Montag, 3. März 2014

Altersdemenz. Oder so...

Drei Mal die Woche bin ich vormittags ausgebucht. Spocht ist angesagt. Ärztlicherweise verordnet.

Erst geht es ins Bewegungsbad. Anschließend lasse ich an mir herumkneten, zerren und ziehen. Die letzte Stunde wird dann schweißtreibend: ich muss selbst arbeiten. An den Geräten. Muskelaufbau für Arm und Schulter. Bauch, Beine und Po nicht vergessen. Es zeigt auch schon tolle Wirkung.

Leider gibt es für das Hirn kein Trainingsgerät. Warum? Nun, wie lässt sich sonst erklären, dass ich, immer schon im Badeanzug erscheinend, heute vergeblich die frische Unterwäsche in meiner Sporttasche gesucht habe. Die lag gut versorgt zu Hause in der Schublade.

Peinlich wird so etwas nur, wenn man anschließend noch einen Termin beim Pulmologen hat. 

Ärzte haben schon viel gesehen, meint ihr?

Stimmt. Außer besagter Pulmologe ist auch noch mein Chef....

Sonntag, 2. März 2014

60 + 20

Da ist man wochenlang beschäftigt mit Planungen und Vorbereitungen, verschickt Einladungen, macht Sitzordnungen und Speisepläne, verteilt gedanklich Betten und vergisst auch das Begleitprogramm nicht. Und bevor man es richtig kapiert, ist alles schon wieder vorbei. Die Wohnung ist wieder aufgeräumt, die Betten abgezogen und das einzigste Hintergrundgeräusch ist das Brummeln der Spülmaschine und des Trockners...

Ich bin sexchzig geworden. So fing damals alles an:
Und vor 20 Jahren fand dieses Ereignis statt:
Das alles wollten wir natürlich im Kreise der ganzen Familie feiern. Da mein Kleiner und seine Frau ihr zweites Kind erwarten, wollten sie die lange Fahrt aus dem Norden für ein WE verständlicherweise nicht antreten - sie waren aber in meinen Gedanken und meinem Herzen dabei!

Ansonsten waren aber alle Menschen, die mir wichtig sind, da und haben mich zu einem sehr glücklichen Menschen gemacht!

Meine Kinder, Ziehkinder und Neffe mit Ehepartnern und Familien, meine Enkel, Eltern und Geschwister, Lieblings Mama und seine Schwestern mit Partner - alle haben den zum Teil langen Weg auf sich genommen, um mit uns zu feiern!

Und haben mir reichlich was da gelassen!
Liebling schenkte mir nach monatelangem Wink mit dem Brückenpfeiler völlig überraschend eine Kette und das passende Armband.

Passenderweise kam von anderer Seite auch noch ein Gutschein eines Juweliers für ein weiteres Bead... *ggg*

Mein Großer und seine Frau spendierten eine handmade-Umhängetasche und eine Mon Cherie-Torte *mjamm*, meine kleine Enkeltochter hat ein tolles Bild gemalt. Außerdem hat mir meine Schwiegertochter meine Nägel designt.
Foto: New look for the great day!
Mein Kleiner mit Familie haben eine Softshell-Jacke folgendermaßen aufpimpen lassen:
Lieblingstochter und ich werden uns einen richtig tollen Mädelsabend bei einem 4-Gänge-Menü machen!

Und dann natürlich Reisegeld von vielen Seiten: seit Jahren träume ich davon, Ostern mal in Rom zu verbringen. Bisher kam jedes Mal was dazwischen - dieses Jahr soll es wahr werden. Dafür habe ich sogar schon die ausdrückliche Erlaubnis meines Docs!

Phantasievoll wurde dieses Vorhaben umgesetzt:
Für alle Fälle: auch die Krücken müssen mit! *g*

Unsere Freude und Erstaunen beim Auspacken dieser tollen Idee:
Viele kleine und große Aufmerksamkeiten komplettierten den Abend!

Fazit: 60 ist gar nicht so schlimm! Und Liebling? Ja, den würde ich wieder nehmen!!!

Sonntag, 16. Februar 2014

Fragenkatalog

Was treibt mich in den letzten Tagen und Wochen nicht alles um:
  • Wann werde ich mal wieder mit der rechten Hand essen, trinken, kämmen, Zähne putzen, Haare waschen, Nägel schneiden oder mich mal wieder schminken können?
  • Mit wie vielen Punkten Vorsprung wird der FC Bayern München dieses Jahr deutscher Meister und wie heißt deren Endspielgegner im CL-Finale?
  • Schaff ich die nächste Treppe, Steigung oder wenigstens den Spaziergang, ohne gleich an die Beatmung zu müssen?
  • Wie lange hält mich meine jetzige Konfektionsgröße noch aus, nachdem jeder weiß, dass Cortison sich zwischen die Konturen und die Nähte klemmt. Man nennt es auch Raum-Kleid-Kontinuum.
  • Wann lernt es Liebling, ne Verpackung aufzumachen, ohne sie zu zerfetzen?
  • Nachdem es nur noch knapp zwei Wochen bis zum großen Fest sind: wann meldet sich, obwohl die Reservierung schon vor 6 Wochen getätigt wurde, endlich das verdammte Restaurant, um mir die Konditionen zu bestätigen und endlich mit den Kosten um die Ecke zu kommen. F**ck!
  • Warum sitz ich hier mit meinem ganzen Gejammer und den vielen Fragen rum, obwohl mir Wombl täglich die schönsten stories all over the world vorbrummelt? Und mich sogar auf der Stelle dahin bringen könnte! 
  • Wann schafft es Murkel nicht mehr, trotz sorgfältigster Strategie, noch irgendwelche Spielsachen in seinem Zimmer unterzubringen?
  • Wieso zeitigen Antibiotika solche Nebenwirkungen und wieso ist der Weg zur nächsten Örtlichkeit dann immer so weit?
  • Ich freue mich, dass ich wegen meines drei mal in der Woche stattfindendes Krafttrainings bald in der Lage bin, mit meinem Arsch Nüsse zu knacken!
  • Krieg ich von Liebling die Pandora-Kette samt passendem Armband zum Geburts-/Hochzeitstag?
Eine Frage aber, die ich mir nie gestellt habe, wurde mir jetzt spontan beantwortet. Ich weiß endlich, als was ich an Fasching/Fasnet/Karneval gehe: als Schwarzfußindianer!!!


Soll ich die schicke Verkleidung wählen?

Oder kommt die nackte Version besser?

Donnerstag, 13. Februar 2014

Gebrauchte Tage

Jammerpost - oder wie aus meinem ständigen Wohnsitz eine Ferienwohnung mutiert.

Dass ich im letzten Juli mal wieder an meinem ramponierten rechten Knöchel operiert werden musste: lästig, aber nicht zu umgehen.

Dass ich, kaum entlassen, schon wieder einrücken und nach langen zwei Wochen an meiner HWS rumschnippeln lasse musste: shit happens. Mein Entlassgeschenk war eine Nervenlähmung im rechten Arm, die mir eine 4-wöchige Reha mit anschließender, ambulanter Intenisvtherapie 3 mal in der Woche eingebracht hat. Natürlich im KH. Ich bin ja ein positiv denkender Mensch und freu mich über jeden Millimeter Besserung. Deshalb: go forward!

Seit einigen Wochen schlage ich mich mit Atemnot - und damit meine ich nicht nur ein wenig Hechelei - herum, die der Abklärung bedurfte. Aus den angekündigten drei zur Bronchoskopie wurden acht Tage, die ich in meinem zwischenzeitlich zum Favorit aufgestiegenen Erstwohnsitz verbringen durfte. Mit einer zwar gutartigen, aber dennoch langwierigen und deprimierenden Diagnose durfte ich das KH vorgestern wieder verlassen. Auch das wirft mich nicht um.

Jetzt wird es aber skurril: gestern morgen absolvierte ich erst mal wieder meinen Parcours im Wasser und an den Geräten, anschließend wollte ich im angrenzenden Ärzthaus einen Kontrolltermin in acht Wochen beim Pulmologen holen. Auf dem Weg dahin wurde ich zum gefallenen Mädchen, mit der Konsequenz, dass Liebling mich aus der KH-Ambulanz abolen konnte: an Krücken und einer Schiene am Knöchel. Einfach geht immer, deshalb ist es zur Abwechslung mal der andere...

Ich habe keinen Hang zum Masochismus *schwört*, verschwende keinen Gedanken an Selbstverstümmelung und um nicht arbeiten gehen zu müssen, gibt es schmerzlosere Methoden. Ich glaube, ich bin einfach zu oft zur falschen Zeit am falschen Ort.

Nun liege ich endlich mal wieder und habe eine innige Beziehung zu Kühlakkus, Schmezmedis und der allgegenwärtigen Untermalung aus der Flimmerkiste. Und wenn ich laufend einen nicht zu unterdrückenden Lachflash bekomme, darf nur ich das: hört ihr?!