Freitag, 8. Januar 2016

Advent und Jahreswechsel Teil I

Liebling kommt bekanntlich aus dem Münsterland. Die Feiertage verbringen wir mal hier, mal dort. Und dieses Jahr ist mal wieder seine Heimat dran.

Das hindert mich nicht daran, zu Hause eine adventliche Stimmung zu schaffen, auch wenn Weihnachtsbaum und Krippe dieses Jahr flach fällt.




Auch ein Besuch des Häfler Weihnachtsmarktes gehört natürlich dazu.






Vor das Vergnügen der Reise hat der liebe Gott aber die Arbeit gesetzt. Ich bin inzwischen schon Meister im Geschenke verpacken! 3 Kinder, 1 Ziehsohn - jeweils plus Partner - und sechs Enkel wollen beschenkt werden. Pakete zur Post bringen oder quer durch die Stadt düsen, um überall schon mal Christkind zu spielen, gehört zum Spiel.

Wombl will auch gepackt werden - in Lieblings Heimat warten logischerweise auch einige, die beschenkt werden wollen.

Montag, den 21., ist es dann soweit: Nachdem Wombl gestiefelt und und gespornt ist, geht's wieder auf die Gass.


Erste Etappe ist Stuttgart - einen der größten Weihnachtsmärkte Deutschlands wollen wir besuchen. Als Stellplatz habe ich mir den Cannstatter Wasen ausgesucht, der ziemlich zentral zur Innenstadt liegt. Direkt am Parkplatz geht die S-Bahn weg, das Parkticket von 5 € berechtigt zur kostenlosen Nutzung des Weihnachtsmarktshuttles - ideal!

Die Besonderheit des Marktes sind die wunderschön geschmückten Dächer der Hütten. Hier gibt es einen Wettbewerb unter den Betreibern um die schönste Dekoration.





 







Wir laben uns an Riesenwürsten und Germknödel und spülen mit Glühwein nach.

Gegen 19 Uhr sind wir wieder auf dem Wasen. Uns ist natürlich schon bei Ankunft aufgefallen, dass auf dem Platz ein Zirkuszelt steht. So richtig hat es aber unsere Aufmerksamkeit nicht erregt. Jetzt ist es hell erleuchtet und Menschenmassen strömen darauf zu. Die Plakate versprechen den Weltweihnachtszirkus 2015/2016.

Liebling und ich schauen uns kurz an und sind uns einig: wenn die Vorstellung nicht schon läuft und wir noch Platz bekommen, gönnen wir uns das heute Abend.


Wir erleben eine Vorstellung der Extraklasse! Hier versammelt sich die Elite der Artisten - alles Gewinner von goldenen Clowns oder Weltmeister in ihrem Genre. Das wissen wir jetzt schon: Nächstes Jahr - gleich Stelle!








Am anderen Morgen scheint die Sonne warm vom Himmel - man muss sich immer wieder vorsagen: wir haben den 22. Dezember!!!




Nach dem Frühstück in der Sonne fahren wir weiter. Eine weiße Weihnacht können wir uns abschminken - das Thermometer zeigt 16° C, zeitweilig sogar 17° C an.

Hat natürlich nicht der Fahrer, sondern der Beifahrer (ich) aufgenommen.
Unsere nächste Station ist Frankfurt. Vor ein paar Jahren haben wir den Stellplatz am Main entdeckt, den wir auch dieses Mal wieder ansteuern. Zwei weitere Mobile stehen schon da.



Wir spazieren am Main entlang, weiter über den eisernen Steg und schon sind wir mitten in der Innenstadt.






Heute ist der Weihnachtsmarkt den letzten Tag  geöffnet - dementsprechend gibt es viele Angebote.





Der Unterschied zum Stuttgarter Markt: hier gibt es weniger Kunsthandwerk, dafür mehr Fressstände. Krabben- und Heringsbrötchen, frische Kartoffelpuffer mit Apfelmus oder Knobi-Creme finden den Weg in unseren Magen. Der muss anschließend erst mal mit einem Willi beruhigt werden, bevor ich mir einen Eierpunsch hole.

Ein paar dieser kleinen Gilde-Schutzengel schreien: "Ich will mit!" Wer kann da schon nein sagen...



Quer durch die weihnachtliche Fußgängerzone geht es spät zurück zu Wombl.





Montag, 4. Januar 2016

Es kann der Frömmste... böser Nachbar... und so...

Seit gestern Nachmittag sind wir in Bad Dürrheim auf dem SP.

Nach der Ankunft wird die Tasche gepackt und ab geht's ins Thermalbad. Kurz vor 22 Uhr kommen wir zurück. Und werden bereits erwartet. Von der Nachbarin, die sofort das Fenster an der Sitzgruppe aufreißt. 

"Ihre Heizung ist so laut - wir kommen uns vor wie auf einer Baustelle!"

"Die Heizung läuft doch gerade, die ist doch nicht laut. Man hört den Brenner und das Gebläse - aber doch nur, wenn man direkt daneben steht. ???"

"Vorher um acht war sie richtig laut!"

"Tut uns leid, aber sie hören ja selbst: man hört jetzt nix mehr. Gute Nacht."

Wir gehen ins Womo, fahren die Antenne raus (es kommt der zweite Teil vom Tatort - den will ich unbedingt sehen!) und richten was zum essen, als es an die Tür klopft. Nein, nicht klopft, sondern heftig bummert! Wieder steht die Nachbarin davor:

"Wir können so nicht schlafen! Das ist so laut und wir liegen mit den Köpfen zu dieser Seite! Machen sie die Heizung aus!"

"Wir können doch die Heizung nicht aus machen - wir haben 0°C! Außerdem nochmals: da brummt nix! Da ist nix laut! Das hört man doch nur, wenn man mit dem Ohr direkt dran ist!"

"Haben sie keine andere Heizung?"

"????!!? Wieso? Ham sie mehrere?"

"Außerdem stehen sie so nahe bei uns!"

Aha. Da liegt also der Hund begraben. Wie haben uns nicht linksbündig auf den Platz gestellt, sondern mitten rein. Wir haben Winter und brauchen vor unserer Tür keinen Platz für Markise oder Stühle. Sie stehen ganz links und sie fühlen sich auf die Pelle gerückt. Liebling ist auf  hundertachtzig und haut die Tür zu. Ich fahr die Antenne wieder rein und geh nach draußen, um den Stecker zu ziehen. Während Liebling bereits den Motor startet, um Wombl ein Stück nach links zu setzen, kommt der Nachbar um die Ecke. 

"So können sie nicht hier bleiben, das ist ja eine Unverschämtheit!"

Ich entgegne nur lapidar:

"Unverschämt sind im Moment nur sie. Eine angeblich laute Heizung vorzuschieben, weil ihnen drei Meter Abstand nicht genug sind, sagt alles. Also: und tschüss!"

Wohlgemerkt, wir haben vor unserer Tür weniger Platz gelassen, nicht vor deren Ausgang.

Jetzt stehen wir weit genug weg - Liebling hat bei dieser Aktion aber beinahe einen Herzanfall bekommen.

Das ist übrigens unsere Heizung. Das Geräusch, das man hört, ist allerdings der Wind...