Dienstag, 31. Juli 2018

28.07. - 30.07.18, Tage 20 - 22

28.07.18, Tag 20

Der gestrige, lange Abend fordert seinen Tribut: um kurz nach 10 Uhr mache ich das erste mal ein halbes Auge auf. Heute ist mal nix von seniler Bettflucht zu spüren. 😉

Erst mal gemütlich frühstücken, dann wird ein bissi aufgeräumt. Für heute ist Regen angesagt - immerhin ist es schon mal etwas kühler. Was man derzeit halt so unter kühl versteht. Man ist ja schon dankbar, wenn die Temperatur nicht über 30°C geht.

Wir radeln zum örtlichen Discounter, um unsre Getränkevorräte aufzufüllen. An mit Kirschen gefüllten Windbeuteln können wir nicht vorbei gehen. Selbstverständlich wandern auch ein paar Eisboxen in den Einkaufswagen - unser wichtigstes Grundnahrungsmittel!


Wieder bei Wombl angekommen, koche ich uns erst Spaghetti carbonara, dazu gibts ne große Schüssel Salat. Ich weiß schon bald nicht mehr, wie kochen geht, oft habe ich das in letzter Zeit nicht gemacht 😎🙈

Nachmittags kommen dunkle Wolken und etwas Wind. Laut Wetter App soll es keinen Sturm geben, aber Starkregen und eventuell Hagel. In Bremen geht's anscheinend schon richtig heftig zu. Wir kurbeln die Markise rein und verstauen unsre Stühle. Kaum sind wir fertig, geht's auch schon los: es fängt an zu tröpfeln. Wir harren der Dinge, die da kommen. Kommen könnten. Es regnet sich ein, das wars aber auch schon. Liebling beschließt, dass dies der richtige Zeitpunkt für intensive Augenpflege ist. Kaum dringt von hinten leises Schnarchen nach vorne - ich sitze da und schreibe so vor mich hin - kommen draußen schon wieder die ersten, zaghaften Sonnenstrahlen hervor. Man hört förmlich den Rasen durstig aufstöhnen. Auch als es etwas später nochmals ne Stunde vor sich hintröpfelt, nutzt das nicht wirklich viel.

29.07.18, Tag 21

Nach einem ausgiebigen Frühstück machen wir erstmal... nix. Wir dösen in der Sonne, bringen Leergut weg, füllen Wombls Bauch mit frischem Wasser und bringen das verbrauchte weg.


Heute gibts zum essen dicke Ofenkartoffeln mit Creme und verschiedenem Fisch. Als Nachtisch sind ein paar Kugeln Eis ein Muss!


Um 18 Uhr finden wir uns pünktlich am Anspannplatz ein: wir fahren mit der Pferdekutsche übers Watt zur Insel Neuwerk. Ich freue mich wie ein kleines Kind, als wir unseren Platz vorne neben dem Kutscher zugewiesen bekommen. 






Unser Kutscher ist ein junger Mann, der mit Herzblut bei der Sache ist und viel zu erzählen hat. Wir haben Vollmond, deshalb ist das Tiefwasser besonders niedrig - im großen Priel geht das Wasser den Pferden gerade mal bis knapp zum Bauch, auf dem Rückweg gerade bis zu den Knien. Anscheinend werden ansonsten sogar die Füße der Insassen nass und das, obwohl die Wagen sehr hochbeinig sind.


Die Fahrt macht Spaß und ist sehr kurzweilig. Uns begegnen viele Kutschen, die von Neuwerk kommen, wir sehen auch einen großen, holländischen Segler der trocken gefallen ist - offensichtlich kam das Niedrigwasser schneller als geplant. Die Besatzung winkt uns fröhlich zu und der Bordhund tobt verzückt durch das Watt. So viel Auslauf hat er wohl selten! 😁







Auf Neuwerk, korrekt befinden wir uns in Hamburg-Mitte, essen wir erstmal ein Fischbrötchen. Gerne würden wir den dortigen Leuchtturm über die 126 Stufen besteigen, doch dafür reicht uns die Zeit nicht. Da es bewölkt ist, ist der Vollmond nicht zu sehen, deshalb müssen wir die Rückfahrt früher antreten, um vor der völligen Dunkelheit wieder auf dem Festland zu sein. So reicht es nur für einen kurzen Spaziergang auf der Insel.












Die salzige Luft ist Balsam für meine Lunge und ich genieße jede Minute unseres Ausflugs. Selbst als ich später in meinem gemütlichen Bett liege, ist mir das Lächeln immer noch ins Gesicht getackert.

30.07.18, Tag 22

Beim Frühstück unterhalten wir uns über unsre weiteren Pläne und beschießen spontan: wir bleiben noch ein paar Tage.

Kurz darauf sitzen wir auf unseren Rädern und sind bald in Cuxhaven. Im Hafen buchen wir für morgen eine Schifffahrt nach Helgoland, bevor wir uns auf den Weg zum Amerikahafen Steubenhöft machen. Wir waren schon mal hier, an diesen Weg kann ich noch allerdings nicht erinnern. Liebling behauptet jedoch steif und fest, dass wir richtig sind. Leide ich schon an Demenz, dass mir die Fahrt quer über Straßen und durchs Industriegebiet entfallen ist? Irgendwann werden wir des bekannten Baus ansichtig. Als wir auf der Besucherplattform sind und nach links schauen, sehen wir nicht weit entfernt die "Alte Liebe". ??? Für diese paar Meter sind wir nu 5 km geradelt? Seltsam...





Beim Rückweg nehmen wir gleich die Straße nach rechts und schwupps! sind wir nach 500m genau an der Stelle, wo wir vorher falsch abgebogen sind! 🙈🙈🙈

Jetzt brauchen wir erstmal ne Stärkung: wenn der Blick auf die Uhr Mittagszeit anzeigt, knurrt der Magen schon automatisch. 😉 Heute ist uns mal wieder nach chinesisch. 



Noch ein kurzer Einkauf im Supermarkt und wir machen uns wieder auf den Nachhauseweg. Lange sitzen wir aber nicht vor Wombl.

Bei unsrer Ankunft letzte Woche war Hochwasser um 13 Uhr - viel zu heiß zum schwimmen. Inzwischen hat es sich verschoben bis um 16.30 Uhr und wir finden, dass es langsam Zeit wird, ein Bad im Meer zu nehmen. Wir radeln nach Sahlenburg an den Strand. Das Wasser hat Badewannentemperatur, es geht allerdings so flach rein, dass es bis höchstens zum Knie reicht. Also setzen wir uns einfach auf den Boden, um wenigstens nass zu werden. Juhuuu! Ich bin in der Nordsee! 😍






Sahlenburg schauen wir uns auch noch an: hier geht es wesentlich geruhsamer zu wie in Duhnen. Vor allem gefällt uns der dortige Stellplatz: etwas erhöht gelegen, mit direkter Sicht auf Meer und die Insel Neuwerk. Abgespeichert!

Zu Hause wartet leckerer Johannisbeerkuchen, den darf man natürlich nicht verkommen lassen! 😉


Den Abend verbringen wir auf dem Deich in Duhnen. Ein Klavierspieler untermalt virtuos einen stimmungsvollen Sonnenuntergang. Ein perfekter Augenblick!





Natürlich muss zum Abschluss noch ein Eis her. Wir setzen uns hin, suchen uns das gewünschte aus und warten auf den Kellner. Doch der kommt nicht. Liebling meint: "Wir gehen in die andere Eisdiele, wenn die nix an uns verdienen wollen." Gesagt, getan. Die Karte sieht ähnlich aus, bis Liebling feststellt, dass hier jeder Eisbecher 20-30 Cent teurer ist. Liebling: "Komm, wir gehen zurück!" 😂😂😂 Und so sitzen wir fünf Minuten später wieder auf den gleichen Plätzen wie vorher, keine 10 Sekunden später ist auch schon der Kellner da.



Peinlich darf einem bei meinem Altargeschenk echt nix sein! 😉

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