Gut ausgeschlafen und gefrühstückt lockt uns die Sonne ins Freie. Liebling verfüttert den Rest des Baguettes an die Tauben, die sich, oh Wunder, bei dem Nahrungsangebot sprunghaft vermehren. Man kann sagen, was man will, aber Liebling ist einfach gut zu Vögeln. 😉😊
Unsere neu angekommenen Nachbarn kommen auch aus dem Münsterland wie mein Altargeschenk, da ist Gesprächsstoff reichlich vorhanden. Und da sie ein Problem mit den Versorgunsbatterien haben, ist Liebling in seinem Element und ward für die nächsten Stunden nicht mehr gesehen. 😀
Im Laufe des Nachmittags radeln wir nach Pineda del Mar. Leider geht das nicht am Strand entlang, da ist eine Vollsperrung mit Baustelle. Grund: es gibt da keinen Strand mehr, den hat es komplett weg geschwemmt und muss jetzt erst mal wieder hergestellt werden.
Wir möchten eigentlich dort essen gehen, leider sind die Essenszeiten konträr zu unseren Gewohnheiten. Wenn man erst um 11 Uhr frühstückt, hat man halt zwischen 16 und 17 Uhr Hunger und nicht erst um 19 Uhr, wenn hier die Lokale wieder aufmachen. Glücklicherweise finden wir wenigstens eine Dönerbude, die geöffnet hat.
Liebling bestellt sich Spareribs und bekommt etwas, das noch nicht mal entfernt danach aussieht. Der Hunger treibts halt rein.
Ich bestelle mir Spaghetti marinara, hier sind leider die Nudeln kätschig. Wie lautet das schwäbische Motto? "Liabr de Maage verrengge, als em Wirt was schengge!". Also werden auch die Spaghetti vertilgt.
Da schmeckt der Kaffee und ein Stückchen Kuchen zuhause in Wombl nochmals so gut.
30.04.2022, Tag 65, Santa Susanna
Der Tag beginnt mit wieder mit Sonnenschein und guter Laune.
Und mit dem neuesten Hobby: Tauben füttern!
Ich krame mal wieder mein stark vernachlässigtes Strickzeug raus - Lieblings bestellte Socken sollten langsam fertig werden.
Heute schwinge ich mich selbst wieder hinter den Herd. Erst gibt es ein Kartoffelsüppchen mit Speckwürfeln und Croutons
Die Hauptspeise ist sehr rustikal: Schübling in Brötchen und Salat.
Zum Nachtisch gönnen wir uns eine Staciatellacreme mit Mango.
Wir hatten in den letzten zweieinhalb Jahren so viel mit Krankheit, Pflege und Tod innerhalb der Familie an den Hacken, dass uns klar ist: auch das schaffen wir gemeinsam. Wir sind sturmerprobt: jetzt ist halt wieder Zeit für Familie und nicht für Urlaub.
01.05.2022, Tag 66, Santa Susanna
Ein weiterer großartiger Tag bricht an: sonnig, warm, windstill. So als ob man uns eine perfekte Erinnerung in die Hirnrinde brennen will.
Natürlich ist die Stimmung etwas gedrückt, als wir anfangen, langsam einzuräumen, aber wir sind zuversichtlich, dass wir bestimmt wieder auf Reisen gehen können.
Ohne eine Dachreinigung geht das ganze natürlich nicht ab: "Du glaubst doch nicht, dass ich mit dem ganzen Sand und Dreck weg fahre!" Nein, natürlich glaube ich das nicht! Und selbst wenn, würde es mir auch nix nützen. 😁
Wir stellen mal wieder fest, dass die Welt ein Kuhdorf ist: wir sind mit unseren Nachbarn im Gespräch und erfahren so ganz nebenbei, dass deren Sohn und einer der Söhne Lieblings aus erster Ehe die besten Freunde sind. 😊
Liebling schaut mir bei meiner Planscherei lieber aus sicherer Entfernung zu.
Nach dem Essen, heute gibt's Flugadler mit Pommes,
werden der Vorzeltteppich, Tisch und Stühle versorgt.
Morgen früh nehmen wir die ersten 500 km Richtung Münsterland unter die Reifen. Dann heißt die Überschrift auch nicht mehr: Auf nach Spanien, sondern Zurück nach Deutschland.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen