Sonntag, 7. Juni 2009

Urlaub 1. und 2. Tag

06.06.09

1.Tag: Nach einem sehr schnellen Entschluss saßen wir gestern schon um 12.30 in unserem Womo und los gings. An der Schweizer Grenze brauchten wir erst einmal eine genaue Erklärung - bitte ganz langsam und am besten zum Mitschreiben - wie das mit dieser Schwerlastabgabe so funktioniert. Bisher mussten wir immer eine Vignette kaufen, unser neues Wombl wiegt aber mehr als 3,5 Tonnen. Deshalb firmieren wir unter LKW und müssen uns mit den neuen Gegebenheiten vertraut machen.

Es schüttete übrigens wie aus Kübeln. Den ganzen Weg lief der Scheibenwischer auf Hochtouren, irgendwann zeigte das Display im Armaturenbrett sogar den Fehler „Wasser im Dieselfilter“ an. Liebling meinte nur pragmatisch, da er keinen Leistungsverlust hat, fährt er einfach weiter. Außerdem sei auf allem noch Garantie, dann gibt’s halt einen neuen Motor… Lieblings Nerven möchte ich manchmal haben!

Wir fuhren über den San Bernadino bis Como. Dort haben wir letztes Jahr auf der Heimfahrt von Kroatien einen schönen Parkplatz direkt am See entdeckt. Wir standen damals noch keine 2 Stunden, da waren es schon 8 Mobile. Mehr hätten allerdings auch gar nicht Platz gehabt. Morgens um 9 Uhr, wir waren ganz gemütlich am frühstücken, klopfte es, die Polizei stand draußen und hat uns alle davongejagt. Wir haben es gestern trotzdem wieder versucht und siehe da: Diesmal sind nur noch 2 Mobile unserem Beispiel gefolgt – und wir hatten eine ruhige Nacht ohne Polizeipräsenz.


07.06.09

2. Tag: Nach einem ausgedehnten Frühstück setzten wir unsere Fahrt kurz nach 10 Uhr fort. Nachts hatte es aufgehört zu regnen und im Laufe der Fahrt kam sogar die Sonne heraus. Es ging nach Genua, von dort dann die Ligurische Küste entlang.

Gerne hätten wir irgendwo angehalten – da es Sonntag war, waren aber die gesamten Straßen und Plätze rappelvoll. Ich glaube, sämtliche Italiener waren heute an diesem Küstenabschnitt zum Baden. An Stellplätzen ist diese Region bekanntermaßen sehr arm, alle Parkplätze haben außerdem eine Beschrankungshöhe von 1,90 m. Da haben wir mit unseren 3 Metern Höhe leichte Probleme.

In Finale Ligure gibt es am Meer einen Stellplatz, den wir zum Übernachten anfahren wollten. Laut unserem Führer hat der Platz keinerlei Ver- und Entsorgung, auch keinen Strom, sondern nur seinen sehr schönen Ausblick auf einem matschigen Untergrund zu bieten. Dafür lässt sich die Kommune das aber mit 10 Euronen vergüten. Angeblich! Der Platzwart verlangte aber 15 €! Liebling hat das Womo nur wortlos wieder gedreht und weg waren wir.

In jeder Stadt, in jedem Kaff fuhr er „Lungomare“, um nach einem Platz am Wasser zu suchen, was mir regelmäßig den Schweiß auf die Stirn treibt. Oft sind zwischen den geparkten Autos, Rollern und den jede Verkehrregel missachtenden Fußgängern nur noch Millimeter Platz gewesen.

Nach Finale Ligure standen wir plötzlich vor einer totalen Straßensperre – ohne vorherige Ankündigung natürlich. Ca. 500 Meter bergab musste Liebling rückwärts fahren – wenden unmöglich.

Nun sind wir in Diano Marina gelandet, der Stellplatz ist in Ordnung, ist eingerichtet wie ein Campingplatz, hat sogar wifi für alle (unglaaaaublich laaaangsam), er hat nur einen entscheidenden Nachteil – er liegt nicht am Meer. Eigentlich könnten wir 2 Nächte bleiben, wir werden aber morgen nach San Remo weiterfahren.

*****

Liebling redet zwar viel den ganzen Tag, es gibt aber ein paar Dinge, die sich gebetsmühlenartig wiederholen

1. Wo ist meine Brille?!
Jeder hat seinen Tick, Liebling hat einen Brillentick. So genau weiß ich nicht, wie viel er überhaupt hat – Fernbrillen, Lesebrillen, Fernsonnenbrillen und Lesesonnenbrillen. Das ist die Auswahl, die den Weg ins Womo gefunden hat.
Trotzdem fragt er ungefähr zehnmal am Tag, wo seine Brille ist, auch wenn sie auf seiner Stirn sitzt. Wenn ich dann noch wüsste, welche er meint, wäre ich glücklich!
2. Wenn du die Kaffeemaschine in den Schrank stellst, hast du viel mehr Platz…
Ja, schon. Nur – im Schrank habe ich keinen Platz dafür. Da wo sie steht, brauch ich nicht mehr…
3. Ich nehm nicht mehr so viel Gewicht mit!
Seit 10 Jahren hör ich das – und jedes Mal ist es immer wieder das Gleiche – man weiß ja nie, was man so alles brauchen könnte…

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen