Mittwoch, 4. Mai 2022

Zurück nach Deutschland! 02. - 04.05.2022, Tage 67 - 69


02.04.2022, Tag 67, Santa Susanna - Massiac

Nach dem wunderbaren Tag gestern hat es sich das Wetter nachts anderst überlegt: die ganze Nacht hat es zum Teil heftig geregnet. Es scheint, dass auch der Himmel traurig ist, dass wir unsere Reise abbrechen müssen. Oder aber er will uns den Abschied erleichtern.

Um kurz nach 10 Uhr, bei uns eigentlich noch mitten in der Nacht, brechen wir auf. In dem Moment, als wir vom Campingplatz fahren, hat Wombl seine 100 000 km voll gemacht.



In La Jonquera machen wir den Tank nochmals voll, dann sind wir auch schon in Frankreich.


Das trübe Wetter verzieht sich und die Sonne kommt raus. Was für ein Unterschied zu unserer Herfahrt: alles ist grün und überall blüht es.







Heute fahren wir über das Viaduct de Millau und nicht drunter weg wie bei der Herfahrt. Es ist schon ein unglaublich beeindruckendes Bauwerk!





Nach knapp 8 Stunden und 512 km mit je einem Tank- und Einkaufstopp erreichen wir unser heutiges Zwischenziel in Massiac. Nicht weit von der Bahn gibt es einen ruhigen Parkplatz, der sehr idyllisch liegt und eine tolle Aussicht über das ganze Tal bietet.










Obwohl man ja während der Fahrt nur sitzt, ist man trotzdem total erledigt. Liebling macht die Scheiben sauber, während ich uns eine Pizza in den Ofen schiebe.



Und mehr passiert heute nicht mehr.

03.05.2022, Tag 68, Massiac - Bulgnéville

Erst als wir morgens weiter fahren, bemerken wir, wie groß und weitläufig die Anlage eigentlich ist. Auf mehreren Ebenen gibt es Parkplätze, auch für Wohnmobile und Gespanne. Hätten wir das gestern Abend schon gewusst, hätten wir uns eine unruhige Nacht erspart. Wir waren gestern erst mutterseelenallein und haben uns auf die LKW-Plätze gestellt. Kaum wurde es dunkel, kam ein Brummer nach dem anderen angerollt. Einer stellte sich direkt hinter uns und ließ in der Nacht jede Stunde für 5 Minuten den Motor laufen.

Ziemlich gerädert machen wir uns morgens auf den Weg.


Das Eisenbahnviadukt bei Tarare

Nach 530 km kommen wir in Bulgnéville, einer kleinen Ortschaft mitten in den Vogesen, 3km neben der Autobahn gelegen und nicht weit von Vittel, an.

Hier gibt es einen sehr schönen kleinen Stellplatz, kreisförmig angeordnet, an einem Weiher mitten im Grünen, mit Parkbänken, Bouleplätzen, Grillstellen, Toiletten und V+E - alles für 4€.


Kaum angekommen sitzen wir auch schon in der Sonne bei einem Kaffee.



Leider hat das Restaurant direkt daneben geschlossen, das wäre noch das I-Tüpfelchen. Das hätten wir uns heute Abend noch gegönnt.

Wir besichtigen die Umgebung des Platzes, der zum verweilen einlädt. Sogar der "Kleine Onkel" steht da.











Ich mache noch einen Bummel in das pittoreske Dorf und bin begeistert über den Charme. An jeder Straßenkreuzung steht oder hängt ein riesiger Kupferkessel mit Blumen, kleine Brücken spannen sich über einen Wasserlauf und dieser führt direkt durch ein Waschhaus aus früheren Zeiten.












Wir können noch lange draußen sitzen und uns mit unseren Nachbarn, einem Ehepaar aus Belgien, die auch einen Carthago fahren, unterhalten.


04.05.2022, Tag 69, Bulgnéville - Klüsserath

Wir haben gut geschlafen und verlassen diesen zauberhaften Ort nach einem guten Frühstück und nicht, ohne uns noch von unseren netten Nachbarn aus Belgien zu verabschieden.




In Luxemburg wird vollgetankt. Diesel kostet 1,86/l. Im Vergleich natürlich günstiger als in Frankreich oder Deutschland. Zum Beginn unserer Reise im Februar, unmittelbar vor Beginn des Krieges, haben wir noch in Freiburg für 1,69/l getankt.


Langsam muss man konstatieren: Reisen wird zum Luxus. Wenn ich rechne, dass uns die letzten drei Tage jeweils ca. 120 € an Sprit plus zusätzlich 120 € Maut gekostet hat, dann knirscht nicht nur das Portemonnaie sondern auch die Zähne.


Doch der Tag wird nicht besser: kaum hat uns Deutschland wieder, erfahren wir, dass der neue Bettnachbar des Schwagers heute positiv getestet wurde, deshalb ist dort Quarantäne angesagt. Wir dürfen also unsren Schwager bis mindestens 10.05. nicht im Krankenhaus besuchen.

Anscheinend hat man vergessen, Corona zu sagen, dass es vorbei ist (Ironie off).

Und dafür sind wir jetzt drei Tage gefahren wie die Bekloppten, haben massenweise Geld und Zeit verbrannt und können den Schwager noch nicht mal sehen!

Wir beraten uns kurz und kommen zu einer spontanen Planänderung: wir bleiben hier an der Mosel. Sollte etwas dringendes sein, sind wir schnell in Ascheberg.

Und so stehen wir jetzt in Klüsserath am Moselufer und sitzen die Quarantäne des Schwagers hier aus.







Schiffe guggen ist einfach immer wieder toll!

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