Mittwoch, 22. August 2018

19.08. - 21.08.2018, Tage 43 - 45

19.08.18, Tag 43

Wir verlassen Greifswald. Hier hat es uns sehr gut gefallen - Wiederholung garantiert.

Erst mal zum Discounter mit dem L am Anfang und am Ende: es ist und bleibt eine durstige und hungrige Zeit, der Kühlschrank muss aufgefüllt werden. Und Eis ist auch leer. 😁😁😁 Plötzlich kommt Liebling mit einem Akku-Zyklon-Staubsauger daher und strahlt "wia en Epfelbutze" 🤗😉😅 Seit Tagen durchstöbert er das Netz danach, da unserm Handstaubsauger nach 10 Jahren langsam die Luft ausgeht. Die nächste Bastelstunde ist auf jeden Fall wieder gesichert! 👍



Wir suchen in Wolgast ein bissi und finden einen Parkplatz direkt an der Peene. Sogar eine kleine Badestelle ist davor. 







Viele Fußgänger, die vorbei kommen, kommentieren: Besser geht nicht! Auch ein Ehepaar spricht uns an - selbst Womofahrer und ein paar Tage vor  ihrer nächsten Tour. Obwohl sie schon einige Jahre fahren, haben sie sich noch nie getraut, frei zu stehen, lassen sich aber gerne Tipps von uns dazu geben. 

Die Frau erzählt mir, dass sie beide auch schon berentet sind, sie aber immer noch etwas arbeitet und deshalb die Touren begrenzt sind. Die Antwort auf meine Frage, ob sich ihre Arbeit nicht online per Homeoffice erledigen lässt, lässt mich bis zu den Knien in einen Fettnapf plumpsen: "Wir haben ein Beerdigungsinstitut." 🙈🙈🙈 Ich wieder...

Liebling verschwindet in Wombl, aus dem kurz darauf Geräusche erklingen: der Staubsauger wird eingebaut. War doch klar, dass ihm das keine Ruhe lässt.



















Ein Teil des Parkplatzes ist gesperrt, darauf stehen Baumaschinen und -Material. Anwohner erzählen uns, dass die Straße dahinter gemacht wird und die Arbeiter morgen früh pünktlich um sieben den Boden erbeben lassen. Hmmmmm.... Wir als bekennende Langschläfer mitten in der Nacht aufstehen?!!

Wir verschieben das Problem erst mal und spazieren an der Peene entlang ins Zentrum und zum Hafen. 








Dort entdecken wir einen großen Parkplatz, wo man wunderbar stehen kann! Ruhig und ohne Bauarbeiten. Wir gehen zurück, packen Wombl und fahren in den Hafen. 



Jetzt wäre ein Eis nicht schlecht und nicht weit entfernt haben wir eine Eisdiele entdeckt. Doch als wir hinkommen, machen die gerade zu. Um 19 Uhr. 🙄 Gut, dann eben nicht. Wir bummeln weiter durch den Hafen und stehen dem Kreuzfahrtschiff gegenüber, das wir schon in Wieck gesehen haben.







Den Abend verbringen wir vor Wombl sitzend, knabbern Salami, Käse, Trauben und Oliven. Ein Aperol rundet alles ab.



20.08.18, Tag 44

Stundenlang auf dem Boden rum krabbeln, war für Lieblings Kreuz kontraproduktiv: er wacht heute morgen mit schlimmen Schmerzen auf. Nach einreiben, massieren und ein paar Medis geht es langsam wieder. Weit wollen wir heute allerdings nicht fahren - etwas Schonung ist angesagt.

Wir fahren den Stellplatz in Peenemünde an, bringen Wombl an die Entsorgung und bunkern dann Frischwasser. In erster Reihe stehend können wir gegenüber das russische U-Boot und einige andere Museumsschiffe sehen. 







Der Stellplatz ist liebevoll angelegt und eingebunden in die Natur. Viele alte Segler stehen auf dem Platz, auch antike Traktoren und Mähdrescher sind zu finden. 













Das sind alternative Duschen 😂😂🤣🤣🙈

Die Stromsäulen befinden sich an Baumstümpfen, deren Türen mittels Schnur und herab hängender Steine zu gehalten werden. 😁


Abends ist mehr als ein Spaziergang um das Hafenbecken herum nicht drin. Wir beobachten noch, wie ein Kreuzfahrtschiff fest macht und bummeln dann wieder zurück.












Liebling versucht sich als Schlepper 😉


Wir sitzen noch ne Zeitlang vor dem Womo und genießen die Aussicht.





21.08.18, Tag 45

Heute wollen wir uns das Historisch-Technische Museum anschauen. 



Hier wurde seit den 30er Jahren die V2 Rakete entwickelt. Auf dem Gelände steht der Nachbau einer Rakete, außerdem ein Kesselwagen aus dem dritten Reich und ein Zug aus der Zeit. Dieser war noch bis 1978 im Allgäu eingesetzt. Als Eisenbahnertochter  habe ich von Kindesbeinen an viele Fahrten im Zug gemacht - beim Anblick der originalen Innenausstattung des Waggons bekomme ich regelrecht nostalgische Empfindungen.








Das große Gelände war geheime Kommandosache, versorgt von einem eigenen Braunkohlekraftwerk, das Strom und Fernwärme lieferte. Das Kraftwerk war in der DDR noch bis 1990 in Betrieb.





Die Massenproduktion der Rakete erfolgte dann in der Eifel. In dem dort errichteten KZ "Dora" starben mehr als 15000 Menschen - Häftlinge, Zwangsarbeiter und später Kriegsgefangene - an den unmenschlichen Arbeits- und Lebensbedingungen.






Den Wahnsinn der NS-Zeit schütteln wir ab und gehen was in einer der Hafenkneipen essen: Liebling freut sich mal wieder über ein halbes Hähnchen mit Pommes, ich versuche mit an Kochklopsen mit Kartoffeln. Ich kenne es als Königsberger Klopse und die liebe ich! Und es hat hervorragend geschmeckt!



Gerne hätten wir auch das 86 m lange, russische U-Boot  "Juliett U-461" besichtigt, verzichten aber wegen der Enge darauf. Es ist aber auch von außen schon beeindruckend. 




Auf dem Heimweg machen wir noch eine Stippvisite beim Peenemünder Hafenmarkt: sieben Buden mit zauberhaftem Kunsthandwerk, Besen, Salami, Vintageklamotten und Fressständen. Niedlich!

Dann wird es auch schon wieder Zeit, Liebling nochmals einzureiben und ins Stufenbett zu packen. Sollte es morgen immer noch nicht besser sein, werden wir noch einen Tag hier bleiben.



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