Samstag, 20. Mai 2023

Auf der Heimreise! 11. - 15.05.2023

11.05.2023, Tag 97

Saintes-Maries-de-la-Mer

Obwohl wir bis Samstag gebucht und auch bezahlt haben, beschließen wir, bereits morgen weiter zu fahren. Ab Samstag ist der komplette Platz mit immerhin 800 Parzellen komplett für die Gipsys reserviert, das wird uns bei Abreise dann zuviel Gewusel.

Deshalb werden wir heute nochmals ausgiebig die Gegend erkunden. Wir radeln nach Osten und vorbei am neuen Womostellplatz. Das nächste Mal stehen wir hier!




Unser nächster Punkt ist der Schaufelraddampfer TIKI III, der Touren auf der kleinen Rhône ins Landesinnere anbietet. Die nächste Tour findet jedoch erst in 2 Stunden statt und das auch nur, wenn mehr als 2 Personen anwesend sind. 



Weiter geht die Tour ins Naturschutzgebiet, vorbei an weißen Pferden, schwarzen Rindern, Flamingos und einer zauberhaften Landschaft.









Als wir ein ziemliches Stück nach Norden geradelt sind, biegen wir einen Feldweg rechts ein, um im großen Bogen zurück zu kehren. Nach zwei Kilometern endet der Weg an einem Luxushotel mit angeschlossenem Gourmetrestaurant. Einige Zimmer befinden sich auch in Gipsy-Wohnwagen mit eigenem Wasserzugang.





Der Namensgeber des Restaurants, ein Ara namens Marius, krächzt mir aus der Höhe ein lautes "Bonjour" entgegen.



Wir fahren wieder zurück, jetzt lasse ich Tante Google die Route suchen.


Wir folgen brav, überholen eine Gruppe Reiter und stehen iwann vor einem Hof. Das Navi erzählt uns, wir sollen rechts abbiegen, quer durch den Gemüsegarten des Besitzers macht sich das aber schlecht. Auf der Rückfahrt winken wir der Reitergruppe ein zweites Mal freundlich zu.

Ein paar Kilometer weiter finden wir eine weitere Abzweigung, die uns hoffen lässt. Und richtig, jetzt gibt es eine Beschilderung. Wir kommen sogar an Wildpferden vorbei, die mitten im Wasser stehen.




An einer Koppel lässt sich eines der Pferde kraulen und mit Gras füttern.





So kehren wir in großem Bogen zurück und holen uns unterwegs noch Baguette.



Wieder zurück bei Wombl schiebe ich uns Haxen in den Backofen, die wir uns anschließend munden lassen.



So gestärkt schwingen wir uns anschließend wieder auf den Sattel: die Richtung nach Osten, direkt am Meer entlang, soll es jetzt sein.











Die Strecke lässt sich gut fahren, nach knapp 7 km liegt der Weg allerdings unter einer dicken Sandschicht - hier ist Fahrradfahren definitiv nicht möglich, die restlichen 6 km bis zum Leuchtturm sind allerdings zu Fuß für Liebling auch nicht machbar.










So machen wir uns auf den Rückweg und besuchen dabei noch ein Holocaust-Denkmal, das am Weg liegt.






Nach unserer Rückkehr verlädt Liebling die Räder. Jetzt spielt Wehmut eine große Rolle: der Abschied vom Meer und von unserer Überwinterung ist gekommen.

Unsere heutige Tour

Wir lassen den Abend ausklingen, Liebling ist außerdem der Meinung, dass das Gefrierfach zu klein ist für die Eisbox und er sich opfern muss. 



12.05.2023, Tag 98

Saintes-Maries-de-la-Mer - Beauchastel, 11.10 Uhr - 14.15 Uhr, 209 km

Wir frühstücken in Ruhe und verlassen dann diese zauberhafte Gegend. Noch einmal nachtanken, dann kommen wir auch durch Frankreich.

Das Wetter ist trüb und entspricht in etwa unserer Stimmung. Kurz nach 14 Uhr kommen wir auf unserem heutigen Übernachtungsplatz in Beauchastel an einem Kraftwerk an.



Kaum stehen unsere Stühle auf dem Rasen, öffnet der Himmel seine Schleusen. Kaum sind sie wieder eingeladen und wir sitzen trocken in Wombl hört es wieder auf. Wir verzichten allerdings darauf, dieses Spielchen noch einmal mitzumachen.


Das Kreuzfahrtschiff bringt uns auf eine Idee: eine Rhein-Main-Moselfahrt würde uns mal gut gefallen!

Während Liebling Augenpflege betreibt, spaziere ich auf die andere Seite der Rhône. Kleines Womblsuchspiel gefällig?





Weitere Exkursionen unterbindet Petrus.

Wir liegen schon im Bett, schauen TV und es regnet wie aus Eimern, als plötzlich das Bild anfängt zu pixeln und schließlich ganz ausfällt. Auch eine Neuausrichtung der Antenne bringt nur kurzfristig Erfolg. Das vordere TV bringt Bild, also liegt der Fehler wohl am LNB oder den Kabeln, die damit verbunden sind. Und so kommt ein weiteres Kapitel ins Reparaturbuch von Wombl.

13.05.2023, Tag 99

Beauchastel - Dole, 11.45 Uhr - 17.15 Uhr, 317 km

Morgens kommt noch ein Kapitel dazu: auf dem Tisch steht das Wasser, das offensichtlich zum Dachfenster herein kommt. Wir wissen nicht, ob das Fenster undicht ist oder es nur nicht richtig geschlossen war. Jedenfalls  bin ich erst mal am putzen. Mein Geldbeutel lag auch auf dem Tisch, das Leder ist total vollgesogen, die Karten und das Kleingeld schwimmen, die Scheine sind klatschnass. Wombl hat anscheinend auch was gegen das Ende unserer Reise...

So verschiebt sich unsere Weiterfahrt bis kurz vor 12 Uhr. Diese verläuft ruhig - immerhin regnet es nicht. Auffallend ist, wie grün die Natur ist. In Spanien ist ein trockenes Braun der vorherrschende Ton.

Unsere heutige Übernachtung planen wir in Choisey, einem Vorort von Dole. Erst fahren wir aber den Gourmettempel mit dem gelben M an. Auch hier greift langsam das Umweltbewusstsein: statt viel Papier und Pappe wird alles in Mehrweggeschirr serviert.


Dann steuern wir den Platz neben dem Rhein-Rhône-Kanal an.




Es handelt sich um einen großen Parkplatz, hier gibt es einen Bolz-, Boule- und Kinderspielplatz, Toiletten und einen Kiosk. Er liegt sehr ruhig, ist allerdings am Wochenende bei dieser umliegenden Infrastruktur gut besucht und das auch sehr lange. Bis weit nach Mitternacht hören wir Gelächter.

14.05.2023, Tag 100

Dole - Eigeltingen, 10.45 Uhr - 16.00 Uhr, 346 km

Ein strahlender Morgen empfängt uns - das ist das Wetter, das ich liebe!




Doch kaum sind wir auf der Bahn, verdunkelt sich der Himmel und immer wieder fallen Tropfen.

Und dann hat uns Deutschland wieder. In Hartheim tanken wir voll, auf den frisch gemähten Wiesen nebenan suchen Störche nach Nahrung.



Im Höllental fahren wir durch ein Unwetter - was ein Scheixxempfang...


Unser Ziel ist die Lochmühle in Eigeltingen. Morgen haben wir Termin beim Wombldoktor, ein guter Bekannter aus unserer Carthagogruppe, der dort seine Camperwerkstatt hat.

Die Lochmühle ist ein Ausflugsziel nicht weit vom Bodensee, die auch einen Stellplatz anbietet. Wir stehen zwischen Eseln, Hühnern, Gänsen, Schafen und noch allerlei Getier.




Wir haben Glück und bekommen, trotz Muttertag, einen freien Tisch.


Gesättigt drehen wir eine kleine Runde über den Hof.






















Die große Runde mit Dammwild schenken wir uns - es regnet immer wieder. Ich mache mir Gedanken, was der Regen mit der Wiese und den 5,5 to von Wombl macht, insbesondere, da sich in unserer Abwesenheit direkt vor Wombls Schnauze ein weiteres Womo gestellt hat.

Mit dem Geschrei der Esel und dem Geblöke der Schafe im Ohr schlafen wir ein.

15.05.2023, Tag 101

Eigeltingen - Friedrichshafen, 11.00 Uhr - 15.00 Uhr, 58 km

Ich habe mir mal wieder umsonst Gedanken gemacht: souverän lenkt Liebling Wombl aus der Wiese. Dass es nicht immer so einfach ist, zeigen die Spuren eines vor uns abgereisten Womos, wo der Fahrer den Fehler gemacht hat, zwischendrin zu stoppen.

In der Werkstatt schaut sich Frank Wombl genau an und nimmt die Liste auf: das Dachfenster braucht nen Einsatz, da sich das Dach leicht gesenkt und sich in der Mitte deshalb ein kleiner Spalt gebildet hat. Und wenn da schon repariert werden muss, kommt auch gleich ein elektrischer Antrieb rein. Unser Ventilator über der Küche wird durch einen vernünftigen Maxxfan ersetzt. Für die Antenne machen wir einen Termin direkt im Werk, auch für unsere Steinschläge gibt er uns einen guten Tipp. Sobald er alle Ersatzteile bestellt hat, bekommen wir einen Termin für den Einbau.

Ne gute Stunde später machen wir uns auf das letzte Stück nach Hause. Der erste Blick auf den Bodensee löst das allbekannte *hachz*-Gefühl aus und kurz darauf parkt Wombl wieder vor der heimischen Haustür.



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