Mittwoch, 8. Juli 2009

21. und 22. Tag

26.06.09 21. Tag

Heute haben Dorothea und ich eine Mädelsverabredung – wir gehen zusammen auf den Markt. Ohne Männer. Ohne Drängelei. Ohne Hinterherrennerei. Wir radeln los und finden in einem Innenhof einen Platz, in dem wir unsere Fahrräder sicher abschließen können.

Dorothea kauft in Muße groß ein: zwei Kleider, eine Hose, zwei Badetücher und zwei Bikinis. Auf dem Heimweg radeln wir noch bei L*dl vorbei – ich brauche noch einen Kuchenteig. Unsere Männer können natürlich nicht nachvollziehen, dass wir dafür 3 ½ Stunden gebraucht haben. Wir hatten jedoch unseren Spaß – vor allen Dingen bei der sich anschließenden Modenschau.




Im Womo belege ich den Teig mit Aprikosen und Rahm und schiebe den Kuchen in den Backofen, anschließend mache ich uns einen Obstsalat – das einzigste, was man in dieser Hitze mittags essen kann. Es wird jeden Tag eine wenig wärmer – selbst nachts kühlt es nicht unter 25 Grad ab.

Nachmittags verzehren wir unseren leckeren Kuchen – eine zwischenzeitlich liebgewordene Gewohnheit. Einen Tag backt Dorothea, einen Tag ich. Unsere Männer sind beides süße, zumindest was die Essgewohnheiten betrifft…

Zwischen allen Aktionen gibt es immer nur eine vernünftige Aktion: schnell ins Meer zum schwimmen. So vergeht auch dieser Tag in entspannter Faulheit.

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Liebling legt mir morgens unglaubliche 50 Cent auf den Tisch. Die darf ich auf dem Markt ausgeben – wenn möglich, aber nicht alles auf einmal…


27.06.09 22. Tag
Heute haben wir uns etwas Größeres vorgenommen – wir fahren nach Andorra! Da dieser Zwergenstaat 180 Kilometer entfernt liegt, brechen wir um 9 Uhr schon auf.


Die Fahrt ins Landesinnere ist fantastisch und führt uns immer höher. An einen Aussichtspunkt halten wir an, als gerade eine alte Bahn über die sich über das ganze Tal spannende Eisenbahnbrücke fährt.










Über Serpentinen erklimmen wir die Pyrenäen und kommen schließlich auf ein auf 1500 Meter liegendes Hochplateau. Plötzlich hat man den Eindruck, man ist ist im Tal. Riesige Viehwiesen erstrecken sich vor uns, kleine Weiler wechseln sich mit Einsiedlerhöfen ab. Nach einigen Kilometern erklimmen wir wieder Serpentinen – ich muss sagen, Wombl schlägt sich wirklich tapfer.
Die Sonnenseite der Hänge sind dicht mit roten und gelben Blumen bewachsen, die Nordhänge sind fast völlig kahl. Die Aussicht ist wirklich fantastisch. Das Grenzschild von Andorra, wir passieren es gegen 13 Uhr, liegt dann auf stattlichen 2400 Metern Höhe.


Die Stadt gleich hinter der Grenze heißt Pas de la Casa und ist offensichtlich nur für Touris erbaut, die hier zollfrei einkaufen wollen. Wir haben aber Glück – die Stadtbewohner feiern ein mittelalterliches Fest mit vielen Buden und Verkaufsständen. An einem Fressstand bleiben wir stehen und schauen uns mit offenem Mund den riesigen Grill an. Darauf liegen Wurstschlangen, ganze Kaninchen und meterlange Spareribs. Direkt daneben schmiert einer große Brotscheiben mit einer Mischung aus Olivenöl, Gewürzen und passierten Tomaten ein – diese werden dann mit dem gewünschten vom Grill belegt oder aber mit Serranoschinken, den ein anderer an einem großen Schinkenhalter abschneidet. Jenny fixiert diesen guten Mann derartig intensiv mit ihrem Hundeblick, dass er einen Knochen für sie kleinhackt. So schnell habe ich noch keinen Hund mit seiner Beute unterm Tisch verschwinden sehen… Wir wollen den Schinken auch probieren. Dorothea holt zwei dieser leckeren Brote – und bezahlt dafür 20 Euronen!!! Wir genießen wirklich jeden Bissen, immer bewusst, was jeder Mund voll gekostet hat… *g*





Nach unserer Stärkung schließen wir uns dem Touristrom an – auch wir wollen die Supermärkte, Parfümerien, Elektronik-, Schuh- und Bekleidungsläden erkunden. Für mich fallen zwei Dessoussets ab, außerdem nehmen wir ein paar Dosen Oliven, die es hier mit so leckeren Füllungen wie z. B. Lachs oder Knoblauch gibt, und zwei Flaschen Williams mit. Dorothea kauft sich Schuhe, Sigi eine Herrentasche. Kurbeln wir nicht schön die Wirtschaft an?

Zurück im Womo essen wir erst mal ein paar belegte Baguettes, bevor wir unsere Fahrt zu der Hauptstadt Andorras, Andorra la Vella, fortsetzten. Nach der höchsten Erhebung des Landes mit knapp 2500 Metern geht es wieder etwas abwärts. Die Hauptstadt selber ist eine Enttäuschung – keine schöne Altstadt, keine Fußgängerzone, keine schönen Häuser. Das einzig bemerkenswerte – ein Womostellplatz, der sich mitten im Zentrum befindet. Eine Stunde halten wir uns in der Stadt auf, dann fahren wir weiter. Immerhin fällt für mich noch eine tolle Tasche ab!




Wir durchqueren Andorra und werden, natürlich, an der Grenze angehalten. Ein Beamter betritt unser Womo – Jenny gefällt das gar nicht, ist doch Wombl inzwischen auch ihr Reich geworden – und will wissen was wir eingekauft haben. Keine Zigaretten, Alkohol in erlaubter Menge – kein Geschäft mit uns zu machen!

Da es sich schon anbietet, verlassen wir Andorra durch die spanische Grenze – 3 Länder an einem Tag hat was! Ursprünglich hatten wir die spanische Küste noch auf unserem Urlaubsplan – haben wir aber gerne, auf das nächste Mal verschoben. Immerhin 60 Kilometer fahren wir nun durch das spanische Hochplateau, immer noch auf 1800 Metern Höhe, bis wir in Bourg Madame wieder in Frankreich landen. Über Perpignan kommen wir um 21.30 Uhr müde wieder in St. Cyprien-Plage an. Ein schöner Tag liegt hinter uns, wobei natürlich Liebling als Fahrer der knapp 400 Kilometer besonderes Lob verdient hat.

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In der Höhe der Pyrenäen wird die Luft dünn und das Atmen fällt spürbar schwerer. In Pas de la Casa behauptet Liebling, der einzigste Effekt, den er spürt – sein Geldbeutel wird immer dünner…

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