Freitag, 15. März 2019

Frühlingsreise 10. - 15.03.19, Tage 26 - 31

10.03.19, Tag 26

Beim Frühstück, wie jeden Tag mit frischem O-Saft, suchen wir uns unser heutiges Ziel aus: Cullera soll es werden.



Die Fahrt geht quer durch Valencia. Liebling ist froh und leicht verschwitzt, als wir endlich durch sind.



Vor zwei Jahren waren wir schon mal auf dem großen Stellplatz am Strand und Fluss und hat uns eigentlich auch ganz gut gefallen. Damals waren auf dem weitläufigem Gelände nicht viele Mobile und wir standen relativ alleine.

Als wir hinkommen ist es Schock pur: hier drängeln sich bestimmt 500 Mobile dicht an dicht, bei manchen hat man das Gefühl, dass sie bald eingewachsen sind, da sie  offensichtlich schon wochenlang da stehen. Und das, nachdem es nur einen Schacht zur Toi-Entsorgung gibt. Wo tanken die Leute Wasser und wo lassen sie das Abwasser?!!

Hier bleiben wir nicht!!! Wir schlängeln uns durch die Hölle wieder raus und atmen erst mal auf. Und nu? Es gibt hier einen Leuchtturm und wo ein Leuchtturm ist, gibt es normalerweise auch einen Parkplatz. Also auf Richtung Leuchtturm! Auf dem Weg dahin, den Turm schon in Sichtweite, geht es links zu einem Restaurant. Mal schauen, wie es da aussieht. Es liegt in einer kleinen Bucht direkt am Strand, hat einen kleinen Parkplatz und ist noch geschlossen. Volltreffer - da kann man es aushalten!





Wir setzen uns mit unseren Stühlen vor Wombl und beobachten das rege Treiben am Strand, als ich plötzlich aus den Augenwinkeln Bewegung im Lokal wahrnehme - der Türrolladen gleitet nach oben. Liebling geht sofort hin: es ist der Besitzer, der sich mit seiner Frau einen Pastis gönnt und Liebling gleich dazu einlädt. Er öffnet erst wieder am 01.04. und natürlich dürfen wir stehen bleiben, wenn wir möchten, auch ein paar Tage.




Zum Essen gibt es heute zuerst Tapas, dann Pizza bzw. Flammkuchen.





11.03.19 Tag 27

Ich wache morgens früh auf und kann im liegen beobachten, wie langsam und wundervoll die Sonne aufgeht. Ich freue mich, dass ich das alles sehen und erleben darf und schlafe mit einem glücklichen Lächeln wieder ein.






Ausgeschlafen und gut gefrühstückt bringt uns Wombl heute nach Denia. Das haben wir bisher auch immer ausgelassen, auf dieser Tour suchen wir aber gerne Orte auf, wo wir noch nicht waren.



In Denia stellen wir uns in der Nähe des Hafens auf einen großen Parkplatz am Strand mit toller Aussicht! 



Zuerst kümmere ich mich aber um unsrer leibliches Wohl: ich mache uns ein Hähnchen im Backofen, dazu gibt es Kartoffelsalat. Der Nachtisch besteht aus beschwipsten Orangenfilets mit Eis und Sahne.




Wir sitzen noch ein wenig am Strand, verziehen uns aber ins Wombl, als ein kühler Wind aufkommt.

12.03.19, Tag 28

Nach dem Frühstück verschwindet Liebling an den Strand und kommt kurz darauf freudestrahlend mit einen Teller in der Hand zurück.

"Heute koche ich!"

?? 😲🙊

Jaaaha, Liebling kann auch kochen.

Z. B. Kaffee: er weiß, wo der Knopf an der Maschine ist

Oder Wasser: bis es wech ist

Das ist sein Menüvorschlag:

Geschmorte Palme mit gehackten Muscheln und geschredderten Klößchen, aufgefüllt mit goldgelbem Meeressand, dazu Salat

🙈🙈🙊🙊



Wir verbringen den Nachmittag an Strand, dösen vom Wellenrauschen sogar ein.





Später mache ich uns einen Meeresfrüchtesalat, gefolgt von einem schmackhaften Hühnersuppeneintopf. Da passt ein Kräuterlikör zum Abschluss als Entfetter hervorragend dazu.






13.03.19, Tag 29

Entspannt beginnen wir den Tag. Heute wollen wir uns mal die Altstadt genauer ansehen. Bunte Häuser, verwinkelte Gassen, alte Türen, schmiedeeiserne Balkongeländer und an sämtlichen Häusern eine Verkabelung, bei der man sich wundern muss, dass nicht alle naselang ein Schmorbrand ausbricht. 















 

Über allem thront die mächtige Zitadelle aus dem 11. Jahrhundert, in der sich ein Museum befindet.





Auf einem Platz stehen schon die noch verpackten Figuren für die Fallas, die immer vom 15. - 19.03. dauern. Diese riesigen Pappmaché-Figuren werden dann in der letzten Nacht, am Josefstag, einem Feiertag in Spanien, in einem mordsmäßigen Spektakel verbrannt. Damit wird laut Tradition der Winter vertrieben.



Wir besuchen die Markthalle und staunen über die Angebote, die Gerüche, das Stimmengewirr und die südländische Gelassenheit.




In der Metzgereiecke sehe ich plötzlich ein deutsch beschriebenes Plakat. Während ich noch am lesen bin, klingen vertraute Laute an mein Ohr: schwäbisch-badisch. Und sehe eine Auslage, die anders ist, als die anderen. Die Betreiberin kommt aus Pforzheim und verkauft regionale Wurst und Fleisch. Mein Blick fällt auf verschiedene Leberkäse - vom feinen nehme ich zwei Scheiben mit: das gibt morgen einen strammen Max. 😋

In einer der vielen Bodegas essen wir zu Mittag. Als Vorspeise gibt es frittierte Fische, einen bunten Salat und Brot mit Allioli. Als Hauptgericht wählen wir Seehecht, ein Flan bzw Profiteroles runden das Menü ab.






Wir schlendern wieder zurück zu Wombl, nehmen unsre Stühle und setzen uns an den Strand. 



Nicht lange und ich bemerke eine Unruhe hinter mir: ich höre energisches Klopfen an Womotüren und gehe zurück zu Wombl. Die Polizei steht da und teilt uns mit, dass der Platz geräumt wird. Inzwischen stehen bestimmt 30 Womos da und bekommen gesagt, dass damit kein Platz mehr wäre für die Autos der Strandbesucher und wir umgehend alle gehen müssen. 

Manche Besatzungen verfallen in helle Aufregung und wissen nicht, wo sie abends noch hin sollen, wir sehen das aber recht entspannt. Wir packen zusammen und sind eine der ersten, die den Platz verlassen. Nur ein paar Kilometer weiter finden wir einen kleinen Parkplatz an den Klippen, wo wir die Nacht verbringen wollen.






Das Meer ist laut und trotzdem beruhigend und wir schlafen hervorragend!

14.03.19, Tag 30


Wir möchten weiter nach Calpe, das nur knapp 40 Kilometer entfernt liegt. Dieser Ort hat es uns angetan, wir hoffen nur, dass auf einem der vielen Stellplätzen noch ein Fleckchen für uns frei ist, da es vielen anderen auch so geht.

Doch wir haben, wie immer, Glück und finden gleich beim ersten und bevorzugten Platz eine schöne Parzelle.

Und kommen genau richtig zum Paella-Tag: es gibt eine Happy Hour, bei der das erste Getränk den vollen Preis, jedes weitere dann nur noch die Hälfte kostet. Zu jedem Getränk gibt es einen Gutschein für einen Teller Paella, die übrigens köstlich schmeckt! 






Der stramme Max muss erst mal warten.

Wir bauen uns gemütlich auf: ja, wir können auch Camping mit Tisch und Stuhl, Stromstecker und Vorzeltteppich. Anders als meist alleine an wunderschönen Stellen am Meer zu stehen, aber hin und wieder auch schön! 

Hier werden wir erst mal ein paar Tage bleiben.

Gegen später kaufen wir im nebenan liegenden Discounter noch ein paar Sachen ein.

15.03.19, Tag 31

Jetzt sind wir schon über vier Wochen unterwegs und sind gerade mal in Calpe angekommen. Marokko rückt immer weiter weg. Bin mal gespannt, ob wir übersetzen oder nur von Gibraltar aus rüber winken 😉

Während ich Wombl mal wieder innen gründlich reinige, ist Liebling außen dran. Erst liegt er drunter, dann ist er auf dem Dach. Erst muss der klebrige Unterbodenschutz von seinen Armen weg, dann die Autopolitur. 

Manchmal überlege ich mir, ob ich hin und wieder mit Wombl tauschen möchte: hat was, wenn man so viel gestreichelt wird, anderseits wäre es mir dann doch zu viel, wenn er den ganzen Tag an mir rum schrauben würde. 😁

Ich habe Lust auf Kuchen backen. Drei Äpfel sollten weg, bevor sie schrumplig werden. Als ich die begehrlichen Blicke von Liebling sehe, mache ich lieber ein halbes Rezept Teig mehr, damit mein Teigräuber versorgt ist. Er kennt da nix und klaut den Teig sonst sogar noch aus der Kuchenform. 





Während der Kuchen backt, mache ich uns einen Avocado-Erdbeer-Salat. Lieblings Kommentar: was machen denn Erdbeeren im Salat?!!! ‍🤦



Und heute gibt's dann tatsächlich den strammen Max mit Kartoffelsalat. Der Leberkäse war richtig gut!


Wir sind so satt, dass es den Kuchen erst abends gibt - immerhin kann ich Liebling damit vom Dach runter locken.


1 Kommentar:

  1. Schöne Fotos, anschaulich geschrieben - klasse!!! Wenn Sybille und ich nicht mehr arbeiten müssen werden wir euren Spuren folgen....!

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