Mittwoch, 18. Mai 2011

Von Schmodderschnauzen und Schnodderschnauzen

Erstere hab ich mir letzte Woche erworben. Musste mich noch nicht mal dafür bewerben. War sogar umsonst, vor allem, wenn man bedenkt, was ich für Lehren daraus gezogen habe... kostenlos, obwohl es mich teuer zu stehen kommen kann...

Die Schnodderschnauze lag bei mir so in der Wiege rum - ich sie mir geschnappt, bevor sie jemand anderer entdeckt. Vielleicht hätt ich bei den Ohren lauter "hier" schreien sollen... Und seither habe ich sie nicht mehr hergegeben. Oft genug bringt sie mich in peinliche oder unangenehme Situationen, wenn ich ironie- und/oder sarkasmustriefend meine Meinung verkünde und mir so gut wie nix heilig ist.

Und dann merk ich immer wieder, dass nicht alle meinen etwas seltsamen, morbiden Humor verstehen. Da gibt es wirklich herzensgute Menschen ohne irgendwelche bösen Hintergedanken, die glauben ich fahre wirklich in Urlaub (mit Schnodder- aber ohne sanierte Schmodderschnauze) und wünschen mir sogar noch eine gute Erholung!

Meine lieben Leser: ich muss euch um Verzeihung bitten!

Das waren nur Gedankenspiele, Kopfkino, Wünsche, Vorstellungen, Träume, Angst. Weil mein angeborener Urinstinkt, mein Bauchgefühl meinem Verstand etwas sagen will: FLUCHT!!!!!!!! 

Flucht vor einem Kieferchirurg, der in einer Hand ein Skalpell, in der anderen den Bohrer und im Gesicht ein martialisches Grinsen trägt.

Vielleicht ereilt mich mein Schicksal aber schon vorher: Tachykardie + Panik + Hypertonie = *platsch* umfall!

Dienstag, 17. Mai 2011

OP


So langsam wird mein Anhängsel (nein, Schwesterlein, damit ist NICHT Liebling gemeint... *g*) etwas kleiner, die Dimensionen meines Gesichtes nähern sich normalen Ausmaßen und in der Geisterbahn werde ich nur noch im Ticketverkauf eingesetzt - als Vorgeschmack sozusagen.

Doch jetzt droht neues Ungemach: Für Freitag ist die OP angesetzt. Den Zahn nur zu ziehen, wäre auch zu einfach... Er sitzt unter einer Brücke von 4 Zähnen. Logisch, dass es keiner der äußeren ist. Auch logisch, dass er mehrere krumme Wurzeln hat, denen man nur mit einem beherzten Schnitt beikommt.

Sagte ich schon, dass ich Zahnärzte hasse? Dass sie für mich die schlimmsten Folterknechte in unserer Moderne sind? Dass ich schon beim Wort "Zahnarzt" feuchte Hände bekomme, tachykard werde und hyperventiliere?!

Nun sitze ich hier, google mich durch sämtliche last-minute Portale und frage mich, welche Urlaubsregion wohl Zahnschmerzen am besten kompensiert. Hat einer von euch einen Tip??!

Solange ich genügend Antiobiotikum dabei habe, bin ich auf der sicheren Seite. Ach ja - und Ibus. 

Meint ihr, die am Check-in wundern sich, dass mein Handgepäck nur aus Medis besteht?

So, dann muss ich an meinen Fluchtplänen weiter tüfteln...

Sonntag, 15. Mai 2011

Dank an Alexander Fleming

Auch wenn mir zu allem anderen jetzt noch dauerkoddrig ist - ihm habe ich es letztendlich zu verdanken, dass ich keinen Reißverschluss von außen an meinem Unterkiefer einbauen lassen musste. Und sich mein neues, lästiges Anhängsel um mehr als die Hälfte reduziert hat.

Wenn sich das Aua proportional der Größe anpassen würde, hätte ich auch nichts dagegen - da ist leider noch keine Besserung in Sicht. Immerhin hatte ich heute morgen kein Fieber mehr - man ist ja um Kleinigkeiten schon dankbar...

Liebling kümmert sich rührend um mich: dauernd kommt er, erkundigt sich nach meinem Befinden, bringt mir Essen (mit Strohhalm oder püriert...) und Trinken, versucht sich in der Unterhaltung, verschwindet aber spätestens nach ein paar Minuten mit aufgeschrecktem Blick, hektisch vorgetäuschter Betriebsamkeit und einem gemurmelten "Oh, du mein Gott!"

Selbstkritisch muss ich feststellen: Eine Rolle in einem Horror/Zombiefilm würde ich ab heute vielleicht nicht mehr bekommen - in der Geisterbahn hätte ich aber immer noch reelle Aufstiegschancen.

Wenn Liebling seinen breiten Scheitel erklärt, tut er es immer mit den Worten: "Ein schönes Gesicht braucht Platz!" Nun denn, dann bin ich die schönste Frau der Welt! Immerhin brauch ich für die Gesichtspflege derzeit fast die doppelte Menge!
 

Samstag, 14. Mai 2011

Freitag, der 13.


Ein echter Schei*tag...

Mittwoch Abend fängt ein Zahn unten rechts an zu puckern. Zwei Stunden lang. Dann ist es wieder vorbei.

Donnerstag habe ich ganz fürchterliche Kopfschmerzen, die sich auch mit reichlich Paracetamol bzw. Ibu nicht in den Griff bekommen lassen. Abends fange ich an zu frieren und zu schütteln, das Thermometer klettert auf fast 39°C. Alles klar, hier ist eine Erkältung im Anzug.

Denke ich.

Ich schlucke eine weitere Droge und lege mich ins Bett, schlafe erstaunlicherweise auch sofort ein. Zwei Stunden später wache ich auf, weil es an meinem rechten Unterkiefer spannt. Und immer mehr spannt, je weiter die Nacht vergeht.

Freitag morgens sehe ich aus, als ob mir ein weiterer Kopf gewachsen ist - direkt aus meinem rechten Unterkiefer raus. Die Unterlippe reicht fast bis zur Nase und das Reden/Artikulieren fällt mir schwer. Immerhin ein positiver Aspekt, den Liebling gleich ausmacht. 

Kaum dass der Zahnarzt aufmacht, sitze ich auch schon in der Praxis. Der schüttelt allerdings nur bedenklich den Kopf, drückt mir auf die Wange und den Unterkiefer (in mir machen sich Mordgelüste breit) und ruft gleich beim Kiefer/Gesichtschirurgen an. "Soll sofort kommen!" 

Ich wünsch mir eine Burka, denn so fangen alle Kinder an zu schreien und verstecken sich hinter Mami - wäre Halloween, bräuchte ich keine Verkleidung...

Was macht der Chirurg als erstes? Genau, er drückt mir auf meinen Beulen herum! Mir hat man mal beigebracht: Man schaut mit den Augen und nicht mit den Fingern! Könnt ihr euch vorstellen, wie schei*e weh das tut???!!! Ich kann nur noch zischend ein- und ausatmen. 

Da ich die Angewohnheit habe, auf die Betäubungsspritze zu kollabieren, wird mit weiteren Drogen erstmal mein Kreislauf gepuscht. Dann kommt der Doc mit diesem spitzen Folterinstrument. Ich werde wieder wach, als er mir aufmunternd die Wange tätschelt - zum Glück (seinem Glück!!!) die gesunde.

Jetzt greift er nach dem Skalpell und trennt mir die Wange vom Gesicht ab setzt einen kleinen Schnitt. Als er versucht, den neu gewachsenen Kopf durch den Schnitt zu drücken, beschließe ich, das zweite Mal an diesem Tag, das nicht mit klarem Bewusstsein zu erleben.

Mit hoch dosierter Antibiotikumtamponade im Mund, einem Rezept für ebensolches und mit einem Termin für heute morgen in der Hand, verlasse ich wankend die Praxis.

Der Rest vom Tag und die Nacht zieht sich wie Kaugummi - ich ernähre mich von Ibu's und Codein, gekrönt mit einem Nachtischantibiotikum. Trotzdem fiebere und schüttel ich weiter.

Heute morgen hat sich der Zusatzkopf etwas verschoben - dem Gesetz der Schwerkraft folgend hat sich das meiste auf die rechte Halsseite verschoben und drückt auf Luft- und Speiseröhre. Die Lippe hat nur noch Minischlauchbootform und in der Wange hat sich die Schwellung von der Größe einer Melone auf immerhin Kohlrabigröße verringert. Dass ich den Hals nicht mehr drehen kann - nun ja, ein wenig Verlust ist immer...

Beim Kontrolltermin wechselt der Doc die Tamponade, ist aber nicht so richtig zufrieden mit dem Zustand.

"Das war nicht fünf vor zwölf, das war schon zwölf Uhr! Sollte es sich heute verschlechtern oder ich morgen bei der Kontrolle keine signifikante Verbesserung sehen, werde ich Sie stationär aufnehmen. Dann muss in Vollnarkose von außen geöffnet werden!"

Immerhin hätte das den Vorteil, dass ich dabei nicht mehr kollabieren kann...

//*zieht sich die Bettdecke über den Kopf und hofft, dass sie dann niemand entdeckt...

Montag, 2. Mai 2011

Projekt zwölf2011 - April

ich bin nur ein ganz klein wenig zu spät – wir haben ja noch fast April *räusper*

Der Umbau, unser Osterurlaub – ich hatte einfach keine Zeit, für die PSP Frickelei, obwohl das Bild schon am 11.04. entstanden ist.

Doch genug der Jammerei – Tata: hier ist mein Aprilbild!
April 2011
Die Weide zeigt schon ein grünes Kleid, der Beachclub ist gestuhlt und wartet auf die ersten Gäste und vor dem Klangschiff wird es auch viel lebendiger. Was jetzt noch fehlt, ist Wasser. Der Pegel fällt und fällt – im Moment steht er bei 2,80m. Da passt noch viel Wasser in den See.