24.06.09 19. Tag
Heute morgen während des Frühstücks kommt Sigi, gleich nach Jenny, und fragt, ob wir Lust hätten, mit ihnen auf der „Sancho Pancho“ die Küste entlang zu segeln. Na, und ob!!!
Um 10 Uhr geht’s los. Bei tollem Wetter und ruhiger See fahren wir nach Canet-en-Roussillon-Plage. Liebling betätigt sich als Skipper und ist stolz wie Oskar.
Unglaublich übrigens, wie Sigi sein knapp 11 m langes, schwimmendes Heim im Griff hat: er dreht auf der Stelle und parkt zentimetergenau ein – im Gegensatz zu einem anderen Schiff, die wir im Hafen beobachten, die gleich mehrere Schiffe nur deswegen nicht rammen, weil die mehrköpfige Besatzung damit beschäftigt ist, sich von dort weg zu drücken. Dann hängen sie im Befestigungstau eines großen Seglers fest. Sie kappen das Tau und machen sich aus dem Staub. Von Anlegen ist plötzlich dann keine Rede mehr. Souverän dagegen Sigi - ohne Probleme können wir in Canet an Land gehen, dort bummeln wir etwas durch das Städtchen. Zwischenzeitlich hat der Wind wieder etwas aufgefrischt und die Rückfahrt wird rollender. Auch das Rückwärtsanlegen im Heimathafen meistert der Käptn bewunderungswürdig. Man merkt, er kennt sein Schiff in- und auswendig. Chapeau!!!
Schon morgens hat Dorothea einen leckeren Apfelkuchen gebacken – den lassen wir uns alle nach der Rückkehr schmecken.
Nach dem Schmaus kommt ein weiterer Höhepunkt des Tages: hier hat heute ein L*dl eröffnet, das können wir uns natürlich nicht entgehen lassen! *g* Dorothea fährt mit uns mit. Was gibt es dort zur Begrüßung?! Kaffee und Kuchen! Das müssen wir nicht noch einmal haben, aber die schöne Einkaufstasche lassen wir uns gerne schenken…
Bevor ich die frische Pizza aus dem L*dl in den Ofen schiebe, gehen wir zuerst noch schwimmen – im Gegensatz zu den vorherigen Tagen kommt der Wind landeinwärts. Wir können richtig mit den Wellen spielen.
Abends beruhigt sich der Wind wieder und wir können den Abend vor dem Womo ausklingen lassen, bevor wir uns vor den Fernseher setzen.
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So
sieht Lieblings Unterhemdenstapel im Schrank aus. Wenn er ein frisches braucht, nimmt er es aber nicht von oben, sondern zieht eines aus der Mitte raus, der obere Stapel wird dabei schwungvoll nach hinten oder auf die Seite geworfen…
25.06.09 20. Tag
Heute wollen wir einen Ausflug nach Perpignan machen. Da um 8.45 Uhr schon der Bus geht, müssen wir um halb acht zu nachtschlafender Zeit schon raus. Ungefähr eine Stunde braucht der Bus bis zum Bahnhof. Die deutschen Betreiber könnten sich preislich hier eine Scheibe abschneiden – die Fahrt kostet pro Person gerade mal einen Euro.
Das Himmel ist heute ein wenig bedeckt, gerade richtig um einen Stadtbummel zu machen.
Perpignan wurde früher auch von einer Stadtmauer umschlossen. Als die Stadt anfing, aus allen Nähten zu platzen, begannen die Stadtväter ab 1904 die Festungsanlagen einzureißen. Nur das Castillet mit einem der Jungfrau Maria gewidmetem Tor konnte erhalten werden. Zwischen dem 12. und 17. Jahrhundert wechselten nach entsprechenden Kriegen und Revolten immer wieder spanische und französische Herrscher einander ab, bis endlich Frankreich 1642 obsiegte. In erster Linie fühlen sich die Einwohner dieser Region als Katalanen – überall weht die rotgelb gestreifte Flagge.
Die Kirche St. Jaques stammt aus dem 15. Jahrhundert und hat neben dem großen Hauptaltar zwölf Nebenaltäre, von denen jeder anders gestaltet ist. Überall hängen prächtige Kristalllüster, aber nur brennende Kerzen erleuchten etwas das Dunkel.
In der Stadt wechseln enge Gässchen mit weiten Plätzen ab. In einer Straße sitzen Künstler an ihren Skulpturen oder Staffeleien, in einer anderen schmalen, dunklen, engen Gasse wird auf engstem Raum auf der Straße frischer Fisch, Fleisch und Serranoschinken, Gemüse, Obst und Gewürze erkauft. Man kann schon riechen, was es am nächsten Stand gibt.
Wir holen uns in einem Supermarkt ein Baguette, Serranoschinken und etwas zu trinken. Eine Bank finden wir nicht, also lassen wir uns auf einer Mauer um eine kleine Kirche nieder und verzehren unser frugales Mittagsmahl. Als wir nach dem Essen um die Kirche herumgehen, stehen wir in einem kleinen Park mit vielen Bänken…
Weiter führt uns unser Weg zum Palais des Rois de Majorique. Diesen Palast ließen sich die Könige von Mallorca bei der Machtergreifung 1276 errichten. Doch noch nicht einmal 100 Jahre konnten sie ihre Vormachtstellung halten.
Da wir nur noch 1,5 Stunden bis zu unserer Rückfahrt haben, verzichten wir auf eine Besichtigung. Wir laufen nur ein paar der wuchtigen Befestigungsmauern ab.
Entlang des Flüsschens Basse laufen wir zurück zum Bahnhof. Um viertel nach drei sind wir wieder am Womo und werden wie wild von Jenny begrüßt. Unsere erste Aktion ist umziehen und ab ins Meer zum schwimmen.
Da es inzwischen völlig windstill ist, grillen wir abends alle zusammen Fisch, dazu gibt es Bratkartoffeln, grünen und Tomatensalat. Wir sitzen gemütlich bis nach 23 Uhr zusammen und beobachten einen eindrucksvollen Sonnenuntergang.
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Während wir in die Innenstadt von Perpignan fahren, kommen wir an einem Park mit viel Grün, Spiel- und Grillplätzen vorbei. Auf meine Bemerkung, wie schön dieser Park sei, meint Liebling: „Meinst du jetzt wegen der paar Bäume?!“