Samstag, 18. August 2018

16.08. - 18.08.2018, Tage 40 - 42

16.08.18, Tag 40

Ich hätte nix dagegen gehabt, noch einen Tag auf dem netten SP dran zu hängen, doch Liebling will weiter. Auch Rügen wird gecancelt: wir waren doch schon ein paar Mal da und ich möchte was Neues sehen, ist sein überzeugendes Argument. An Greifswald sind wir schon zweimal vorbei gefahren, also führt uns unser Weg dahin. 

Leider geht es Liebling heute gar nicht gut: er hat hämmernde Kopfschmerzen. Wir finden zwar einen einen Platz am Museumshafen, dieser liegt jedoch in der prallen Sonne - nur suboptimal für Kopfschmerzen. Deshalb wird es auch heute nix mit Greifswald, was mir so ganz tief drinnen richtig leid tut - hätte mich die Stadt doch sehr interessiert.

Im nahe liegenden Supermarkt füllen wir unsre Getränkevorräte auf und essen einen leckeren Fischtopf.

Wir fahren weiter nach Eldena, Wieck und Lubmin und hoffen auf einen schönen, schattigen Platz, doch Fehlanzeige: alles ist voll! Aber so richtig! Die Wendemanöver spielen sich im Millimeterbereich ab und wir flüchten entnervt. Freest und Kröslin haben jeweils schöne Hafenbereiche, dort ist stehen aber nur tagsüber erlaubt. Wir schauen uns intensiv die Karte an, drehen um, fahren fünf Kilometer zurück und biegen nach Spandowerhagen ab: ein kleiner Ort mit hübschen, reetgedeckten Häusern und Kopfsteinpflaster. Wir rumpeln langsam durch... und sind begeistert! Vor uns erstreckt sich der Greifswalder Bodden, davor ein Parkplatz auf Wiese! Perrrrfekt!!!!!!




Während Liebling sich ein wenig hin legt, um seine Kopfschmerzen in den Griff zu bekommen, erkunde ich die Gegend. Eine kleine Brücke führt über einen Kanal, dahinter befindet sich ein großes Naturschutzgebiet. Ein schmaler Trampelpfad führt mich an eine kleine Badebucht, die nicht nur mich zum schwimmen einlädt. Bunte Kajaks sind kreuz und quer auf dem Bodden unterwegs - ein Ort zum verweilen.





Als Liebling sich etwas erholt hat, geht er mit mir zum schwimmen, anschließend sitzen wir da und genießen die Ruhe. 





Damit ist es plötzlich vorbei, als hunderte von Sperlingen in riesigen Schwärmen daher fliegen und sich in dem großen Baum vor uns niederlassen. Unglaublich, was die für ein Palaver machen! 😉🙉



Wir halten einen angenehmen Plausch mit einem Womoeigner, der sich beim ankommen gefreut hat, dass er hier nicht alleine ist. Er ist vor zwei Monaten plötzlich Witwer geworden und ist froh, dass er jemanden zum reden hat.


Etwas recht Unangenehmes haben wir auch entdeckt: vor eineinhalb Jahren hatten wir auf der Autobahn bei Frankfurt zwei Steinschläge abbekommen, die in einer Werkstatt im Münsterland repariert wurden. Leider nicht sachgemäß, denn beide Stellen hatten immer eine kleine Vertiefung. Bei einem der beiden fällt mir nach unsrer Kopfsteinpflasterfahrt auf, dass sich zwei kleine, feine Risse gebildet haben. Meine sofortige Recherche ergibt mehrere Autoglas-Reparaturwerkstätten in Greifswald. Somit ist klar, dass es morgen wieder zurück geht.

17.08.18, Tag 41

Heute stehen wir für unsre Verhältnisse zeitig auf und sind um 10 Uhr bereits bei der Wintec-Filiale - gespannt, ob und wenn ja, wann die Reparatur erfolgen kann. 

Wir werden freundlich empfangen, der Meister selbst macht sofort die Bestandsaufnahme. Es ist nicht so einfach, einen bereits reparierten Steinschlag nochmals zu machen, auch weist er uns auf die Gefahr hin, dass die Scheibe komplett reissen könnte. Aber er will es probieren und zwar gleich!!! Das ist Musik in unseren Ohren! 

Wir übergeben Wombl in die professionellen Hände des Meisters und spazieren in die Altstadt, die nur fünf Gehminuten entfernt ist. 










Wir bummeln über den Marktplatz und durch die Geschäfte und finden so verrückte Dinge wie Männermilch oder eine Lichterkette aus bonbonrosafarbenen Flamingos. 



Wir besichtigen die Nikolaikirche und den Dom und gehen asiatisches Büffet essen. 












Um kurz vor 15 Uhr können wir Wombl wieder in Empfang nehmen: beide Stellen sind fast nicht mehr zu sehen, außerdem wurde eine dritte Stelle, die wir noch gar nicht entdeckt hatten, auch noch gemacht. Die freundliche Belegschaft freut sich sehr über Kaffee, Berliner und Schokolade.

Der Platz, den wir gestern schon entdeckt haben, wird angesteuert und wir verbringen den Rest des Tages an der Ryck mit Blick auf den Museumshafen. 








Bei einem abendlichen Spaziergang durch die neue Siedlung können wir uns direkt vorstellen, in einer der tollen Residenzen mit Aussicht auf den Fluss zu wohnen.







18.08.18, Tag 42

Wir beschließen, heute in Greifswald zu bleiben - die Erfahrung hat uns gelehrt, dass am Wochenende meist alle Plätze belegt sind und hier haben wir es richtig schön. Allerdings müssen wir entsorgen, das wollen wir auf dem 400 m entfernten Stellplatz machen: einem betonierten Hinterhof mit engen Buchten und dem Charme eines Bauhofs. Die Entsorgung ist ein Dixieklo, mit Wasser aus Gießkannen zum nachkippen in einer entsprechenden Duftwolke. Und direkt daneben sitzen Leute am Frühstückstisch...

Schnell ist Wombl wieder fertig - jetzt will Liebling noch in den Baumarkt. In die Seitenscheiben soll ein Mückenschutz: das Netz haben wir schon, er braucht aber noch ein paar Leisten, um es zu fixieren. Plötzlich entdeckt er auf den Gehwegen sein persönliches Hobby: Sperrmüll!!! So schnell kann ich gar nicht schauen, wie er Wombl geparkt hat und ins Spieleparadies verschwunden ist. Man glaubt es kaum: er findet tatsächlich Kunsstoffleisten und freut sich ein Rad ab, weil er ein paar Mark fuffzich gespart hat!

Wir fahren wieder zu unserem Platz, Liebling bastelt seinen Mückenschutz und holt dann die Räder aus der Garage. Immer am Fluss entlang radeln wir zu dessen Mündung nach Wieck. Dort gibt es eine der ältesten, funktionstüchtigen Klappbrücken Europas, die gerade oben ist. 


Interessant finde ich die 15 Gänse! 😁😁😁

Während ein Schiff nach dem anderen durchfährt, wird die Schlange der wartenden Fahrradfahrer immer größer. 









Auf der anderen Seite angekommen, gehen wir in einem der vielen Fischrestaurants essen. Liebling bestellt einen Backfisch in Bierteig mit Remoulade, Zwiebeln und Pommes, ich nehme auch Pommes, dazu ein Matjesbrötchen. Im Laufe unserer Reise habe ich davon schon einige gegessen, selten aber ein besseres! 



Wir radeln direkt zur Mündung, sehen das Flusskreuzfahrtschiff "Mona Lisa" auf seinem Weg von Stralsund nach Berlin und kehren in großzügiger Kehre über Deich, Kirche und Dorf zurück. 






Ein kurzer Zwischenstopp bei Wombl, dann führt uns der Weg in den Museumshafen, der voll liegt mit alten Holzseglern. Wir beobachten das rege Treiben gemütlich sitzend mit einem Eis in der Hand.






Einige Male bekommen wir von Spaziergängern zu hören, dass man es bei dieser Aussicht vor Wombl sitzend aushalten kann. Dem können wir nur zustimmen!



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