Samstag, 28. Juli 2018

24.07. - 27.07.18, Tage 16 - 19

24.07.2018, Tag 16

Nach dem Frühstück verabschieden wir uns von allen - unglaublich, wie schnell 2 Wochen vergangen sind - und machen uns auf den Weg Richtung Norden. Eigentlich war Cuxhaven geplant, oft genug aber ändern wir unterwegs spontan die Richtung. Und so beschließen wir: wir bleiben links der Weser und fahren Brake an. Der Stellplatz liegt recht nett direkt an der Weser, hat aber keinerlei Schatten, was bei Temperaturen von 36°C keine Option ist. In Stadland liegt der Platz schön im Grünen, die schattigen Plätze sind allerdings belegt, in Nordenham ist Kuschelparken in der Sonne angesagt. Wie lassen uns nicht entmutigen: bisher haben wir immer noch was gefunden! Und so ist es auch heute: in Blexen, nicht weit vom Fähranleger finden wir ein ruhiges, schattiges Plätzchen mit Blick auf Weser und das gegenüber liegende Bremerhaven. Dort kennen wir zwar auch einen schönen Freistehplatz, der Blick auf das Niedrigwasser lässt uns aber die Überfahrt auf morgen bei Flut verschieben: jetzt würden wir mit Wombl in jedem Fall aufsetzen.




Hier lässt es sich aushalten.



25.07.18, Tag 17

Laut Tidenkalender soll gegen 12 Uhr Hochwasser sein, also wollen wir frühestens um 10.00 Uhr mit der Fähre übersetzen.


Unsre Rechnung geht auf - wir können waagerecht auffahren. Puhhh, unsere Aufsetzhorrordesaster nach Sardinien stecken mir immer noch in den Knochen.





Nach kurzer Überfahrt können wir in Bremerhaven unsre Reise fortsetzen.


Wir steuern den Stellplatz in Duhnen an. Eigentlich würden wir lieber in den Hafen von Cuxhaven, auf die sogenannte Platte, fahren, weil dieser so eine tolle Aussicht bietet, leider aber keinerlei Schatten. Das ist das, was wir derzeit aber am meisten suchen. In Duhnen gibt es noch genug Platz und wir suchen uns ne Stelle auf der Wiese, beschattet von Bäumen, aus.


Schnell haben wir uns aufgebaut und die Fahrräder ausgeladen. Damit machen wir uns auf, die Umgebung zu erkunden. Duhnen ist quirlig und voll, aber hübsch und ansprechend. Und die Luft riecht soooo gut nach Salz. Es geht etwas Wind, was die Hitze erträglicher macht.

Wir setzen uns auf die Terrasse eines Restaurants und essen - was auch sonst hier im Norden - Backfisch mit Remoulade und Kartoffelsalat. 



Ein paar Meter weiter ist eine Eisdiele - unmöglich, daran vorbei zu gehen! 😉



Wir schlendern weiter zu einem Hof: hier kann man die Überfahrt bei Ebbe zur Insel Neuwerk mit der Pferdekutsche buchen. Doch wir haben Pech: die ganze Woche ist schon ausgebucht und auf Sonntag früh um 7.15 Uhr haben wir keine Lust. Zu früh und die Rückfahrt wäre in der prallen Mittagshitze.

Wir radeln erst mal wieder zurück zu Wombl und entspannen uns im Schatten auf den Liegen, nicht bevor wir noch ausgiebig die Außendusche benutzt haben. Überraschung: auf den Platz kommt der Eiswagen - einmal bimmeln reicht und wir stehen davor! 😉


Zum Sonnenuntergang setzen wir uns auf den Deich und beobachten die zurückkehrenden Pferdekutschen.




26.07.18, Tag 18

Rührei mit Speck, Kaffee und Orangensaft und knusprige Brötchen - so gestärkt radeln wir in den Ort. Es geht erst mal in die Touristinfirmation: wir wollen unbedingt mit der Kutsche fahren und erkundigen uns nach den verschiedenen Anbietern. Kaum verlassen wir das Gebäude, nehmen meine Augenwinkel irgendwas mit Mondscheinfahrt wahr. Schnell gehen wir in die Hotelrezeption und freuen uns: es gibt noch freie Plätze! Am Sonntag um 18.30 Uhr geht die Fahrt los und im Schein des Vollmondes sind wir um 22.30 Uhr wieder zurück. Ich freue mich wie Bolle!!!

Während wir ein Fischbrötchen vertilgen, stellt sich eine ältere Frau neben uns. Ca. 150 kg in Radlerhosen. Weiße, mit vielen Tattoos bedeckte Arme quellen aus einem ärmellosen Shirt. Über der üppigen Oberweite prangt darauf der Spruch: "I'll be a story in your head!" 😲😲😲 Und richtig: mein Kopfkino fängt aber sowas von an zu arbeiten!!!


Wir vertreiben die Gedanken in unserem Kopf mit ein wenig Shopping. Liebling bekommt Shorts, Shirt und Basecap. Anschließend machen wir noch einen kurzen Wattspaziergang, es ist allerdings so heiß, dass wir bald wieder umkehren.



Zurück bei Wombl erfrischen wir uns erst mit der Außendusche, dann mit einem großen Eisbrecher - nicht umsonst haben wir unser Gefrierfach reichlich damit bestückt.

Als es abends etwas kühler wird, radeln wir am Deich entlang nach Cuxhaven - dort nehmen wir in einer Strandbar einen Absacker mit Blick auf die Kugelbake.





27.07.18, Tag 19

Wir radeln nach Cuxhaven. Mit ankommender Flut sind schon viel Kiter auf dem Meer und bieten ein schönes Bild. 




Unser Ziel ist die "Alte Liebe" - eine zweistöckige, hölzerne Aussichtsplattform, die früher als Schiffsanlegestelle diente. Jedes vorbei kommende Schiff wird mit allen Daten kommentiert. Und wir haben richtig Glück: neben einigen Schiffen kommt erst die MS Berlin vorbei, die sichtlich ihre besten Zeiten schon hinter sich hat und dann kommt das größte Containerschiff der Welt: die MOL Tradition. 400m lang, 59m breit und mit fast 200000to Tragkraft. Als ein Hafenrundfahrtschiff längs geht, sieht man den Größenunterschied erst so richtig!










Wir besuchen den Fischereihafen und die Fußgängerzone, essen in einem Einkaufszentrum was und radeln zufrieden wieder zurück.






Abends wollen wir natürlich auch den Blutmond sehen. Wir machen uns auf Richtung Sahlenburg und sitzen kurz nach 20 Uhr auf einer Aussichtsplattform, uns gegenüber im Watt die Insel Neuwerk. Wir beobachten wieder die vielen Pferdekutschen, die unterwegs sind und bekommen einen fantastischen Sonnenuntergang präsentiert. 





Und dann warten wir auf den Mondaufgang. Und warten. Es tut sich... nix. 


Um 22.30 Uhr geben wir auf und machen uns auf den Heimweg. Jeder auf dem SP ist frustriert, weil sich der Mond nicht sehen lässt. Und plötzlich ist er da: wie ein rosa, runder Schatten hängt er über den Bäumen. Je länger es dauert, desto mehr tritt am linken Rand eine helle Sichel hervor. Und plötzlich ist unten dran auch noch der rote Mars zu erkennen.






Ein perfekter Abschluss für einen perfekten Tag!

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