, 









kaufen ein paar Kleinigkeiten, unsre Männer machen sich dabei zum Ochsen, bzw. Pferd und Einhorn, 




trinken einen Espresso (saugünstig: nur 3€ für 10 Tropfen 🙈) und kommen an der Columbussäule am Meer an. 







Hier gibt es eine Mischung aus Weihnachts- und Flohmarkt, "Jingle Bells" bei strahlendem Sonnenschein und 20°C ist etwas unwirklich. Ich kaufe mir ein paar Maronen: eine Tüte mit 12 Stück soll 3€ kosten. Der Verkäufer schaufelt und schaufelt und ich frage zweimal nach, ob das die mittlere Portion ist.  Grinsend nickt er und überreicht mir eine Tüte mit mindestens 30 Stück. 😁 Die lassen wir Mädels uns ausgiebig munden. 



Inzwischen tun uns die Füße weh und wir beschließen, zurück zum Schiff fahren. Wir nehmen uns wieder ein Taxi und auch dieses Mal gibt es keinen extra Aufschlag. Jetzt sind wir uns sicher, dass wir abgezockt worden sind. Schade, dass es gleich die erste Fahrt war und nicht die Letzte: dann wäre ich mir Sicherheit nicht ausgestiegen, ohne mit dem Fahrer zu diskutieren. Und den Aufschlag hätte er auch nicht bekommen. Muss man letztendlich unter der Kategorie "dumm gelaufen" abheften. 

Auf dem Schiff nehmen wir erst einen Nachmittagskaffee zu uns, bevor wir unsre schmerzenden Füße hochlegen. 

Frisch ausgeruht gehen wir zum abendlichen Dinner. Liebling liest die Speisekarte, was sich ohne Brille allerdings nicht so einfach erweist. Leicht irritiert will er wissen, was denn tote Happen sind. Ganz einfach: manche Leute kennen das auch unter Tofu Happen. 😁 

Als Vorspeise gibt es Roastbeef mit Gran Padano und Balsamico,  Liebling nimmt dann einen Rinderschmorbraten, ich Meeresfrüchtepasta, zum Nachtisch wird ein Käseteller kredenzt. 





Während wir am speisen sind, kommt plötzlich eine Kapitänsdurchsage: es gibt einen medizinischen Notfall an Bord, das Schiff fährt zurück in den Hafen von Barcelona. Fast zwei Stunden später legen wir wieder ab Richtung Gibraltar. 

Den Absacker nehmen wir in der Bar, in der heute Motto 70er Jahre ist und die Band solche Lieder wie "Schuld war nur der Bossanova" oder " Liebeskummer lohnt sich nicht" spielen. 



Müde und gesättigt fallen wir spät ins Bett.